Stell dir vor, du machst einen Film in Eigenregie und kannst dir von der Bezahlung nicht einmal einen Döner kaufen. Im Jahr 2005 gab es ein politisches Historiendrama, für das George Clooney (Ocean's Eleven, Wolfs) so sehr brannte, dass er das auf sich nahm. Er schrieb das Drehbuch, führte Regie, trat als Darsteller vor die Kamera – und das alles für (fast) umsonst.
Für Good Night, and Good Luck gab Clooney alles – und nahm nichts außer 3 Dollar
Wie Business Insider 2021 auflistete, sticht das historische Drama Good Night, and Good Luck von 2005 in Clooneys Filmografie besonders hervor. Um den Film umzusetzen, nahm Clooney sogar eine Hypothek auf sein eigenes Haus auf, schreibt Showbiz Cheat Sheet , und akzeptierte ein ungewöhnliches Budget.
Darum geht's in Good Night, and Good Luck: Der Schwarzweiß-Film verfolgt den Konflikt zwischen dem Fernsehjournalisten Edward R. Murrow und dem Senator Joseph McCarthy. Es geht um einen von McCarthy geleiteten Senatsausschuss, der versucht, eine angebliche kommunistische Verschwörung innerhalb der Politik aufzudecken und dabei massiv gegen Bürgerrechte verstößt.
Clooneys Vater war als Fernsehjournalist tätig. Aus diesem Grund war der Film für den Schauspieler ein persönliches Anliegen. Um ihn zu verwirklichen, nahm er nicht nur die Hypothek auf. Er willigte ein, sich für Drehbuch, Regie und seine eigene Performance jeweils einen Dollar auszahlen zu lassen – also insgesamt drei Dollar.
Aus 3 Dollar wurden über 50 Millionen, die der Film einspielte
Wenn man wie Forbes davon ausgeht, dass ein großer Name wie George Clooney durchaus 20 Millionen Dollar pro Film bezahlt bekommt (und das nur als Schauspieler), sind drei Dollar gerade einmal 0,00000015 Prozent. George Clooney verzichtete also auf rund 99,99999985 Prozent seines üblichen Gehalts.
Und das Experiment war erfolgreich: Good Night, and Good Luck spielte bei einem eher kleineren Budget von 7 Millionen Dollar weltweit 54 Millionen in den Kinos ein. Außerdem regnete es Oscar-Nominierungen für die Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Szenenbild, Beste Kamera und Bestes Originaldrehbuch. Passend zu den drei Dollar als Bezahlung spielte die Theaterfassung seines Films sage und schreibe 3,3 Millionen Dollar am Broadway ein, wie gerade letzte Woche unter anderem der NDR berichtete.
George Clooneys riskanter Einsatz hatte sich also gelohnt. Sein Film wurde in kreativer Hinsicht gut aufgenommen und mit ihm als Zugpferd trotz Schwarzweiß-Historien-Ambiente auch ein finanzieller Erfolg.