Entscheidung in den Wolken: Peinliche Fliegershow in der Steiermark

11.02.2009 - 08:31 Uhr
Sat 1
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Sat 1 festigt seinen Ruf als Schmonzettenlieferant mit den hirnverbranntesten Drehbüchern

" Entscheidung in den Wolken ist ein Film zum Vergessen, der höchstens bei krankhaft Flugängstlichen für Gänsehaut sorgte", so unsere Filmkritikerin Annasita Zinn. "Für alle anderen kam das Erlebnis der gemeingefährlichen “Sturmzellen”, die sich laut Sat 1 alle zwei Tage über der Steiermark bilden, einer Lachparade gleich. Da hagelte es blumenkübelgroße Eisbrocken vom Himmel und digitale Lawinen überschwemmten Muttis geliebte Alm, auf der die Star-Pilotin noch im allerletzten Moment landete, um Vati und Schwiegermutti zu retten. Ja freilich."

Riskante Pilotenliebe in der Steiermark

Die toughe Pilotin Andrea (Valerie Niehaus) muss eine voll besetzte Passagiermaschine auf einem kleinen Provinzflughafen notlanden, weil sie in eine gefährliche “Sturmzelle” geriet. Da ihr niemand Glauben schenken will – selbst nicht ihr eigener Vater, der bei der Airline arbeitet – recherchiert sie ganz nach dem Motto “Selbst ist die Frau” auf eigene Faust und lernt den Sturmzellenexperten Dr. Guttmann kennen, der ihr von zwei “Hagelfliegern” aus der Steiermark erzählt. Prompt fährt sie hin und steigt bei den Brüdern Tom (Xaver Hutter) und Bernie (Manuel Witting) ein – ohne die wahren Motive ihrer Rehabilitierung zu erwähnen. So gerät die aufkeimende Liebe zu Tom in Bedrohung, kann aber durch ein bravouröses Flieger-Endspektakel gekittet werden.

Dürftige digitale Effekte und ein kitschiges Drehbuch ohne Hand und Fuß

Problematisch bei dieser Schmonzette war wie so oft die sture Verbohrtheit des Senders Sat 1, welcher sich anscheinend zum Ziel gesetzt hat, in 30 Minuten geschriebene Drehbücher für Gehirnlose mit möglichst geringen Kosten zu verfilmen. Heraus kommt dabei jedesmal ein vorhersehbare Handlung garniert mit schnulzigen Liebesszenen und unrealistischen Actionszenen. Was Entscheidung in den Wolken angeht, so kann man den Schauspielern wenige Vorwürfe machen, da sie trotz eines albernen Drehbuchs über flugzeugfressende Superzellen noch einigermaßen souverän spielen, wobei selbst der österreichische Dialekt der beiden Fliegerbrüder authentisch bleibt, ohne zu stören. Dass der Film beim Publikum durchfällt, hängt wohl eher mit den grottenschlechten digitalen Effekten zusammen, die das Lächerliche der Handlung noch unangenehmer auffallen lassen. Sat 1 sei geraten, zur Klasse von Wir sind das Volk – Liebe kennt keine Grenzen zurückzukehren, einem Drama, welches im vergangenen Jahr aus dem alltäglich Wiedergekäuten Event-Film-Quark positiv herausstach. Doch diese wolkige Entscheidung war ein Totalabsturz."

Was meint ihr? War Entscheidung in den Wolken wirklich Zeitverschwendung?

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