Ghost in the Shell - Produzent verteidigt Besetzung von Scarlett Johansson

04.07.2016 - 15:00 Uhr
Scarlett Johansson in Ghost in the Shell
Paramount Pictures
Scarlett Johansson in Ghost in the Shell
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Seit der Besetzung von Scarlett Johansson in Ghost in the Shell wurden Whitewashing-Vorwürfe laut. Jetzt meldet sich Produzent Steven Paul zu Wort und verteidigt ScarJo als Hauptfigur Major Kusanagi.

Seit der Ankündigung, dass Scarlett Johansson die Hauptrolle in der Kinoadaption des Mangas und Animes Ghost in the Shell übernehmen wird, wurde diese Entscheidung stark kritisiert. Schon das erste Foto von ScarJo ließ Whitewashing-Vorwürfe aufkommen, da ihre Figur, der Cyborg Major Motoko Kusanagi, eigentlich Japanerin ist. Als dann noch das Gerücht aufkam, dass die Studios Paramount und Dreamworks erwogen hätten, mit Computertechnik Johansson "asiatischer aussehen zu lassen", war das PR-Desaster perfekt.

Nun meldet sich zum ersten Mal jemand zu Wort, um die Bedenken zu zerstreuen. Buzz Feed  hat mit Produzent Steven Paul gesprochen, der bald selbst mit Lone Wolf & Cub eine Manga-Reihe für das Kino adaptieren will. Im Interview verteidigt er die Entscheidung, mit Scarlett Johansson eine Amerikanerin mit dänischen und polnischen Wurzeln statt einer Japanerin besetzt zu haben:

Es gibt alle möglichen Menschen und Nationalitäten der Welt in Ghost in the Shell. Wir besetzen Menschen aus der ganzen Welt. Wir haben Japaner dabei. Wir haben Chinesen dabei. Wir haben Engländer dabei. Wir haben Amerikaner dabei. Ich denke nicht, dass das nur eine japanische Geschichte ist. Ghost in the Shell war eine sehr internationale Geschichte und sie war nicht nur auf Japaner fokussiert; es sollte eine ganze Welt sein. Darum denke ich, dass unsere internationale Herangehensweise die richtige Herangehensweise ist.

Tatsächlich ist die restliche Besetzung von Ghost in the Shell sehr international. Neben Scarlett Johansson spielen Pilou Asbæk, Michael Pitt, Takeshi Kitano, Juliette Binoche und Chin Han. Steven Paul verspricht, dass der Film das Manga nicht verraten wird:

Ich denke, wir haben dem Manga große Ehre erwiesen. Wie gesagt, die Fans werden sehr glücklich sein, weil wir dem Manga sehr viel Respekt entgegengebracht haben.

Allerdings erklärt das noch nicht, warum ausgerechnet die japanische Hauptfigur von einer Amerikanerin verkörpert werden musste. Die wahren Gründe sind wahrscheinlich eher wirtschaftlicher Natur. Scarlett Johansson ist die bisher erfolgreichste Schauspielerin - gemessen am Umsatz ihrer Filme. Ghost in the Shell als Kultmarke mit mäßiger Mainstream-Aufmerksamkeit kann nur profitieren von einem so großen Namen. Aus Major Motoko Kusanagi wird nun ganz herkunftsneutral The Major, wie Steven Paul in dem Interview sagte. Die Diskussionen werden Steven Pauls Aussagen nicht beenden, da Whitewashing ein anhaltendes Problem in Hollywood ist und bleibt. Ein abschließendes Urteil können wir uns aber erst ab dem 30.03.2017 bilden, wenn Ghost in the Shell ins Kino kommt.

Was haltet ihr von der Erklärung von Produzent Steven Paul?

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