Get Smart - Steve Carell in absurder Mission

17.07.2008 - 08:10 Uhr
Schuhtelefone: Gestern und Heute
Warner Bros.
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In Get Smart macht Steve Carell als “Mini Max” James Bond Konkurrenz

get Smart – schon der Titel ist ein schwer zu übersetzendes Wortspiel. Schnappt Smart, werd klug, werd frech? Alles irgendwie richtig und doch nicht so ganz. Kein Wunder, dass sich das deutsche Fernsehen Ende der 1960er, als es die dem neuen Steve Carell -Film zugrunde liegende Serie eindeutschte einen Titel aussuchte, der weniger kryptisch war. Dafür aber extrem lang: “Mini-Max oder Die unglaublichen Abenteuer des Maxwell Smart”. Das telegrafierte dem immer schon für etwas dumm gehaltenen Zuschauer die Botschaft durch: Hier kommt was Lustiges.

Womit man natürlich richtig lag. Denn die von Mel Brooks ersonnene Serie rund um den naiv-tollpatschigen Geheimagenten 86 (gespielt von Don Adams und seiner liebreizenden Kollegin 99 (Barbara Feldon), seinem Kampf mit Schuhtelefonen, Glocken des Schweigens und dem Verbrechersyndikat KAOS, war extrem witzig. Weniger direkte Parodie auf die erfolgreichen Bond-Filme, als eine eigenständige komödiantische Antwort auf diese, enthielt Get Smart viele der Erfolgszutaten, die auch spätere Mel Brooks -Filme auszeichnen sollten. Immerhin fünf Jahre von 1965-1970 durfte Mini-Max sein Unwesen treiben, ehe man die Serie auslaufen ließ.

Ein Erfolg, an den ein erster Kinofilm von 1980 mit dem obskuren Namen Die Nackte Bombe, der zwar mit der Originalbesetzung aber ohne Brooks-Mitwirkung entstand, nicht anknüpfen konnte. Ein zweiter Film entstand 1989, der jedoch nur fürs TV produziert wurde. In den 1990ern wurde es dann ganz ruhig um Maxwell Smart, der Versuch eine neue Serie mit seinem Sohn zu etablieren, floppte furchtbar und wurde nach wenigen Folgen eingestellt.

Der neuerliche Anlauf mit Starkomiker Carell versucht jetzt den schwierigen Spagat zwischen Neustart und Würdigung des Klassikers. Zum ersten Mal spielt nicht Don Adams den Agenten, zum ersten Mal wird Smart mit einem echten Hollywood-Budget an den Start gehen. Das bedeutet mehr Action, zeitgemässere Inszenierung und Zugeständnisse an ein jüngeres Publikum, das bestenfalls Wiederholungen der alten Serie kennt, für Get Smart aber kein heiliger Gral ist.

Ein Spagat, dem sich die Macher in vollem Bewusstsein stellen. Die bisherigen Trailer enthalten viele Referenzen auf klassische Smart-Gags: Schuhtelefone, das Überraschungsmoment, das furchtbar in die Hose geht, peinliche Missverständnise, fehlzündende Gagdgets und ein Hauptdarsteller, der bei aller Albernheit immer eine gewisse Ernsthaftigkeit und Würde behält. Der sich nicht in Grimassen flüchtet, sondern, beschränkt wie er ist, immer im Dienste der Sache arbeitet. Denn eins hatte Smart immer: Stil. Im Gegensatz zu seinem Kollegen und inoffiziellem nachfolger Frank Drebbin (aka Leslie Nielsen) schaffte es Agent 86 immer, seine Haltung zu bewahren.

Wir dürfen gespannt sein, wie sich Steve Carell, Anne Hathaway und Dwayne Johnson im Kampf gegen KAOS schlagen werden.

Hier nochmal das Intro der klassischen Serie:

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