Wenn Schauspieler Teil des Ensembles eines großen Franchises werden, hat das Vor- und Nachteile für ihre Karriere. Auf der einen Seite sind sie eine gewisse Zeit lang in aller Munde und können sich ihres Einkommens sicher sein. Aber was passiert, wenn dieses Franchise unwiederbringlich zu Ende geht, z.B. wenn den Machern die zu adaptierenden Romane ausgehen? Genau dieser Fall tritt jetzt für die Stars von Twilight ein.
Am 24. November läuft der vorletzte Teil der Vampir Saga Twilight 4: Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht – Teil 1 an, bei dem es sich aber sozusagen um den ersten Part einer bereits abgedrehten Doppelfolge handelt. Somit ist es für Robert Pattinson, Kristen Stewart, Taylor Lautner und ihre Kollegen höchste Zeit, sich nach neuen Rollen umzusehen. Und das haben sie auch getan. Interessanter Weise schlagen die drei Hauptdarsteller nach dem unschuldigen Teenager-Märchen nun eine weitaus verdorbene Richtung ein.
Edward, Bella und Jacob verlieren ihre Unschuld
Taylor Lautner hatte zwar auch in Twilight – Eclipse als Werwolf mit seiner Impulskontrolle zu kämpfen, doch in Atemlos – Gefährliche Wahrheit geht es dann noch einen Zacken schärfer zu. Von dem sensiblen Indianerjungen, der sich unsterblich in seine beste Freundin verliebt, ist nicht mehr viel übrig, denn jetzt will der Jungschauspieler ins Actiongenre einsteigen und kämpft sich mit selbst ausgeführten Martial Arts Moves durch einen Verfolgungsthriller. Zudem gibt es Gerüchte, dass er in The Expendables 2 mitwirken soll – ein entscheidender Schritt auf dem Weg weg vom Teeny-Schwarm zum Genredarsteller.
Auch Kristen Stewart hat ihre Rolle der jungfräulichen Vampirgeliebten schon in Willkommen bei den Rileys abgelegt. Unter der Regie von Jake Scott, dem Sohn von Ridley Scott, spielte sie eine Prostituierte. Auch ihre Rolle in Snow White and the Huntsman wird nicht so unschuldig, wie der Titel vermuten lässt, denn das Schneewittchen dieser real-life Märchenverfilmung wird sich bewaffnen und der bösen Stiefmutter ungewöhnt kämpferisch gegenüber treten. Die absolute Skandalrolle hat sie dann aber wohl doch nicht angenommen. Es gab nämlich Gerüchte, dass sie in dem Regiedebut ihrer Mutter, Jules Stewart, namens K-11 – Der Knast einen Transsexuellen spielen sollte, doch laut der Huffington Post wurde dieses Gerede nicht bestätigt. Schade eigentlich.
Robert Pattinson, der als Edward Cullen seine geliebte Bella erst ehelichen will, bevor er sie vögeln… äh beißen darf, wird nun zum Casanova. In Bel Ami schläft er sich gezielt in die High Society von Paris und darf dabei mit attraktiven Damen wie Christina Ricci und Uma Thurman die Laken durchwühlen. Zudem hat er die Hauptrolle in der Literaturverfilmung Cosmopolis ergattert. Nachdem Colin Farrell für die Adaption des Werks von Don DeLillo ausfiel, darf nun Schmusebacke Robert Pattinson als abgebrühter Millionär in seiner Limousine durch Manhattan fahren.
Große Pläne kleiner Randfiguren
So viel zu den bekanntesten Gesichtern aus Twilight 4: Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht – Teil 1. Aber auch für die Nebendarsteller muss es irgendwie weitergehen. Dakota Fanning wird die neue Dorothy Gale im Remake von Der Zauberer von Oz und Vampir Vater Peter Facinelli macht mit Loosies – Liebe ist kein Verbrechen seinen eigenen Film, in dem er auch die Hauptrolle spielen wird. Michael Sheen, alias Volturi-Anführer Aro, war vor kurzem neben Owen Wilson unter der Regie von Woody Allen in Midnight in Paris zu sehen und es gibt Gerüchte, dass er auch in James Bond 007 – Skyfall mitwirken wird. Kellan Lutz, der als Emmett zeigte, dass ein Vampir nicht immer ein Spargeltarzan sein muss, wird ab dem 11. November als Poseidon in Krieg der Götter 3D auftreten. Außerdem durften wir ihn kürzlich in einem sehr fragwürdigen Clip zu seinem neuen Film A Warrior’s Heart beim Knutschen mit Twilight-Schwester Ashley Greene bewundern, womit dann auch geklärt wäre, auf welchem Wege diese ihre Karriere voran treiben will.
Mal sehen, wie es mit den Karrieren der ausrangierten Vampire und Werwölfe weitergeht. Der Kinostart von Atemlos – Gefährliche Wahrheit am 13. Oktober mit Taylor Lautner wird auf jeden Fall erste Schlüsse darüber erlauben, ob sich der Schönling mit der T-Shirt Aversion auch jenseits von Twilight als Schauspieler durchsetzen wird. Fest steht, dass wir ihn, Robert Pattinson und Kristen Stewart in der nächsten Zeit definitiv weiterhin auf der Leinwand erleben werden.