Disturbia - Darum landete der Thriller mit Shia LaBeouf vor Gericht

06.10.2017 - 17:30 UhrVor 12 Monaten aktualisiert
Beobachtet gerne: Shia LaBeouf in DisturbiaParamount
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Heute Abend könnt ihr im TV zusammen mit Shia LaBeouf den Nachbarn nachspionieren. Doch beinahe hätte sich der Psychothriller Disturbia ein bisschen zu viel in fremdem Terrain umgeschaut.

2007 war das ultimative Jahr für Shia LaBeouf: Während ihm in Michael Bays Auftakt des Action-Franchise Transformers der Durchbruch gelang, war der damals 21-jährige Schauspieler darüber hinaus in dem Teenager-Thriller Disturbia zu sehen. Mit einem Budget von 20 Millionen US-Dollar konnte das Werk knapp das 6-fache wieder einspielen. In Disturbia gibt Shia LaBeouf den High School-Schüler Kale, der aufgrund eines Gewaltausbruchs gegenüber seinem Lehrer zu mehreren Wochen Hausarrest verdonnert wird. Durch eine elektronische Fußfessel soll gesichert werden, dass Kale seine Strafe auch einhält. Tagein, tagaus im Haus gefangen, beginnt er bald seine Nachbarn zu beobachten. Neben der attraktiven neuen Nachbarin Ashley (Sarah Roemer), zieht auch der unauffällige Robert Turner (David Morse) Kales Interesse auf sich: Der Teenager glaubt, der Mann sei ein Serienkiller.

Wem der Plot um einen physisch eingeschränkten Mann, der seine Nachbarn beobachtet und glaubt, einen Mord mitanzusehen, ein bisschen zu bekannt vorkommt, hat wahrscheinlich Alfred Hitchcocks 1954-Klassiker Das Fenster zum Hof im Hinterkopf. Das ging auch dem Sheldon Abend Revocable Trust so, und verklagte die an Produktion und Verleih beteiligten Studios DreamWorks, Paramount, Universal und Viacom nach Veröffentlichung des Psychothrillers im Jahr 2007. Vorgeworfen wird den Produzenten eine Anlehnung an die Literaturvorlage zum Hitchcock-Thriller, der Kurzgeschichte It Had to Be Murder von Cornell Woolrich aus dem Jahr 1942, ohne vorher die entsprechenden Rechte zu erwerben.

2010 ging der Fall vor Gericht und wurde letztendlich vom U.S. District Court abgelehnt, wie unter anderem The Guardian  berichtete. Der Grund sei eine nur oberflächliche Ähnlichkeit zwischen Woolrichs Kurzgeschichte und dem Film von D.J. Caruso. Disturbia hätte eine ganze Reihe von Handlungssträngen zu bieten, die in der Kurzgeschichte nicht vorkommen. Außerdem sei die Grundatmosphäre beider Werke eine völlig andere. Hier führten die Richter vor allem die Auslegung des Disturbia-Drehbuchs von Christopher Landon als Teenager-Geschichte an. Auch eine weitere Klage des Sheldon Abend Revocable Trusts gegen das Studio Universal, welches sich in der Vergangenheit sämtliche Rechte an Alfred Hitchcocks Werken gesichert hat, scheiterte.

Findet ihr das Urteil gerechtfertigt?

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