Terry Gilliam ist ein Enfant terrible, einer der größten Außenseiter des Films. Er hat es nie ins Establisment geschafft, aber das ist ihm und uns auch nicht so wichtig, denn eines hat er sich über die Jahre bewahrt: seine übersprudelnde Fantasie. Dass Fantasie und Realität nicht immer zusammen kommen, beweist sein Filmprojekt The Man Who Killed Don Quixote, das leider nie fertiggestellt wurde. Heute könnt ihr euch im Fernsehen anschauen, warum der Film nie das Licht der Kino-Projektoren erblickte.
Der Dokumentarfilm Lost in La Mancha schildert die Geschichte der kinematographischen Katastrophe: Tiefflieger, Unwetter und Krankheit machten dem ambitionieren Projekt The Man Who Killed Don Quixote, das den Ritter von der traurigen Gestalt aus dem Goldenen Zeitalter Spaniens mit dem 21. Jahrhundert konfrontiert hätte, nach einer Woche Drehzeit im Oktober 2000 den Garaus. Die Dreharbeiten im Norden Spaniens hatten schon begonnen, aber dann lief alles schief, was schief gehen konnte. Eine Springflut verwüstete gleich am zweiten Tag das Set und zerstörte Zelte und Ausrüstungsgegenstände. Dann musste der französische Hauptdarsteller Jean Rochefort, der extra ein Jahr lang Englisch gelernt hatte, wegen eines medizinischen Notfalls zurück nach Frankreich geflogen werden und, als ob das nicht schon genug gewesen wäre, lag das Set auch noch in der Nähe einer Militärbasis und der Krach der Kampfjets machte die Aufnahmen fast unmöglich.Terry Gilliam blieb hartnäckig am Ball. Nach zehn Jahren sah es so aus, als könnte der Kampf gegen die Windmühlen – diesmal mit Robert Duvall in der Rolle des Don Quixote – erneut beginnen. Im September 2010 hieß es dann, die Finanzierung des Projektes sei zusammengebrochen.
Wer von euch also sehen möchte, wie schwer das Produzieren von Filmen ist, der möge heute den Fernseher einschalten.
Heute im TV: Lost in La Mancha
Wo: Servus TV
Wann: 22.30 Uhr
Was läuft bei euch heute im TV?