Das Filmjahr 1998 sticht zwischen dem vorangegangenen und folgenden kaum hervor. Titanic nistete sich 1997 fest auf Platz 1 ein, während 1999 Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung 983 Millionen weltweit einsammelte. Ein Hoffnungsträger für ein ähnlich gutes Einspielergebnis war Roland Emmerichs Godzilla.
Dieser sollte 1998 eigentlich eine Trilogie starten. Inzwischen gilt der Monster-Film aber maximal als trashiger Kult. Die Hoffnung war damals allerdings nicht ganz unbegründet. Immerhin war Roland Emmerichs letzter Film der erfolgreichste des Jahres 1996: Independence Day. Godzilla landete schließlich nur auf Platz 8 der Jahrescharts. Bei der Verleihung der Goldenen Himbeere bekam der Film den Negativ-Preis für die Schlechteste Nebendarstellerin (Maria Pitillo) und das Schlechteste Sequel oder Remake. Obwohl er mit eingespielten 379 Millionen Dollar weltweit kein Flop war, reichte es nicht für eine Fortsetzung.
Dabei hatte TriStar so viel Hoffnung in die Marke gesetzt. Schon 1992 sicherte sich das Studio die Rechte an Godzilla. 1999 heuerten Emmerich und Produzent Dean Devlin den Drehbuchautor Tab Murphy (Bärenbrüder, Tarzan) an, um das Sequel zu schreiben. Ein Treatment existiert online . Darin treffen Nick Tatopoulos (Matthew Broderick) und Philippe Roaché (Jean Reno) im australischen Outback auf Godzilla und ihre Brut. Zusammen mit einer Biologin (die natürlich wunderschön ist, wie das Treatment nicht verfehlt zu erwähnen) suchen sie nach der Ursache anderer, mysteriöser Attacken. Die Ermittlung führt das Trio nach Monster Island, dem Geburtsort Godzillas. Hier finden sie überlebensgroße Insektoide, die sich ohne Godzilla als ihren natürlichen Feind wie verrückt vermehrt haben. Als die Insekten-Königin Sydney angreift, muss Godzilla einschreiten.
Das Interesse der Kinogänger und -besitzer an einem Sequel ließ nach dem ersten Teil aber zu wünschen übrig. Schließlich führen Budget-Streitigkeiten zum Ausstieg von Roland Emmerich und Dean Devlin, und damit war das Projekt auch tot. Devil sagte im Jahr 2000, nachdem das Sequel scheiterte:
Sie wollten das Budget einschränken, und das hätte aus kreativer Sicht für uns keinen Sinn mehr ergeben.
Die Rechte an Godzilla liefen 2003 aus. Doch zuvor wurde die Filmhandlung von 1998 bis 2000 in einer Godzilla-Zeichentrickserie fortgeführt. Darin entdeckt Dr. Tatopoulos ein Ei, das er ausbrütet. In der Folge bekämpfen er, sein Team und Godzilla gigantische, mutierte Monster.
Später kaufte Legendary Pictures die Rechte an Godzilla, denen wir das Reboot von Gareth Edwards aus dem Jahr 2014 verdanken. Godzilla 2: King of Monsters, ein Teil des sogenannten MonsterVerse, zu dem auch Kong: Skull Island gehört, wird aktuell gedreht. Wer lieber in der Vergangenheit schwelgen möchte, schaltet heute um 20:15 Uhr RTL II ein. Da läuft Emmerichs Godzilla-Interpretation.
Welcher ist euer liebster Godzilla-Film?