Als im Jahre 1962 ein Spion namens James Bond das Licht der Leiwand erblickte, konnte wohl niemand erahnen, dass daraus eine der legendärsten Filmreihen der Kinogeschichte beginnen würde. Ausgestattet mit schnellen Autos, fantastischen Gadgets und natürlich mit seiner Lizenz zum Töten versucht er mittlerweile in 23 Abenteuer die Welt zu retten. Doch dabei bekommt er es mit fiesen Typen zutun, bei denen Bond nicht selten in Bredouille kommt. Manchmal steht und fällt ein Bondfilm allein mit den Gegnern. Nach einem erneuten Bond-Marathon vor kurzem, hab ich mir meine persönlichen Favoriten aus der Reihe rausgepickt und präsentiere hier nun meine Top 10 der Bond-Gegner.
Platz 10: Franz Sanchez aus James Bond 007 - Lizenz zum Töten
Franz Sanchez (Robert Davi) ist einer der wenigen Bond-Bösewichte die mal nicht die ganze Welt vernichten oder Ähnliches will. Nein, er ist einfach 'nur' ein Drogenbaron. Trotzdem gehen nur wenige so brutal und skrupellos vor. Verantwortlich für Felix Leiters Beinverlust und für den Tod von dessen freisch vermählten Frau, ist er für mich einer der besten und gefährlichsten Gegner mit denen es unser Agent zu tun bekommt.
Platz 9: Rosa Klebb aus James Bond 007 - Liebesgrüße aus Moskau
Die ehemalige KGB-Agentin (Lotte Lenya) hat es wirklich in sich, besonders im Schuh. Zusammen mit ihrem Schergen Donald Grant (Robert Shaw) will sie James Bond ein für alle mal auslöschen, der immer wieder zum Stolperstein für Spectre ist. Vorallem wegen ihrer Skrupellosikeit, andere zu manipulieren und in den Tod zu schicken, machen aus ihr eine der besten Bösewichte aller Zeiten. Da kommt die Frage auf, warum nicht öfters mal Frauen den Hauptantagonisten geben.
Platz 8: Raoul Silva aus James Bond 007 - Skyfall
Der einstige MI6-Agent Silva (Javier Bardem) ist einer der neusten Gegner und trotzdem schon jetzt einer der besten Gegner, die das Franchise hervorgebracht hat. Im düsteren Skyfall hat es der Cyberterrorist besonders auf den MI6 abgesehen. Trotz merkwürdiger Frisur und unnötiger CGI-Wunde gab es wenige Widersacher, die Bond so in Schwierigkeiten gebracht hat, wie der tödlichen Ex-Agent.
Platz 7: Dr. Julius No aus James Bond 007 jagt Dr. No
Der allererste Bösewicht der Reihe ist zugleich einer der stärksten. Und damit mein ich nicht nur die Eisenhände, mit denen er so einiges zusammendrücken kann. Nein, er bleibt auch durch seine innoativen Tötungsmethoden (Spinne, Drache) in Erinnerung. Zudem ist er der Erste, der die typischen Bond-Bösewicht-Klischees erfüllt. Von Weltherrschungspläne über exotische Inseln bishin zum Dinner mit Bond. Übrigens ist er das erste auftauchende Mitglied der Verbrecherorganisation Phantom bzw. Spectre.
Platz 6: Alec Trevelyan aus James Bond 007 - GoldenEye
Anscheinend haben es die Ex-Agenten echt in sich. Oder ich hab irgendwie einen Narren an ihnen gefressen, immerhin ist es schon das dritte Mal, dass einer von ihnen in meiner Liste auftaucht. Dieser hier ist jedoch am kompletesten von allen. Sein Hauptmotiv ist zwar Rache gegen die britische Regierung, weil sie seinen Vater in den Selbstmord getrieben haben. Jedoch spielen Gier und Neid, besser zu sein als Bond, ebenfalls eine Rolle. Vorallem wegen dem starken Auftakt und dem fulminanten Finale brennt sich 006 (Sean Bean) ins Gedächtnis. Schade, dass Pierce Brosnan nicht mehr Gegner von solchem Kaliber bekommen hat.
