Während der argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983 regierte eine Junta aus Generälen, deren Staatsterror ungefähr 30.000 Todesopfer forderte. Die Aufarbeitung der Verbrechen wurde nach kurzer Zeit wieder eingestellt und erst vor einigen Jahren wieder aufgenommen. So wurde der erste Junta-Chef Jorge Rafael Videla erst im Juli 2012 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Hauptanklagepunkt auch gegen viele Militärs niederer Ränge ist die Beteiligung am sogenannten Verschwindenlassen (sprich dem Entführen, Foltern und Ermorden) von Bürgern, die als politische Gegner verdächtigt wurden. Buenos Aires 1977 schildert das Schicksal einiger Menschen, die den Militärs zum Opfer fielen.
An einem Tag im Jahre 1977 wird der Student und Fußballtorwart Claudio Tamburrini (Rodrigo De la Serna) von Regierungsschergen entführt und in eine Villa namens Mansion Seré außerhalb von Buanos Aires gebracht. Hier wird er zusammen mit seinen Mitgefangenen über Monate hinweg gefoltert und erniedrigt, da man ihnen vorwirft, Mitglieder der Opposition zu sein und sich terroristisch zu betätigen. Tamburrini war jedoch nie ein politischer Aktivist. Eines Nachts können die Gefangenen schließlich einen Fluchtversuch wagen.
Der Film basiert auf dem autobiographischen Buch ‘Pase libre – la fuga de la Mansion Seré’ von Claudio Tamburrini. Regisseur Adrián Caetano traf sich vor Beginn der Dreharbeiten sowohl mit Tamburrini als auch mit Guillermo Fernández, der den Fluchtversuch initiierte. Cateano ging es vor allem darum, den Wahnsinn auf die Leinwand zu bringen, den die Gefangenen erdulden mussten. Um dies zu erreichen wurde fast ausschließlich innerhalb vierer Wände gedreht und ganz auf die Schauspielkunst, die Kamera und die Beleuchtung gesetzt.
Heute im TV: Buenos Aires 1977
Wann: 22:25 Uhr
Wo: 3Sat
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