In dem Thriller Illuminati, der ab morgen in den Kinos zu sehen ist, sieht sich die katholische Kirche einer tödlichen, existenzvernichtenden Bedrohung ausgesetzt: denn im Vatikan tickt eine unaufhaltbare Zeitbombe aus Antimaterie. Um eben diese Antimaterie ranken sich nicht erst seit Dan Browns Thriller viele Gerüchte. Könnten Experimente mit ihr – so wie sie seit geraumer Zeit im Forschungszentrum CERN bei Genf stattfinden – tatsächlich das Ende der Welt bedeuten? Könnte diese Antimaterie wirklich als hochexplosive Bombe und Massenvernichtungswaffe eingesetzt werden?
Als unser Universum vor 13,7 Milliarden Jahren beim Urknall entstanden ist, muss es Materie und Antimaterie im selben Mengenverhältnis gegeben haben. Und wie es Dan Brown ganz korrekt in seinem weltweiten Bestseller “Illuminati” beschreibt, würden sich Materie und Antimaterie, wenn sie aufeinandertreffen, gegenseitig aufheben und nichts als pure Energie zurücklassen. Bis heute ist es daher eines der großen Mysterien des Universums, wie damals genug Materie überleben konnte, um die Bausteine für Sterne, Planeten – und nicht zuletzt uns selbst – zu liefern.
Tatsächlich hätte ein Gramm Antimaterie, wenn es zusammen mit Materie zerstrahlt, die Sprengkraft der Bombe Fat Man, die 1945 über Nagasaki explodierte. Allerdings wird es auch mit dem am CERN Ende September angelaufenden Projekt “Large Hadron Collider” nicht möglich sein, eine solche Menge Antimaterie zu erzeugen. “Der Energieaufwand, der rein theoretisch benötigt würde, um ein Gramm Antimaterie zu produzieren, würde den Energiegewinn bei einer Explosion bei Weitem überschreiten,” erklärte Prof. Ulrich Uwer vom Physikalischen Institut der Universität Heidelberg.
“Die Tatsache, dass Illuminati ein Bestseller-Roman und jetzt auch ein Hollywood-Film ist, gibt uns die Gelegenheit zu zeigen, wie aufregend die Forschung mit Antimaterie in Wirklichkeit ist,” sagte der Forschungsdirektor des CERN, Sergio Bertolucci. “Sowohl Fiktion als auch Wissenschaft wollen uns vom Gewöhnlichen zum Außergewöhnlichen bringen. Der Unterschied ist, dass sich die Wissenschaft ausschließlich im Rahmen der Realität bewegen muss.”
Regisseur Ron Howard fügt dem hinzu: “Für uns war es ein Privileg, mit CERN zusammenzuarbeiten. Die Wissenschaftler dort waren unglaublich hilfsbereit. Sie haben uns die wissenschaftlichen Zusammenhänge erklärt und uns Zugang zu einigen unglaublichen Orten ermöglicht. Ich finde es fantastisch, was dort geleistet wird.”
Wer mehr über die wissenschaftlichen Probleme in dem Film wissen will, der sollte sich die interessanten und auch für Laien verständlichen Artikel auf Welt der Physik zu Gemüte führen. Da geht es um
- Illuminati – eine Filmszene im Detail
- Illuminati – wahr oder falsch
- Antimaterie
- CERN
- LHC
- Atomphysik: Quanten, Symmetrien und Antimaterie – oder gibt es eine Anti-Welt?
Quelle: Mit Material von Sony Pictures