Drama am Nanga Parbat mit Reinhold Messner

31.03.2009 - 08:45 Uhr
Reinhold Messner
Reinhold Messner
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Wiederkehr eines Genres: Joseph Vilsmaier verfilmt die Tragödie der Messner-Brüder.

Es geschah vor 40 Jahren: Reinhold Messner verlor seinen jüngeren Bruder Günther beim Bergsteigen am Nanga Parbat. Die beiden hatten sich einer Expedition von Karl Maria Herrligkoffer anschlossen, um die Rupalwand am Nanga Parbat zu besteigen. Sie gehört zu den höchsten Fels- und Eiswänden der Welt, ist dreimal so hoch wie die Eigernordwand und das Expeditionsteam wollte als Erste diese Wand bezwingen. Als schlechtes Wetter die Gruppe zum Abstieg zwang, brach Reinhold Messner zum Alleingang auf den Gipfel auf. Sein Bruder folgte ihm und gemeinsam erklommen sie den Gipfel. Beim Abstieg durch das Diamir-Tal starb Günther Messner, als er, durch die Höhenkrankheit geschwächt, von einer Lawine erschlagen wurde.

Dieses Drama hat Regisseur Joseph Vilsmaier (Herbstmilch, Comedian Harmonists, Stalingrad) nun verfilmt. Das Drehbuch basiert auf den Ereignissen, die Reinhold Messner in seinem Buch “Der nackte Berg” beschreibt. Gestern wurden erste Bilder in Berlin vor einem ausgewählten Publikum vorgestellt und wie alle Beteiligten betonen, soll der Film ganz großes Kino werden: voller Dramatik, tragischer Momente und großer Landschaftsaufnahmen. Zu den Darstellern gehören Florian Stetter (Reinhold Messner), Volker Bruch (Günther Messner), Karl Markovics (Karl Maria Herrligkoffer) und Lena Stolze (Mutter Messner). Der Film soll 2010 in die Kinos kommen.

Der Stoff ist auch groß, birgt allerdings zahlreiche Gefahren. Kritiker und Bergsteiger-Kameraden haben Reinhold Messner vorgeworfen, am Tod seines Bruders mit schuld zu sein. Er habe seinen Bruder möglicherweise im Stich gelassen, um durch den Abstieg über die Diamirwand zu Ruhm zu kommen. Es wird in dem Film also um eine große Tragödie zwischen Brüdern gehen. Sie sind verrückt nach Klettern, ihre Beziehung ist nicht nur reine Bruderliebe, sondern auch Konkurrenz: Wer wird der erste sein? Ein Stoff, aus dem auch schon frühere Bergfilme der 1920er Jahre waren. Mit Nordwand kam bereits im letzten Jahr das typisch deutsche Genre wieder auf die Leinwand. Vielleicht erwartet uns eine Renaissance von Sturm, Eis und Schnee auf der Leinwand.

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