Es gibt etwas Unverständnis darüber, warum Venedig den Zombie-Streifen Survival of the Dead überhaupt in den Internationalen Wettbewerb gehievt hat. Die Kritiker sind sich überhaupt nicht einig, was die Qualität des sechsten Films nach Die Nacht der lebenden Toten (1968) von Altmeister George A. Romero betrifft. Die Geschichte spielt auf einer kleinen, abgeschirmten Insel vor der US-Küste. Hier eskaliert während einer weltweiten Zombie-Katastrophe die Situation: Ein irischer Großgrundbesitzer will die Koexistenz mit den übermächtigen Untoten erreichen, indem er sie lehrt, etwas anderes als Menschenfleisch zu essen. Sein großer Widersacher predigt dagegen den totalen Vernichtungskrieg gegen die Zombies. Das Ende dieses Duells verraten wir hier nicht.
Dass der Zombiefilm Survival of the Dead im Venedig-Wettbewerb läuft, findet Christoph Huber von der Presse völlig richtig. “Kein anderer Film hier ist so dringlich in seinem Humanismus und so engagiert in seiner Gesellschaftskritik. Mit der Einbindung von Western- und Kriegsfilmelementen erinnert Survival of the Dead gar an das klassische Kino des großen Hollywood-Regisseurs John Ford, das hier den Umständen entsprechend zugespitzt ist. … Die letzten Menschen sind eher bereit, sich gegenseitig umzubringen, als den anderen recht zu geben. Vielleicht bis in alle Ewigkeit: Im ehrfurchtgebietenden Schlussbild lässt George A. Romero die längst selbst zu Zombies gewordenen Streithähne zum Duell antreten, vor einem riesigen Mond: eine Art Götterdämmerung in einer gottlosen Welt.”
Dagegen kann Felicitas Kleiner im film-dienst dem Film Survival of the Dead nicht viel abgewinnen. Sie fragt sich, "wie der Horror-Altmeister seinem seit 1968 immer wieder beackerten Zombie-Sujet noch neue Facetten abgewinnen wollte, die nicht ähnlich angegammelt sind wie das Fleisch der Lebenden Toten. Tatsächlich liefert sein neuer Film nicht viel, was über vorherige Arbeiten hinaus ginge. Wenn man denn überhaupt nach einem Subtext suchen will und sich nicht einfach der rasanten Geisterbahn sowie der zwischen Suspense, Schock und Gore wechselnden Dramaturgie und Einschlägen von absurdem, schwarzem Humor überlassen will, läuft alles einmal mehr auf eine Kritik am “American Way of Life” hinaus, die allerdings weniger aktuell als eher archaisch-zeitlos daherkommt."
Auch laut "Cristina Nord von der taz ":http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=ku&dig=2009%2F09%2F10%2Fa0148&cHash=b0d50c1f73 ist vom zeitdiagnostischen Furor, der George A. Romero s Debüt Die Nacht der lebenden Toten (1968) kennzeichnete, nicht viel übriggeblieben, nur “ein milder Überdruss am Amerika der Bibeltreuen und Hinterwäldler.” Wieder lässt der Filmemacher, Freund der Poetic Justice, einige nicht ungeschoren davonkommen.
Hier zeigen wir Euch den Trailer zu Survival of the Dead. Wann der Film in unsere Kinos kommt, ist noch nicht geklärt.