Mit seiner verwobenen Erzählstruktur ist der Politthriller Syriana ein Netz aus mehreren Erzählsträngen. Regisseur und Drehbuchautor Stephen Gaghan hat schon mit Traffic bewiesen, dass er diese Kunst bis zur Perfektion beherrscht. Die Kritiker gaben ihm dafür Recht. Stephen Gaghans Drehbuch wurde zum Besten adaptierten Drehbuch vom National Board of Review gewählt und George Clooney gewann Oscar und Golden Globe als Bester Nebendarsteller.
Der Film blickt auf das komplexe Netz aus politischen und wirtschaftlichen Interessen im Ölgeschäft. Ein Blickwinkel ist der des Agenten Bob Barnes (George Clooney). Nach langjährigem Dienst für die CIA will sich er sich eigentlich zur Ruhe setzen, wird jedoch gebeten, aufgrund seiner guten Kontakte in den arabischen Raum noch einen letzten Auftrag in Nahost zu übernehmen. Allerdings läuft dabei einiges schief und Barnes findet sich in einer zunehmend lebensgefährlichen Situation wieder. Gleichzeitig streben die Ölkonzerne Killen und Connex eine Fusion an, die die Einflussnahme in der Region deutlich verändern würde. Doch in der Familie des herrschenden Emirs besteht Uneinigkeit darüber, wieviel wirtschaftlichen und damit politischen Einfluss Amerika auf das Land haben sollte. Der Sohn des Emirs (Alexander Siddig) ernennt den amerikanischen Ölexperten Bryan Woodman (Matt Damon) zu seinem Berater und plant einen Staatsstreich.
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Syriana ist ein anspruchsvoller Politthriller, der zum Nachdenken anregt. Die komplexen machtpolitischen Mechanismen im Weltölhandel werden hier durch die verschiedenen Erzählstränge gekonnt miteinander verwoben. Allerdings verlangt diese Kunst dem Zuschauer auch einige Aufmerksamkeit ab, um den Geschehnissen folgen zu können. Eindrucksvoll zeigt Stephen Gaghan, dass die Geschicke dieser Welt in Nobelhotels und Hinterzimmern geleitet werden und dass den Mächtigen kein Bauernopfer leid tut, dass für sie in den Kampf geschickt wird.
Heute im TV: Syriana
Wo: RTL 2
Wann: 20:15