Ich, Kiefer Sutherland und die Irrungen des Vampirfilms

01.09.2015 - 09:30 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
The Lost BoysWarner
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Vampire gibt es nicht erst seit Twilight, das ist klar. In den späten 80er Jahren durften sie noch richtig fies sein und Motorrad fahren. Deshalb geht mein Herz für Klassiker heute an The Lost Boys mit Kiefer Sutherland.

Mit Vampiren ist es ja so eine Sache. In der Literatur, im Film und auch in Serien stößt man immer wieder auf die blutdurstigen Wesen. Auch wenn einige es wohl nicht zugeben dürften, mit Twilight - Bis(s) zum Morgengrauen erlebten Vampire vor einigen Jahren ihren Vermarktungshöhepunkt. Als Vampir Edward hing Robert Pattinson in den Zimmern zahlreicher heranwachsender Teenies. Seitdem hält sich auch stark der Glaube, Vampire würden im Sonnenlicht grundsätzlich glitzern. Um es ein für alle Mal zu sagen: Nein, Vampire glitzern natürlich nicht. Wo kämen wir denn da hin? Allein' die ganzen Auffahrunfälle, die eine glitzernde Person provozieren dürfte. Neben Schönlingsvampiren gibt es auch eine ganz andere Sorte der Blutsauger. Die düsen auf Motorrädern durch Küstenstädte und sind auch sonst eher düster als glitzernd: Die Jungs aus The Lost Boys.

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Warum ich The Lost Boys mein Herz schenke

Ich kenne den Streifen von Regisseur Joel Schumacher noch gar nicht so lange. Zu viele Filme, zu wenig Zeit. Ihr kennt das Problem ja. Glücklicherweise fiel die DVD aus der Sammlung einer Freundin dann doch in meine Hände und das Drücken der "Play"-Taste meines DVD-Spielers habe ich nicht bereut. In The Lost Boys zieht eine alleinerziehende Mutter mit ihren zwei Kindern in die Küstenstadt Santa Clara. Michael (Jason Patric) findet Anschluss bei den coolen Motorradfans. Dass die Gang um David (Kiefer Sutherland) sich als Vampire entpuppt, ahnt er nicht. Deshalb schöpft er auch kein Verdacht, als sie ihm als Wein getarntes Blut verabreichen. Sein kleiner Bruder Sam (Corey Haim) macht sich auf, die Vampire mit der Hilfe von Edgar (Corey Feldman) und Alan (Jamison Newlander) zu vernichten.

Offiziell gehört The Lost Boys in das Genre Horror. Viele Horror-Szenen beinhaltet der Streifen meiner Meinung nach aber nicht. Stattdessen ist es es eher ein düsterer Film, der vor allem durch seine nächtlichen Szenen besticht. Gedreht wurde der Film im schönen Städtchen Santa Cruz und deshalb wartet The Lost Boys mit tollen Szenen an der Küste auf. Ganz in der Nähe des Piers ist nämlich ein Jahrmarkt, dessen bunte Lichter vor der dunklen Nacht ein tolles Setting für eine Vampirjagd bieten. Cool ist auch das Hauptquartier der Vampire, welches sich in einer Art Höhle befindet. Dort räumen die Vampire auch gleich mit einem weiteren Vorurteil auf: Natürlich ernähren sich Vampire auch das ein oder andere Mal von etwas anderem als Blut. Und zwar liebend gerne von Nudeln und Reis vom Chinesen.

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Warum auch andere The Lost Boys lieben werden

Der Streifen von Schumacher hat nicht nur eine ordentliche Portion rockiger Vampire, er setzt auch immer wieder gezielt Humor ein und gewinnt damit den Zuschauer. Ein Film, der sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, wirkt doch einfach gleich sympathisch. "My own brother, a goddamn, shit-sucking vampire. You wait 'till mom finds out, buddy!", kommt es Sam in den Sinn. Klar, die Verwandlung in einen Vampir gibt Ärger von Mama. Drei Monate Hausarrest, mindestens! Es ist aber nicht nur diese einzigartige Mischung aus Horror und Komödie, die The Lost Boys ausmacht. Auch der Soundtrack, der ganz im Musikgeschmack der 80er Jahr steht, passt unglaublich gut zu diesem Film. Da darf die elektronische Orgel natürlich nicht fehlen und ein Kinderchor ist sowieso immer gut:

Warum The Lost Boys die Jahrzehnte überdauern wird:

Jetzt habe ich bereits fünfhundert Wörter geschrieben und noch gar nicht Kiefer Sutherlands Darbietung gelobt. Das Beste kommt bekanntlich halt zum Schluss. Wer Kiefer Sutherland nur aus der Serie 24 kennt, dem sei gesagt, dass der Sohn von Donald Sutherland im süßen Alter von 21 Jahren bereits eine Glanzleistung als fieser Vampir bot. Dieser Blick, diese Haltung und dann diese hellblondierten Haare. Ein Anblick, der die Jahrzehnte überdauern wird. Vergesst Team Edward oder Team Jacob. Ich bin Team David. Der Vampirehype ging übrigens auch nicht an seinem Vater vorbei. Fünf Jahre später spielte der nämlich in Buffy, der Vampirkiller mit - leider nicht als Vampir.

Das Fazit meiner kleinen Schwärmerei lautet also: Vergisst alles, was ihr über Vampire zu wissen scheint, macht euch eine Tüte Mikrowellenpopcorn und schaut euch The Lost Boys an.

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