Eric Roth, oscar-prämierter Drehbuchautor für Forrest Gump (1994) und bis dato zweimal nominiert für The Insider (1999) und München (2005), könnte mit Der seltsame Fall des Benjamin Button einen weiteren Oscar erhalten. Der Film ist mit dreizehn Nominierungen der große Favorit bei der diesjährigen Verleihung des Preises der American Academy und hat in den USA als ambitioniertes Kunstprodukt bereits mehr als 100 Millionen Dollar eingespielt. Aber Achtung: Bei der Golden Globe-Verleihung sah es ähnlich aus. Hier erhielt der Film von David Fincher fünf Nominierungen, ging aber letztlich völlig leer aus.
Ob Drehbuchautor Eric Roth den Oscar mit nach Hause nehmen kann, wird vielerorten bezweifelt, denn die Gemeinsamkeiten mit seinem früheren Oscar-Werk Forrest Gump (1994) sind einfach zu groß und deshalb nicht besonders originell, wie das Video zeigt. Brad Pitt wie Tom Hanks durchlaufen die großen politischen Ereignisse der Zeit, erleben scheinbar hautnah die Geschehnisse, sei es Kriegsgetümmel oder Freiheitsfeier. Sie lieben ihre Mütter, die anfangs nichts mit ihnen anfangen können, sich dann aber tränenreich von ihnen verabschieden. Sie vergöttern über mehrere Jahre eine schöne Frau, die dann endlich irgendwann auch die Liebe zu ihnen gesteht. Schaut selbst, was einigen besonders peniblen Witzbolde alles aufgefallen ist!
Der seltsame Fall des Benjamin Button spaltet die Geister, Kritiker wie Fans. Für die Einen ist der Film großartiges Kino, das das Herz erweicht und jede seiner dreizehn Nominierungen für den Oscar rechtfertigt. Als größte Kino-Romanze seit Titanic bezeichnet Lars-Olav Beier vom Spiegel den Film. Er sei “einer der subtilsten und eindringlichsten Filme, die Hollywood je über die Ebenbürtigkeit der Geschlechter gedreht hat.” Andere finden den 3-Stunden-Film allerdings total langweilig. Etwa Harald Peters von der Welt.: “Benjamin Button ist möglicherweise die langweiligste Person, die es gibt. Er hat keine Interessen, keine Leidenschaften, nichts.”