Die wahren Hintergründe von Das zweite Attentat im Ersten: Das passierte wirklich im Fall "Curveball"

10.04.2025 - 11:21 Uhr
Das zweite Attentat
EIKON/Thomas Kost
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Ab sofort steht die Thriller-Serie Das zweite Attentat in der ARD Mediathek zur Verfügung. Erfahre hier alles zu den wahren Hintergründen der spannenden Geschichte.

Wer die Free-TV-Premiere von Das zweite Attentat am 9. April verpasst hat, kann jetzt alle sechs Folgen der deutschen Thriller-Serie in der ARD Mediathek abrufen. Als Regisseurin aller Episoden fungierte Barbara Eder (Barbaren), vor der Kamera standen u.a. Désirée Nosbusch (Der Irland-Krimi), Noah Saavedra (Und morgen die ganze Welt) und Torben Liebrecht (Altered Carbon).

Das zweite Attentat: Darum geht es in der Thriller-Serie

Seit sein Vater und seine Schwester im Jahr 2003 von serbischen Nationalisten getötet wurden, lebt der mittlerweile erwachsene Alex Jaromin (Saavedra) unter falschem Namen im Zeugenschutzprogramm in Athen. Als dort auch seine Mutter an Krebs stirbt, wird er mit alten Erinnerungen konfrontiert, woraufhin er sich zurück nach Deutschland begibt, um seiner traumatischen Vergangenheit nachzuspüren.

In seiner alten Heimat kommen Alex immer mehr Zweifel an der Glaubwürdigkeit der damaligen Ereignisse. Steckte hinter dem Attentat vor 20 Jahren womöglich jemand ganz anderes? Je mehr Antworten Alex erhält, desto tiefer verstrickt er sich in einem Netz aus politischen Verschwörungen. Plötzlich gerät er ins Visier mehrerer Geheimdienste und muss selbst um sein Leben bangen.

Die wahren Hintergründe von Das zweite Attentat erklärt: Wer oder was war "Curveball"?

Kurz zur Einordnung: Das zweite Attentat erzählt per se keine wahre Geschichte, denn die Story um Protagonist Alex und dessen Erlebnisse ist rein fiktiv. Die Serie verknüpft diese allerdings mit tatsächlichen Geschehnissen, die 2003 letztendlich den Irakkrieg auslösten. Doch was genau war damals passiert?

Alles hatte mit einem Mann namens Rafid Ahmed Alwan zu tun, der 1999 aus dem Irak nach England flüchten wollte. Ungeplanterweise landete er jedoch im bayerischen Zirndorf, wo der an irakischen Waffenprogrammen beteiligte Chemieingenieur das Interesse des BND weckte. Fortan diente er dem deutschen Geheimdienst als Informant mit dem Decknamen "Curveball". Im Gegenzug für bedeutsame Insider-Einblicke aus dem Irak halfen die Behörden Alwan u. a. bei seinem Asylantrag und der Wohnungssuche, wie die Welt  schreibt.

Bei seinen zahlreichen Befragungen kam es schließlich zu einer verhängnisvollen Lüge Alwans: So behauptete er fälschlicherweise, dass der irakische Diktator Saddam Hussein im Besitz mobiler Biowaffenlabore sei. Eine Fehlinformation, die der BND auch an andere Geheimdienste wie die CIA (USA) oder den MI6 (Großbritannien) weiterleitete. Als im Jahr 2000 die Zusammenarbeit mit "Curveball" eingestellt wurde, schienen dieser explosiven Aussage aber vorerst keine weiteren Konsequenzen zu folgen.

Informantenlüge löste den Irakkrieg aus

Das änderte sich jedoch schlagartig nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Der damalige US-Präsident George W. Bush wollte der Öffentlichkeit einen triftigen Grund für den Einmarsch seiner Truppen in den Irak präsentieren. In der Lüge Alwans fand man diesen, weshalb es am 20. März 2003 zu der verheerenden "Präventivmaßnahme" seitens der USA kam und der Irakkrieg somit seinen Anfang nahm.

Wie u. a. bei Focus  nachzulesen ist, schlug die Bush-Regierung sogar sämtliche vorherigen Warnungen von BND und CIA, dass die "Curveball"-Quelle keinesfalls glaubwürdig sei, in den Wind.

Erst im Jahr 2011 gab Alwan öffentlich zu, dass er bezüglich seiner angeblichen Kenntnisse über irakische Biowaffen gelogen habe, "um das [irakische] Regime zu stürzen" (via n-tv ). Heute lebt er übrigens immer noch als deutscher Staatsbürger in Karlsruhe.

Wann läuft Das zweite Attentat im TV?

Die deutsche Thriller-Serie Das zweite Attentat feierte mit den ersten drei Folgen am 9. April ihre Free-TV-Premiere in der ARD. Die letzen drei Folgen werden am 11. April ausgestrahlt. Die genauen Sendezeiten der einzelnen Episoden lauten wie folgt:

  • Folge 1: 9. April (20:15 - 21:00 Uhr)
  • Folge 2: 9. April (21:00 - 21.45 Uhr)
  • Folge 3: 9. April (21.45 - 22.30 Uhr)
  • Folge 4: 11. April (22.20 - 23.05 Uhr)
  • Folge 5: 11. April (23.05 - 23.50 Uhr)
  • Folge 6: 11. April (23.50 - 00.35 Uhr)

Alternativ steht die gesamte Serie auch kostenlos in der ARD Mediathek zur Verfügung.

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