Eli Roth (Inglourious Basterds) ist ein engagierter Filmschaffender. Egal, ob er als Schauspieler vor die Kamera tritt oder beispielsweise bei Filmen wie The Man with the Iron Fists als Produzent und Drehbuchautor die Fäden hinter den Kulissen in der Hand hält. Auch als Regisseur hat er sich bereits mehrere Male versucht, doch sein letzter Ausflug auf den Regiestuhl liegt – abgesehen vom Kurzfilm Stolz der Nation – mit Hostel: Part II schon einige Jahre zurück. Jetzt plant das Multitalent sein nächstes Regieprojekt, nämliche den Kannibalen-Horror-Streifen The Green Inferno. Wie ScreenRant zusammenfasst, hat der Film bereits für erste Schlagzeilen gesorgt: Um 200 heimische Statisten des Amazonas zu casten, wurde ihnen der Film Nackt und zerfleischt vorgeführt.
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Da die Mittel für The Green Inferno nur beschränkt sind, muss Eli Roth auf eine kleine, überschaubare Crew zurückgreifen und ist folglich auch auf Support vor Ort angewiesen. Ab November soll nämlich sein neuster Film im Amazonas-Gebiet gedreht werden und um große Massenszenen zu verwirklichen, soll auf dort ansässiges Personal zurückgegriffen werden. Im entsprechenden Gebiet gehört jedoch Elektrizität nicht zwangsläufig zum Lebensstandard und die meisten der Statisten haben auch noch nie einen Film gesehen. Die Casting-Agenten von The Green Inferno fackelten aber nicht lange und haben den 200 potentiellen Statisten den Skandalfilm Cannibal Holocaust von Ruggero Deodato (Die Barbaren) vorgeführt. Überraschenderweise was das Echo äußerst positiv und einige der Zuschauer fühlten sich prächtig unterhalten – obwohl das ihr erster Film überhaupt war.
Auch Eli Roth äußerte sich in einem Interview mit Movieline zu dieser doch unkonventionelle Methode und sagte, dass er anfangs dachte, den Statisten würde ein Film wie E.T. – Der Außerirdische von Steven Spielberg (Schindlers Liste) oder der Musical-Klassiker Der Zauberer von Oz gezeigt werden. Aber selbst, wenn dies nicht der Fall war, scheint das Prinzip erfolgreich gewesen zu sein. Darüber hinaus erzählt Eli Roth, dass ihn ebenfalls der Gedanke fasziniere, in unangetasteter Natur zu drehen, so wie es Werner Herzog (Fitzcarraldo) auch damals 1972 bei Aguirre, der Zorn Gottes tat. Ob der Hostel -Regisseur mit The Green Inferno nun in die Fußstapfen des deutschen Autorenfilmer treten will?
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