Die wahre Geschichte von Warfare erklärt: Der Kriegsfilm basiert auf realen Hintergründen

18.04.2025 - 14:46 Uhr
WarfareA24
0
0
Kriegsfilme basieren häufig auf wahren Begebenheiten. Alex Garlands neues Werk Warfare sticht jedoch mit seinem besonderen Ansatz heraus. Wir erklären euch die realen Hintergründe zum Film.

Erst vergangenes Jahr skizzierte Regisseur Alex Garland (Ex Machina) in Civil War die dystopische Version der vom Krieg zerspaltenen USA. In seinem neuen Werk Warfare kehrt er in die erschreckende Kriegsrealität der Vergangenheit zurück – und zwar ins besetzte Irak des Jahres 2006.

Der am 17. April 2025 in den Kinos startende Film um eine unter Beschuss geratene US-Spezialeinheit wird nicht nur in Echtzeit erzählt, sondern basiert darüber hinaus auf Erinnerungen beteiligter Soldaten, darunter auch Co-Regisseur und -Drehbuchautor Ray Mendoza. Vor der Kamera standen u. a. Stars wie Will Poulter, Joseph Quinn, Noah Centineo, Cosmo Jarvis und Charles Melton.

Warfare: Die wahre Geschichte des Kriegsfilms erklärt

Garlands Film ist keine exakte Nacherzählung der damaligen Ereignisse. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Warfare um eine Art bestmögliche Rekonstruktion von verschiedenen Erinnerungen an den Vorfall. Doch was war passiert?

Am 19. November 2006 besetzt eine Einheit der US Navy SEALs ein Wohnhaus in der Stadt Ramadi im Irak. Die SEALs sollen das herumliegende aufständische Gebiet observieren und anschließend sichern. Zur damaligen Zeit lag die höchst umstrittene Invasion der USA in den vorderasiatischen Staat und der daraus resultierende Irakkrieg über drei Jahre zurück, doch die Besetzung des Landes durch George W. Bushs entsandte US-Truppen war noch in vollem Gange.

Der anfangs nach Plan verlaufende Einsatz des Platoons nimmt eine dramatische Wendung, als die Stellung der Soldaten plötzlich von al-Qaida-Anhängern angegriffen wird. Von allen Seiten gerät das Versteck unter feindlichen Beschuss, schnelle Unterstützung von außerhalb ist nicht zu erwarten. Gleich mehrere Männer der Einheit werden schwer verwundet. In dieser schier ausweglosen Situation beginnt für sie ein knallharter Überlebenskampf.

Auch interessant:

Reale Erinnerungen an ein Kriegsgefecht: So entstand Warfare

Nachdem der Ex-Soldat Mendoza bereits bei Garlands Civil War als militärischer Berater fungiert hatte, taten sich die beiden für Warfare erneut zusammen. Dieses Mal führten sie sogar gemeinsam Regie und schrieben das Drehbuch, wobei Garland ganz bewusst einen Schritt zurücktrat und sich eher als unterstützender Faktor für den inszenatorisch weniger erfahrenen Mendoza betrachtete.

Das jedoch aus gutem Grund: Mendoza war nämlich selbst ein Mitglied der im Film gezeigten Einheit und erlebte den Vorfall vor fast 20 Jahren persönlich mit. Seine Erinnerungen daran dienten als Grundlage für Warfare. Nachdem er Garland alles darüber erzählt hatte, was sein Gedächtnis abrufen konnte, sprachen die beiden mit so vielen beteiligten Soldaten, wie sie konnten. Anhand dieser Berichte und ein paar alter Fotografien des Gebäudes, setzte das Regie-Duo Stück für Stück den Ablauf der Ereignisse zusammen.

Garland erhob dabei allerdings keinesfalls den Anspruch, eine historisch vollständig akkurate Dokumentation der Geschehnisse darzulegen, wie er in einem Q&A nach einer Vorführung des Films im März verriet. Vielmehr sah er gewisse Erinnerungslücken als wichtigen Bestandteil der Authentizität von Warfare (via Slash Film ):

[...] Erinnerungen sind eine komplizierte Sache. [...] Sie werden allein durch das Verstreichen der Zeit enorm beeinflusst. Aber auch durch Stress, Traumata und Gehirnerschütterungen. Es gibt also viele, viele Gründe, warum die Arbeit mit dem Gedächtnis schwierig war, aber es war auch alles, was wir hatten. [...]
Diskrepanzen liegen in der Natur des Gedächtnisses. Wir wussten das. Wir wussten, dass wir es nicht hundertprozentig korrekt hinbekommen würden, aber wir konnten der Erinnerung so treu wie möglich sein. So sind wir also an die Sache herangegangen. Das war unser forensischer Ansatz.

Auch für Mendoza, dessen jüngeres Ich im Film übrigens von Reservation Dogs-Star D’Pharaoh Woon-A-Tai verkörpert wird, war die Intention von Warfare von Beginn an klar, wie er gegenüber Empire  preisgab:

Unser Ziel war es, authentisch zu sein und die Textur des Krieges zu zeigen, die die Menschen meiner Meinung nach nicht vergessen sollten.

Der Vorsatz scheint zu funktionieren, wie die ersten Kritiken zum Kriegsfilm vermuten lassen. Demnach bekommen wir es wohl mit einer der eindringlichsten und intensivsten Leinwanderfahrungen des Jahres zu tun.

Warfare läuft ab dem 17. April 2025 im Kino.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News