Er ist für manche immer noch der beste James Bond, den es jemals gegeben hat: Keiner kommt an Sean Connery heran. Mit der Rolle des 007 wurde er zum Weltstar. Hier brillierte er als Agent mit Manieren und Charme. Die Hälfte der Filme brachte er damit zu, sich in die Höhlen der Bösewichte zu schleichen, dabei kurz einige Frauen zu vernaschen, dann seine Aufgabe zu erfüllen und sich seinen Rückzug zu erkämpfen. Das Stickmuster der Bond-Filme war einfach, aber für Millionen Zuschauer überzeugend. Der athletische Sean Connery wirkte scheinbar auf weibliche Zuschauer wie ein Aphrodisiakum, Männer wiederum überzeugte sein Kampfkraft gegenüber Schurken und Frauen. James Bond alias Sean Connery ist ein knallhartes Sexsymbol.
Aber der Schauspieler kann auch in anderen Filmen überzeugen: Unter solch berühmten Regisseuren wie Alfred Hitchcock und Sidney Lumet entfaltet er seine ganze Darstellungskunst, wird zum Charakterdarsteller. Knapp 60 Jahre dauert seine Filmkarriere, er ist unter anderem Blockbuster-Garant in Indiana Jones und der Letzte Kreuzzug, Jagd auf Roter Oktober, Der Name der Rose und in Die Unbestechlichen. Für letzteren erhält er einen Oscar. Sein bisher letzter Film ist Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen.
Nun hat Sean Connery das getan, was andere bereits mit 30 Jahren tun: Er hat seine Memoiren geschrieben gemeinsam mit seinem Freund, dem schottischen Filmemacher Murray Grigor. Der 78-jährige blickt auf ein reges Leben zurück, auf Bodybuilding-Erfolge in der Jugend, auf Jobs als Milchmann, Pferdekutscher, Eisenflechter, Sargpolierer, Aktmodell oder Bademeister. Auch sein Verhältnis zu den Frauen war im wahren Leben sehr vielschichtig. Hollywood konnte ihn zwar in seinen Bann ziehen, aber seine Liebe zu Schottland war immer überall gegenwärtig. Er ist vielleicht der bekannteste Schotte der Welt. Und so heißt seine Autobiografie auch “Bing a Scot”. Unter dem Titel “Mein Schottland, mein Leben” kommt das Buch im Frühjahr 2009 in die deutschen Läden.