Wenn wir der bisherigen, positiven Kritiken glauben schenken wollen, bekommt die lange erloschen geglaubte Flamme des Westerngenres mit Meek’s Cutoff neuen Sauerstoff zugefächert. Spätestens seit True Grit darf auch dieses totgesagte Genre seine – kommerzielle – Auferstehung feiern. Richtig weg war es zwar nie, aber fristete ein undankbares Schattendasein während andere Filmgenres wie der Piraten- oder der Sci-Fi-Film sich über eine neue Beliebtheit erfreute.
Meek’s Cutoff erzählt die wahre Geschichte des erfahrenen Bergsteigers Stephen Meek, der mit drei Siedlerfamilien und ihren Wagen durch das unwägbare Land von Oregon zieht – fernab der eigentlichen Reiseroute. Schon bald fehlt es an Wasser und die Bedrohung durch die Indianer tut ihr übriges. Eine Geschichte über Hungersnot, eine legendäre, verlorene Goldmine und einen amerikanischen Ureinwohner, der den Tag retten könnte. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten. Der titelgebende “Meek Cutoff” ist ein Weg, der 1885 von den Brüdern Joe und Stephen Meek begründet wurde. Mit ihrer riskanten Reise abseits des Oregon Trail brachten sie beinahe 1000 Menschen mit knapp 200 Wagen in Lebensgefahr, was der Film jedoch auf drei Familien reduzierte.
Soweit die Grundkonstellation von Meek’s Cutoff von der Independent-Regisseurin Kelly Reichardt. Nach Wendy & Lucy hat die Filmemacherin sich ein weiteres Mal mit Michelle Williams zusammengetan. Neben Williams agieren die Schauspieler Paul Dano, Bruce Greenwood und Will Patton.
Wo True Grit noch auf althergebrachten Storystrukturen und Westernklischees zurückgriff, soll Meek’s Cutoff fast dogmatische Züge annehmen. Der Film erzählt keine wirkliche Handlung, sondern entwickelt beinahe dokumentarischen Charakter, in dem er den Track auf seinem schwierigen Weg begleitet. Mit dem Western der Coen Brüder verbindet Meek’s Cutoff die starken Frauenrollen und die kritische Haltung gegenüber Männerstereotypen. Auch mit den amerikanischen Ureinwohner setzt sich der Film kritisch auseinander, womit er einige Züge des Anti-Westerns in sich trägt.
Also ein spannendes Indie-Projekt, das sich Freunde von langsam erzählten, poetischen Western wie Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford vormerken sollten!
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