Am Freitagabend fand in Paris im Théâtre du Châtelet die 34. Verleihung des César statt. Die Schauspielerin und Sängerin Charlotte Gainsbourg, Tochter des berühmten Sängers und Künstlers Serge Gainsbourg moderierte die Veranstaltung, bei der die Schauspielerin Julie Ferrier unverhofft ihren Busen blitzen ließ.
Der große Gewinner des Abends: Seraphine. Der Film von Regisseur Martin Provost heimste sieben Trophäen ein, darunter bester französischer Film, bestes Originaldrehbuch und beste Schauspielerin. Sean Penn, der erst vergangene Woche mit Milk einen Oscar gewonnen hatte, überreichte als Ehrengast den César für den besten Film. Die Belgierin Yolande Moreau spielt in der deutsch-französischen Koproduktion die naive Malerin Seraphine Louis, die von dem deutschen Sammler Wilhelm Uhde entdeckt wurde.
Der ursprüngliche Favorit Public Enemy No. 1 – Mordinstinkt, der für zehn Césars nominiert war, erhielt letztlich nur zwei der begehrten Trophäen. Einer für die beste Regie und einer für den besten Schauspieler an Vincent Cassel, der in dem zweiteiligen Thriller die Rolle des berühmten Verbrechers Jacques Mesrine spielt. Die Gangsterbiographie läuft in Deutschland am 23. April in den Kinos an.
Überraschend ging Willkommen bei den Sch’tis leer aus. Der enorme Publikumserfolg wurde nur einmal nominiert, verlor aber die Gunst der Jury an Seraphine für das beste Drehbuch. Der Auslands-César ging an den animierten Dokumentarfilm Waltz with Bashir, der schon im Januar einen Golden Globe geholt hatte. Der israelische Regisseur Ari Folman arbeitete mit dem Film seine Erinnerungen an den Libanon-Krieg 1982 auf.
Der Ehren-César erhielt Dustin Hoffman, der bereits am Donnerstag von der französischen Kulturministerin Christine Albanel mit dem Orden der Künste und der Literatur ausgezeichnet worden war. Dustin Hoffmann bekam den César überreicht von Emma Thompson, mit der er ab dem 16. April in Liebe auf den zweiten Blick im Kino zu sehen ist.
Der César wurde 1976 als Antwort auf den Oscar ins Leben gerufen. Die Académie des Arts et Techniques du Cinéma vergibt den Preis jährlich in 21 Kategorien.