Fluch der Karibik 4 im TV: 3 Fehler haben das Fantasy-Epos mit Johnny Depp langsam in den Abgrund gerissen

25.09.2021 - 09:00 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
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Die ersten drei Fluch der Karibik-Filme von Gore Verbinski sind eine großartige Trilogie. Mit Teil 4 haben sich jedoch einige Fehler in die Pirates of the Caribbean-Reihe eingeschlichen.

Als Fluch der Karibik vor 18 Jahren in die Kinos kam, war ein Erfolg des aufwendigen Disney-Blockbusters alles andere als gewiss. Nicht zuletzt galt der Piratenfilm seit dem massiven Flop von Die Piratenbraut als Kassengift. Am Ende überzeugte die verspielte Mischung aus Action, Fantasy und Abenteuer jedoch auf ganzer Linie.

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Die Fortsetzungen waren schnell beschlossene Sache: Unter der Regie von Gore Verbinski entstanden zwei weitere Filme, die zusammen mit dem ersten Teil eine großartige Trilogie bilden. Als 2011 der vierte Teil, Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten, in die Kinos kam, geriet die Reihe jedoch ins Schludern. Wir haben drei Gründe ausfindig gemacht, warum das so ist.

  • Heute und morgen im TV: Der vierte Fluch der Karibik-Film läuft heute Abend um 20:15 Uhr auf Sat.1. Morgen folgt der fünfte Teil, Pirates of the Caribbean 5: Salazars Rache, zur gleichen Zeit, ebenfalls auf Sat.1.

Grund 1: Der Fokus auf Johnny Depps Captain Jack Sparrow

Auch wenn es oft so wirkt, als wäre Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) der Held der Geschichte, verteilt sich diese Bürde in den ersten Filmen auf drei Schultern. Mindestens genauso wichtig wie Jack Sparrow sind Elizabeth Swann (Keira Knightley) und Will Turner (Orlando Bloom). Rückblickend sind sie sogar wichtiger.

Hier könnt ihr euch den Trailer zu Fluch der Karibik 4 anschauen:

Fluch der Karibik 4 - Trailer (Deutsch) HD
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Deutlich wird das in Fluch der Karibik 4, wenn Jack Sparrow erstmals auf sich allein gestellt ist und ohne roten Faden durch ein Abenteuer stolpert. Der Reihe fehlt plötzlich ihr Herz, ihr Gewicht. So viel Freude es bereitet, Sparrow als verplanten Piratenkapitän zwischen Genie und Zufall durch die Karibik zu folgen: Fremde Gezeiten ist der beste Beweis, dass er keinen ganzen Film auf seinen Schultern tragen kann.

Grund 2: Fluch der Karibik 4 verschenkt alle neuen Figuren

Das Fehlen von Elizabeth und Will fällt schwer ins Gewicht. Fluch der Karibik 4 gelingt es allerdings auch nicht, die neuen Figuren ordentlich zu etablieren. Besonders auffällig ist das bei der Meerjungfrau Syrena (Astrid Bergès-Frisbey) und dem Missionar Philip (Sam Claflin). Beide Figuren sind offensichtlich als Elizabeth-Will-Ersatz angelegt.

Die Reihe schenkt ihnen bei weitem nicht das gleiche Maß an Aufmerksamkeit wie ihren Vorbildern. Verzweifelt kämpfen Bergès-Frisbey und Claflin um jede Minute Screentime. Selbst wenn sie im Bild sind, bleiben ihre Figuren blass. Kein Wunder, dass sie nach Fremde Gezeiten komplett aus dem Fluch der Karibik-Kosmos verschwunden sind.

Syrena und Philip sind nicht die einzigen Neuankömmlinge, die nach Fluch der Karibik 4 direkt über Bord geworfen wurden. Auch von Ian McShanes Blackbeard und der von Penélope Cruz verkörperten Angelica haben wir nie wieder etwas gehört. Das ist besonders schade, denn das Casting ist in beiden Fällen perfekt.

Grund 3: Rob Marshall ist definitiv kein Gore Verbinski

So schmerzlich es ist, zu sehen, wie unterfordert Cruz und McShane im vierten Fluch der Karibik-Film sind: Das, was die Reihe auf künstlerischer Ebene aus der Bahn geworfen hat, war der Regiewechsel. Gore Verbinskis Filme sind dicht miteinander verbunden und lassen spaßige Bilder fließend in schaurige Sequenzen übergehen. Rob Marshall bringt weit weniger Vision für sein Piratenabenteuer mit.

Seiner Inszenierung fehlt Verbinskis Finesse – und noch viel schlimmer: das Gefühl. Jeder Teil der ursprünglichen Trilogie besitzt einen eigenen Charakter und lässt die Welten, in denen er sich bewegt, lebendig werden. In Fluch der Karibik 4 wirkt vieles erzwungen und nicht dynamisch. Wo Verbinski am Ende von Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt zum Meister des riesigen Strudels aufsteigt, wird Marshall in die Triefe gerissen.

Die Zukunft der Reihe ist ungewiss. Fluch der Karibik 5 hat das Franchise für Disney nur bedingt stabilisiert. Fraglich ist, ob wir Johnny Depp jemals wieder als Jack Sparrow sehen werden. Zuletzt kursierten Gerüchte über ein Fluch der Karibik-Spin-off mit Margot Robbie. Disney wird die Marke wohl kaum komplett fallenlassen. Ohne eine markante Kurskorrektur wird die Fortführung allerdings nicht möglich sein.

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Wie steht ihr zu den letzten zwei Fluch der Karibik-Filmen?

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