“Wer handfeste Katastrophenaction mag, der wurde von Val Montana – Die Jahrhundertlawine enttäuscht. Denn der Film über ein Lawinenunglück in einem Tiroler Skiurlaubsort ist keineswegs nur ein spannender Katastrophenfilm, sondern mit einem privaten Melodram durchtränkt, der dem Film nicht gut tut”, meint unsere Filmkritikerin Annasita Zinn. "Denn wenn von einer “Jahrhundertlawine” die Rede ist, erwartet man Großes, Spektakuläres, Katastrophales. Val Montana – Die Jahrhundertlawine zeigt das Naturunglück vielmehr aus dem Kleinen heraus, dem Schweizer Dorf Vent, in welchem Dorfbewohner und Winterurlauber abgeschnitten vom Rest der Welt ums Überleben kämpfen. Die Vorgeschichte um ein entzweites Liebespaar wirkt dabei reichlich aufgepfropft, sodass das nur halbwegs romantische Happy End einer Versöhnung mit den weniger kitschaffinen Zuschauern gleichkommt."
" Val Montana – Die Jahrhundertlawine ist eine internationale Produktion (Deutschland, Frankreich, Österreich und Polen) – und krankt gerade daran. Störend wirkt vor allem die nur mäßig gelungene Synchronisation des französischen Darstellers Vincent Perez, der Seite an Seite mit seiner Exfreundin (Désirée Nosbusch) ums Überleben im Schnee kämpft. Denn wo schon der sprachliche Ausdruck stört, wird dem Mitfiebern schnell ein Riegel vorgeschoben. Bei der Synchronisierung hätte man sicherlich bessere Ergebnisse erzielen können. Ebenso bei den Spezialeffekten: Wo das Digitale einer Lawine derart ins Auge springt, kann ihr katastrophales Ausmaß nicht mehr gleichermaßen erschüttern."
Drehbuch in Anlehung an Lawinenkatastrophe in Galtür 1999
Galtür geriet in den vergangenen zehn Jahren bereits zweimal in die Schlagzeilen: im Februar 1999 kostete eine Lawine 31 Menschenleben, im Dezember desselben Jahres starben erneut 9 Wanderer. Wieso sich das Produktionsteam um Stephan Bechtle dazu entschied, den Tiroler Ort der Katastrophe, Galtür, nicht namentlich zu erwähnen, kann mit Rücksicht auf die Opfer erklärt werden. Die Dreharbeiten fanden wohl auch aus diesem Grund im Tourismuszentrum Vent statt, wobei den Ventern angeblich versprochen wurde, den Ort nicht namentlich zu nennen. Die Missachtung dieser Zusicherung führte im Nachhinein zu zahlreichen Beschwerden. Kein Wunder, liegt doch die Befürchtung nahe, die Zuschauer könnten durch die namentliche Nennung von einem idyllischen Skiurlaub in Vent Abstand nehmen.
Lawine im Skiurlaub
Désirée Nosbusch spielt die Rettungshelferin Anne, die ihren Freund Marc (Vincent Perez) für den Unfalltod ihres Bruders verantwortlich macht. Acht Jahre lang hat dieser in Paris gelebt und kehrt nun nach Vent zurück, wo Anne mit seinem ihm unbekannten Sohn Nico lebt. Aufgrund hoher Schneefälle besteht die Gefahr, dass Vent durch Lawinen überschüttet wird. Doch der Bürgermeister des Ferienortes, ein profitgeiler Egoist, verzichtet auf die Evakuierung und provoziert das Schlimmste. Vent wird von einem riesigen Schneeberg überrollt, einige sterben. Anne und Marc sind stundenlang in einem verschütteten Wagen eingesperrt, bis sie kurz vor dem Erstickungstod befreit werden können. Doch die Lage ist weiterhin angespannt: Verletzte müssen geborgen werden, Tote werden gefunden, vermisste Kinder gesucht. Marc findet wieder zu seinem einst aufgegeben Beruf des Arztes zurück und rettet seinem Sohn Nico das Leben. Erst nach etlichen Tagen gelingen die Rettungskräfte ins Skital und bergen die Überlebenden. Unter den Toten befindet sich auch Annes Vater…
Was meint ihr? Hat euch Val Montana – Die Jahrhundertlawine unterhalten?