(Achtung: Text! Ich wollte mich eigentlich kurz fassen… hat irgendwie nicht so richtig funktioniert.)
Der Zombiemodus und Ich
Call of Duty. Ganz genau! Dieses Spiel, das vor langer Zeit einmal revolutionär für das Shooter-Genre war, aber immer mehr zu einer Parodie seiner selbst verkommt, die keiner mehr ernst nehmen kann, aber mysteriöser Weise immer noch eine der meistverkauftesten Spielereihen überhaupt darstellt, dieses Spiel!
Nun, was jetzt jeder hier wirklich über die Reihe an sich oder seine einzelnen Ableger denken mag, sei erstmal ihm überlassen.
Ich, für meinen Teil, war einmal begeisterter Call of Duty-Zocker. Ich habe den Multiplayer von Call of Duty 4 , Modern Warfare 2 oder auch Black Ops absolut geliebt. MW2 ist wohl heute noch das Spiel, in dem ich die meisten Spielstunden überhaupt habe. Was uns die Reihe dann jedoch nach Black Ops geliefert hat, war meiner Meinung nach nur noch jenseits von Gut und Böse.
Doch um den Mehrspieler, oder die Qualität der Reihe an sich soll es hier eigentlich überhaupt nicht gehen. Worauf ich hinaus will (was auch irgendwie schon der Titel dieses Artikels verrät) ist:
Bis vor kurzem war es noch so, dass es sich alle zwei Jahre zugetragen hat, dass der neue Call of Duty Teil nicht etwa von Infinity Ward, sondern von dem damals in der CoD-Community noch recht unbeliebten Studio Treyarch kam. Doch eines hatten deren Spiele den IW-Teilen voraus: Den Zombiemodus. Was mit einer kleinen, unscheinbaren Zusatzmap namens 'Nacht der Untoten' in Call of Duty 5: World at War begann und erst nach Vollendung der Einzelspielerkampagne freigeschaltet werden konnte, entwickelte sich bald zu einem Phänomen, wie es sich wohl niemand hätte erträumen lassen. Bald kamen neue Karten hinzu, sie wurden größer, komplexer, boten immer mehr Abwechslung, und bald schon war es soweit, dass sich manche Call of Duty alleine wegen diesem einen Modus kauften.
Ich jedoch, hinter dem Mond lebend, wie ich eben bin, entdeckte erst ein halbes Jahr nach Erscheinen von Call of Duty: Black Ops, dass es hier ja auch mehr, als nur einen Single- und einen Multiplayer gibt.
Zu meiner Verteidigung will ich hier jedoch noch anmerken, dass CoD5 noch vor meiner Zeit als Gamer war und ich Black Ops erst ein halbes Jahr nach Release gekauft hatte.
Trotzdem: Kaum angespielt, schon war ich völlig fasziniert von diesem Modus, und bis heute ist er einer der besten, spaßigsten und motivierendsten Modi, die ich jemals spielen durfte und mein absolutes Lieblings-Zombiespiel. Woran das liegt, will ich jetzt erklären.
Das Beste Zombiespiel aller Zeiten
Was schon immer das Hauptkriterium war, das diesen Modus für mich zu so etwas besonderem macht, ist natürlich das Gameplay, das ich so bisher bei noch keinem anderen Zombiespiel gefunden habe. Wovon Treyarchs Zombiemodus lebt, sind vor allem die langsamen Zombies, die zwar mit zunehmender Wellenzahl immer schneller werden, aber nie schneller, als man selbst läuft.
Das führt dazu, dass man immer wieder Laufwege planen kann und so immer mehr Zombies hinter sich ansammelt, die einem überall hin folgen: Die sogenannten "Rape Trains" oder auch nur "Trains". Das klingt leichter als es ist, denn es spawnen stets neue Zombies, die von allen Seiten, auch von vorne kommen können. Und wenn das in Massen geschieht, kann es schnell ungemütlich werden.
Was vor allem in den frühen Runden auch etwas Taktik ins Spiel bringt, ist das Punktesystem, das einem für jeden Treffer pro Zombie 10 Punkte, für jeden Kill 50-70, für jeden Headshot-Kill 100 und für jeden Kill mit dem Messer 130 Punkte gibt. Da alles irgendwo seine Punkte kostet, sollte man Zombies auch möglichst effizient töten.
So findet man schnell heraus, dass man in der ersten Runde die meisten Punkte macht, wenn man 5 Schüssen in den Torso abgibt, oder 8 in die Beine, und den Zombie anschließend mit dem Messer tötet. In Runde 2 benötigt es schon 8 Schüsse in den Torso und ein Messer. In späteren Runden wird Messern natürlich unmöglich, außer man bekommt mit Insta-Kill eines von mehreren Zombie-Drops, von denen auch noch weitere exisitieren, wie beispielsweise die Nuke, die alle Zombies auf der Map tötet, Max Ammo, Double Points oder Carpenter, welcher alle Fenster, durch die die Zombies auf die Map kommen, wieder mit Brettern verbarrikadiert.
