Achtung, Spoiler zur 8. Staffel von Game of Thrones! Die Showrunner von Game of Thrones haben uns verdammt lange auf die Folter gespannt, doch manchmal lohnt sich das Warten. Ein sehr schöner Beweis dafür ist der so genannte Cleganebowl, bei dem sich die Brüder Sandor (Rory McCann) und Gregor Clegane (Hafþór Júlíus Björnsson) in der aktuellen Staffel 8-Folge Die Glocken endlich so richtig gegenseitig den angestauten Hass aus dem Leib prügeln dürfen.
Doch ist es gerade nicht nur die zu erwartende Brutalität, die dieses überfällige Aufeinandertreffen zweier Giganten auszeichnet. Kurz vor ihrem Ende besinnt sich die Serie sowohl auf ihre fatalistischen Qualitäten als auch auf ihre poetische Kraft, sodass das Ergebnis des Duells nur lauten kann: beide verlieren.
Game of Thrones: Beim Cleganebowl geht die Post ab
An der Oberfläche besticht der Kampf zunächst durch seine düstere visuelle Pracht. Der rote Bergfried steht kurz vor dem Einsturz und wird bald alles unter sich begraben, Der Bluthund und Der Berg aber haben in diesem Moment nur eines - nämlich etwas denkbar Dämliches - im Sinn: ihre lebenslange erbitterte Feindschaft endgültig mit Fäusten zu besiegeln.
Als die beiden einander endlich begegnen, ist der obere Teil der Burg schon nicht mehr an seinem Platz, das Gemetzel muss also unter freiem Himmel stattfinden. Das passt auch deshalb, weil eine räumliche Begrenzung nach oben die Bedeutung dieses Duells bereits auf symbolischer Ebene unterlaufen würde.
Schließlich sprechen wir hier von nicht weniger als dem Super Bowl des Game of Thrones-Universums. Die Apokalypse von Königsmund kann nicht besiegelt sein, solange Sandor und Gregor Clegane noch atmen. Das muss selbst Daenerys' Drache Drogon verstehen, der die Stadt in Schutt und Asche legt. Sein Flug über den Roten Bergfried in genau diesem Moment ist die rote Schleife auf dem ultimativen Geschenk für alle Fans der Serie.
Rache wird von Sandor und Gregor Clegane kalt serviert
Besonders faszinierend am Cleganebowl: Er vereint Horror und rabenschwarzen Humor. Eingeleitet wird er mit dem slapstick-artigen Tod von Qyburn, den Gregor mühelos mit einem Wisch aus dem Weg räumt. Ebenso kurios ist die Erkenntnis, dass nicht einmal ein Messer im Kopf den Berg ins Jenseits befördern kann, so genervt (eben in typischer Hound-Manier) Sandor seinen Bruder in dieser Extremsituation auch zum Sterben auffordert.
Doch Vorsicht, das Lachen bleibt garantiert im Halse stecken - dafür sorgt zumindest der Anblick von Gregors Gesicht, das wir noch einmal in seiner ganzen Pracht bewundern dürfen.
Die Hölle war immer das Ziel für die Clegane-Brüder
Als Mischwesen zwischen Mensch und Zombie ist er für Sandor mit herkömmlichen Mitteln ebenso unbezwingbar wie der Hass, der seit Kindheitstagen zwischen den Hünen lodert und in Die Glocken durch den gemeinsamen Niedergang im Feuer gelöscht wird. Genau hier, in besagtem Element, begann die Blutspur des Verderbens, als Der Berg das Gesicht seines Bruders einst in brennende Kohlen drückte.
Der Platz in der Hölle schien für beide ohnehin bereits lange reserviert. Zumindest Der Bluthund war sich dessen bewusst, denn kurz vor seinem Tod warnt er seine gute Freundin Arya, sie dürfe nicht den selben Fehler wie er begehen und ein Dasein im Dienst der Rache führen. Ein solches Leben nämlich ist verschwendet, wie uns die Episode mit maximaler Drastik lehrt.
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Game of Thrones Staffel 8 - Alle Folgen im Überblick und Stream
Der Cleganebowl ist ein Triumph für Game of Thrones
Den Game of Thrones-Machern können wir zu ihrem tollen Cleganebowl nur gratulieren. Sie haben es sogar geschafft, einen ansprechenden Verweis auf die Staffel 4-Folge Der Berg und die Viper einzuflechten. Damals drückte Gregor Clegane bei einem Duell seinem Kontrahenten Oberyn Martell beide Augen aus, in Die Glocken gelingt ihm das selbe beinahe auch bei Sandor.
Damit liefert die Episode Fan-Service der besten Sorte und lässt uns am Ende doch verstört zurück. Der Super Bowl von Westeros hat abgeliefert.
Hat euch der Cleganebowl in der neuen Game of Thrones-Folge überzeugt?