Platz 5: Francisco Scaramanga aus James Bond 007 - Der Mann mit dem goldenen Colt
Diesmal kein Agent, sondern Profikiller. Scaramanga (Christopher Lee) kann man fast schon als Evil-Bond bezeichnen, so viele Gemeinsamkeiten weisen sie auf. Da wäre die Vorliebe für hübsche Frauen, sein Charisma und natürlich seine bestechende Treffsicherheit. Doch dieser hier hat im Gegenzug zu Bond keine Skrupel auch Unschuldige zu töten. Das finale Duell zwischen den Beiden gehört zu den besten Momenten in der Moore-Ära.
Platz 4: Max Zorin aus James Bond 007 - Im Angesicht des Todes
Das menschliche KGB-Experiment kann man beinahe als Übermensch bezeichen. Oder jedenfalls wollten die Wissenschaftler dies erreichen. Und tatsächlich findet man seine Intelligenz, Stärke und Gewissenlosigkeit bei fast keinem Bond-Gegner. Ganz besonders sein psychopathisches Grinsen des hervorragenden Christopher Walken wird man nie vergessen. Solch ein Gegner passt eigentlich gar nicht zu den sonst so leichten Moore-Filmen. Vorallem da sein Nachfolger Timothy Dalton ideal für einen etwas härteren Gegner gewesen wäre.
Platz 3: Le Chiffre aus James Bond 007 - Casino Royale
Und nochmal findet sich ein Widersacher aus der Craig-Ära in der Top 10. Bei drei erschienenen Filmen hat er bisher keine schlechte Quote. Dabei ist Mads Mikkelsen - abgesehen von der Tatsache, dass er Blut weint - gar nicht so übertrieben gezeichnet, wie viele seiner Gegner-Kollegen. Nein er steht in der Hierarchie von kriminellen Organisationen nicht mal ganz oben. Er ist Börsenspekulant und Waffenhändler, hat aber auch ein gutes Händchen beim Pokern. Genau hier trifft er mit Bond aufeinander. Mikkelsens Mimik ist einfach so genial, dass in er Zukunft wohl nicht so schnell vergessen wird. Zukünftige Bond-Gegner werden sich an ihn messen werden. (Off Topic: Wer mehr von Mikkelsens genialer, böser Seite sehen will, der sollte sich auf jeden Fall die TV-Serie Hannibal anschauen.)
Platz 2: Ernst Stavro Blofeld aus u.a. James Bond 007 - Man lebt nur zweimal
Wenn man an die Widersacher Bonds denkt, muss man wahrscheinlich zwangsläufig an Bonds Nemesis Blofeld denken. Als Kopf von Spectre taucht er in vielen Filmen im Hintergrund auf und in drei Filmen auch als Hauptbösewicht. Ich hab hier zwar "Man lebt nur zweimal" angegeben, jedoch nur weil dies sein erster Auftritt ist. Den besten Blofeld ist meiner Meinung nach Telly Savalas in James Bond 007 - Im Geheimdienst Ihrer Majestät. Den zum eine tritt er hier deutlich länger auf und kann dementsprechend mehr glänzen, und zum anderen ist er für eine der schicksalhaftigsten Ereignissen der ganzen Serie verantwortlich. Außerdem bleibt natürlich die tolle Verfolgungsjagd mit Bond im Schnee in Erinnerung.
Platz 1: Auric Goldfinger aus James Bond 007 - Goldfinger
Man muss als Bond-Gegner schon einiges bringen, wenn man jemanden übertreffen muss, der so oft vor gekommen ist wie Blofeld. Goldfinger schafft dies. Dass der Film ansich wahres Gold wert ist, liegt nicht nur zum kleinen Teil an Gert Fröbe. Er präsentiert seine Figur klug, verbissen und ganz besonders gierig. Durch seine physische Masse wirkt er sehr gewaltig. Manchmal erinnert er mich auch ein klein wenig an Tony Soprano. Schauspielerisch übertrifft er in meinen Augen sogar Oscar-Gewinner Sean Connery. Wäre er Amerikaner, hätte er wahrscheinlich eine große Hollywood-Karriere hingelegt, denn leider konnte er viel zu selten zeigen was er kann. Glücklicherweise konnter er es in diesem Werk tun. Zudem hat er wohl eines, wenn nicht gar das legendärste Zitat der Film-Reihe.
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