Zum Zombiemodus gehört natürlich genauso das wellenbasierte Gameplay, das einem zwischendrin immer eine Verschnaufpause gönnt und dir die Zeit lässt, die nötigen Dinge zu tun. Was natürlich nicht funktioniert, hat man gerade eine Welle Hellhounds hinter sich, die alle paar Runden statt der Zombies spawnen.
Aber wie viel Zeit hat nicht schon jeder am Ende einer Runde damit verbracht, die nötigen Perks zu kaufen, immer wieder die Kiste zu benutzen, um endlich an eine vernünftige Waffe zu kommen, die Fenster wieder zu reparieren oder weitere Türen zu öffnen, während einem im Schneckentempo der letzte Zombie in Form eines Crawlers hinterherschleicht, der durch die tragische Verwicklung in den Unfall mit einer Granate seine Beine verloren hat.
Je höher die Runden dann aber werden, desto schwieriger werden sie natürlich, aber desto gewappneter ist man auch. An dieser Stelle bin ich verdammt froh, dass der Zombie Modus ein reiner Survival Modus ist, es bis auf kleine Map-spezifische Ziele, wie der Zusammenbau des Flugzeuges in 'Mob of the Dead' oder die selbstgesetzten Ziele, wie "Runde 30 erreichen", nie ein Ende gibt. So bleibt bei jedem Versuch aufs neue die Motivation vorhanden, besser zu werden, als zuvor und es kann nie dazu kommen, dass im besten Moment, wenn man schlussendlich alle Perks besitzt, die Map völlig offengelegt hat, alle Teleporter verlinkt und schließlich alle Waffen Pack-a-Punched hat, das Spiel auf einmal endet. Nein, man kann all das auskosten, und selbst sehen, wie gut man ist, wie weit man es schafft. Das motiviert ungemein mehr, als es sich vielleicht anhört, und ich wage zu behaupten, dass es auch mehr motiviert, wie wenn die Maps allesamt feste Ziele, ein richtiges Ende hätten.
Um hier jetzt direkt einiges aufzuklären: Die Idee mit den Perks ist ebenfalls richtig genial: So kann man sich im Laufe der Zeit immer besser ausrüsten - Stirbt man in den ersten Runden noch nach dem zweiten Hit von einem Zombie, so verträgt man, nachdem man den Strom, und somit auch die Perk-Automaten, die überall verteilt auf der Map stehen, aktiviert hat, schließlich ganze vier Hits, wenn man sich dann das Juggernog-Perk gekauft hat.
Weitere Perks sorgen zum Beispiel für eine schnellere Nachladegeschwindigkeit oder höhere Schussraten, aber auch vieles mehr.
Die genialen Perk-Jingles, die an jedem Automaten spielen, muss ich hier einfach auch noch kurz erwähnen!
Auch die Pack-a-Punch Maschine, die man, je nach Map, manchmal nur mit Hilfe von Teleportern erreichen kann, ist ein toller und auch sinnvoller Einfall, der es einem erlaubt, jede gekaufte Waffe, ob von der Wand oder eine Zufällige aus der Mystery Box, einmalig (in BO II zwei Mal) zu verbessern. Ohne diese Möglichkeit wären spätere Runden auch völlig unmöglich, bei dem, was die Zombies mit der Zeit alles aushalten.
Zuletzt kommen dann für mich als wichtigster Bestandteil des Zombiemodus noch die Maps hinzu.
Von der damals noch ganz kleinen 'Nacht der Untoten' über die Kreis-Maps, wie 'Der Riese' oder 'Kino der Toten', welche bis heute noch meine absolute Lieblingsmap ist, bis hin zu den komplexen, einfallsreichen und vor allem atmosphärischen Karten aus Black Ops 2, wie die Alcatraz-Map 'Mob of the Dead' oder die unterirdische Western-Stadt 'Buried'.
Allesamt sind es Karten, die so viel Verschiedenes bieten, aber vom Grundprinzip doch gleich sind. Man startet in einem kleinen Bereich, in dem es meistens zwei Waffen und das Perk Quick Revive, dass es einem im Solo-Modus erlaubt, sich selbst wiederzubeleben, zu kaufen gibt und muss dann Punkte sammeln, um Türen aufzukaufen und so immer mehr Bereiche der Map freizuschalten. In diesem findet man dann die verschiedenen Perks und immer bessere Waffen, sowie die Mystery Box, aus der man eine zufällige Waffe bekommt, die aber immer wieder den Ort wechselt.
Hat man schlussendlich die komplette Map freigekauft, gibt es einen oder mehrere Bereiche, die wieder mit vorherigen verbunden sind, und es einem so erlauben, verschiedene Routen zu laufen.
So groß die Vielfalt der Originalmaps aber schon ist, darf man auch die gesamten einfallsreichen Custom Maps nicht vergessen, die es für World at War noch gibt, und von denen täglich neue mit den verschiedensten interessanten Ideen und Möglichkeiten hinzu kommen.