Roboter sind die neuen Zombies. OK, so ganz mag das zwar nicht stimmen, trotzdem lässt sich immerhin eines sowohl über die mechanischen als auch die untoten Kreaturen sagen: Sie sind einfach nicht totzukriegen. In World War Z machen Zombies momentan die Leinwand unsicher und ab Donnerstag sorgen gigantische Maschinen in Pacific Rim dafür, dass die Welt nicht von gigantischen Monstern in Schutt und Asche gelegt wird. Da ich schon das ein oder andere Mal über Zombies geschrieben habe, sind dieses Mal die Roboter dran. Denn falls es nicht zu einer Zombieapokalypse kommt, dann vielleicht zu einer Robopocalypse. Und in diesem Fall möchte ich euch zumindest über unsere potenziellen Robo-Overlords aufgeklärt haben. Nach dem Ende ist schließlich vor dem Ende.
Es war einmal
Die Geschichte der Roboter beginnt nicht erst mit Metropolis von Fritz Lang, auch wenn die falsche Maria (Brigitte Helm) mit Sicherheit eines der bekanntesten Beispiele für frühe Androiden im Film ist und unser Bild maßgeblich prägte. Wenn wir es genau nehmen, dann lassen sich erste Vorläufer des heute beliebten Konzepts bereits in den Werken von Homer und Platon finden, in denen von sprechenden Statuen aus Bronze und Lehm gesprochen wird. Georges Méliès und seinem heute verschollenen Kurzfilm Gugusse et l’Automate von 1897 haben wir den ersten Roboter im Film zu verdanken. Ebenfalls häufig mit der Ehre, der erste Bewegtbild-Roboter gewesen zu sein, wird Ben Turpin bedacht, der 1917 in The Dummy einen Maschinenmenschen darstellte. Zu diesem Zeitpunkt existierte der Begriff Roboter noch nicht. Dieser wurde erst erst 1920 von Künstler Josef Čapek geprägt. Zuvor wurden mechanische Geschöpfe als Automaten bezeichnet.
Als Vater aller Roboter wird gerne Schriftsteller Isaac Asimov bezeichnet, der 1942 drei Gesetze der Robotik aufstellte, die besagen, dass Roboter Menschen nicht schaden dürfen und ihnen stattdessen dienen müssen. Die drei Richtlinien spielen eine gewichtige Rolle in Ich, der Robot, das von Alex Proyas mit Will Smith als I, Robot verfilmt wurde. Mit dem gleichnamigen, gefloppten Spiel von 1983 haben beide nichts zu tun. Wann genau Roboter ihren ersten Auftritt in Videospielen hatten, ist unklar. Einer der ersten nennenswerten Titel ist das 1980 erschienene Berzerk, einem der ersten Games in dem wir sprechende Roboter finden. Seither sind die ehemaligen Automaten einen weiten Weg gegangen und in zahlreichen Variationen zu finden.
Roboter ist nicht gleich Roboter
Die heute am meisten verbreitete Art dürften Androide sein, synthetische Organismen, die designt wurden, wie Menschen auszusehen und daher sowohl in Filmen als auch in Spielen gerne und oft eingesetzt werden. Dabei wechselt es, ob es sich um humanoide Roboter handelt, die wir dennoch von Menschen unterscheiden sollen wie C-3PO aus Krieg der Sterne, oder um Maschinen, die nahezu lebensecht aussehen. Zu ihnen gehört beispielsweise der von Arnold Schwarzenegger dargestellte T-800 aus Terminator, Ian Holm als Ash in Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt oder Michael Fassbender aka David in Prometheus – Dunkle Zeichen. Ihre optische Menschlichkeit diente in erster Linie dazu, unter Menschen nicht aufzufallen, um so effizienter vorgehen zu können — im Guten, wie im Schlechten.
Werden organische und kybernetische Teile gemischt, erhalten wir einen Cyborg. Kinder der 1980er dürften sich an Inspector Gadget erinnern, ebenfalls in diese Kategorie fallen RoboCop, Motoko Kusanagi aus Ghost in the Shell sowie Darth Vader und zu einem gewissen Grad auch die Terminatoren. Videospiel-Fans hingegen dürften zuerst an Deus Ex oder den Master Chief aus Halo denken.
Mechs sind im Prinzip Laufroboter, die nicht zwangsläufig menschlich aussehen müssen, wie uns die AT-ATs aus Star Wars gezeigt haben, es aber häufig tun, wie in Pacific Rim zu sehen ist. Sie erfreuen sich vor allem in futuristischen Kriegsfilmen und Spielen großer Beliebtheit. Zu den bekanntesten Vertretern gehört die MechWarrior-Reihe, die im September um MechWarrior Online erweitert wird und Respawn Entertainments Next-Gen-FPS Titanfall, das 2014 veröffentlicht werden soll.
Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) ist ziemlich selbstklärend. Die visuelle Darstellung kann in Medien hingegen sehr unterschiedlich ausfallen. Ein menschenähnlicher Körper wie David (Haley Joel Osment) in Steven Spielbergs moderner Pinocchio-Geschichte A.I. – Künstliche Intelligenz ist möglich, aber keine Grundvoraussetzung. Zwei der bekanntesten KIs verzichten beispielsweise auf menschliches Aussehen: HAL 9000 aus 2001: Odyssee im Weltraum im Weltraum von Stanley Kubrick und GLaDOS aus der Portal-Reihe, die lediglich durch die stimmliche Leistung ihrer Synchronsprecher (Douglas Rain und Ellen McLain, die ihr auch in Pacific Rim hören könnt) zum Leben erwachen. Nicht jede KI muss zwangsläufig ein Roboter sein, ebenso wenig, wie jeder Roboter eine KI hat. Da sie aber Menschen und ihrem Verhalten am ähnlichsten ist, gehört die Künstliche Intelligenz zu den interessantesten Vertretern von Robo-Arten.