Eine neue Woche, ein neuer Tag an dem wir ein weltbekanntes Filmzitat in unserem TÜV auf Herz und Nieren überprüfen. Die heutige Zeile, die diesmal in unserer voll ausgestatteten moviepilot-Garage geparkt wurde, stammt aus Francis Ford Coppolas Vietman-Epos Apocalypse Now. I love the smell of napalm in the morning, ist ein Satz, der sich auch weit über den Film hinaus in der Welt der Populärkultur festgesetzt hat.
Modell
I love the smell of napalm in the morning.
Baujahr
1979
Karosserie…oder in was das Zitat eingefasst ist
Wir befinden uns im Vietnam im Jahr 1969. Auf seiner geheimen Mission den übergeschnappten Colonel Walter E. Kurtz (Marlon Brando) in Kambodscha festzusetzen und zu liquidieren, trifft Captain Willard (Martin Sheen) mit seiner Crew auf die Truppen von Lieutenant Colonel Bill Kilgore, der mit Robert Duvall von DEM Nebendarsteller überhaupt verkörpert wird. Gemeinsam mit Kilgore und unterlegt vom Wagner’schen Walkürenritt landet Willards Trupp an einem hart umkämpften Strandabschnitt. Anstatt sich vor ankommenden Granaten in Acht zu nehmen oder sich in Deckung zu begeben, stolziert der Lieutenant oberkörperfrei vor seinen Männern entlang und schwelgt dabei schließlich leicht niederkniend in Erinnerungen. Der Geruch der eingeschlagenen Napalmbomben, die die US-Armee nutzte, um den Feind schützende Wälder zu zerstören, zaubert Kilgore ein Lächeln ins Gesicht. Er spricht von der früheren Bombardierung eines Hügels. Zwölf Stunden warfen sie Bomben auf die vermeintliche Stellung des Vietkong, doch im Nachhinein konnte keine einzige Leiche eines feindlichen Soldaten gefunden werden. Doch allein der scharfe Geruch des Napalm genügte, um Kilgore weiter an den Sieg glauben zu lassen (“Smelled like victory.”)
Überführung nach Deutschland…oder wie die heimische Übersetzung lautet
Da weder Slang noch ein besonderes Wortspiel in unserem heutigen Zitat steckt, funktioniert “Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen” auch in der deutschen Übersetzung ohne Probleme. Duvalls leicht heisere Stimme, die so pefekt zur Figur passt, sollte trotzdem jeder mal gehört haben.
Schleudertrauma … oder welche Wirkung das Zitat hinterlässt
Eines der interessanten Dinge an Apocalypse Now ist ja, dass im Mittelpunkt der Geschichte die Suche nach einem offensichtlich verrückt Gewordenen steht, den es zu stoppen gilt. Doch jede einzelne Person, die uns auf dieser Reise begegnet, ist bei genauerer Betrachtung beinahe ebenso durchgedreht. Bevor Willard auf seine Mission aufbricht, sehen wir, wie er in seinem Hotezimmer in Saigon mit sich ringt, sich betrinkt, sich selbst verletzt und schließlich völlig erschöpft zusammenbricht. Der Krieg hat ihn zu einem Menschen gemacht, den wir uns nicht mehr im zivilen Leben vorstellen können. Für den Surf-Fan Kilgore gilt genau das Gleiche. “Someday this war is gonna end…”, lauten die letzten Worte seiner Ansprache, worauf er, ohne den Satz zu beenden, von dannen zieht. Er scheint den Tag zu fürchten, an dem er nicht mehr frisches Napalm und den Geruch verkohlter Leichen riechen kann. In diesem Zusammenhang fasst das heutige Zitat zusammen, wie die Gräuel des Krieges zur Abstumpfung von Eigenschaften wie Mitgefühl im Menschen führen kann. Und das anfängliche Lachen, auf Grund der bizarren Aussage, bleibt einem als Zuschauer somit ganz schnell mal im Halse stecken.
Alltagstauglichkeit…oder wie ich das Zitat selbst anwenden kann
Abgelöst vom Kriegskontext lässt sich das legendäre Zitat im Alltag äußerst variantenreich verwenden. Egal ob es morgens im Büro gut nach Kaffee duftet oder die Luft im Sommer mal wieder zum schneiden dick ist und ihr diskret darauf hinwiesen möchtet, dass das Fenster doch mal wieder geöffnet werden könnte; mit unserem heutigen Zitat könnt ihr euch sowohl positiv wie negativ über jegliche Formen von Geruchserscheinungen äußern.
Pferdestärken…oder wie viel Power hat das Zitat unter der Haube
Jetzt seid ihr an der Reihe. Was taugt das Zitat? Hat es wirklich so viel Power, wie sein Ruf glauben macht?