Hach, das Superstar-Leben muss schön sein. Die pekuniären Priviligien, die ein millionenschwerer Schauspieler genießt, sind wirklich nicht zu verachten. Johnny Depp zum Beispiel kaufte sich im Jahre 2004 für schlappe 3,6 Millionen Dollar eine eigenen Insel in den Bahamas. Little Hall’s Pond Cay heißt das 18 Hektar große Eiland, das nur per Hubschrauber oder Boot zu erreichen ist. Der Schauspieler bezeichnet seine Insel in der aktuellen Ausgabe der Vanity Fair als Überlebensstrategie, mit deren Hilfe er den alltäglichen Rummel bewältigen kann. Wenn’s mal zu stressig wird, dann packt Johnny Depp eben seine Frau, seine Kinder und seine Badehose ein und tuckert mit seiner Yacht auf seine Privatinsel.
Das Boot heißt übrigens Vajoliroja, ein Kunstwort aus dem Namen seiner Frau Vanessa Paradis, seiner Wenigkeit und den Kindern Lily Rose und Jack. Überhaupt hat Johnny Depp es mit Namen. Die sechs Strände, die die Insel zu bieten hat, haben von dem Schauspieler jeweils einen eigenen Namen bekommen. Selbstverständlich kommt hier an erster Stelle wieder die Familie zu ihrem Recht und zu ihrem eigenen Strand. Mit den zwei verbleibenden Stränden huldig Johnny Depp seinen zwei großen Idolen und nennt sie Gonzo und Brando, nach Hunter S. Thompson und Marlon Brando. Und sogar der jung verstorbene Heath Ledger bekommt von seinem Kollegen eine postume Huldigung erwiesen: seinen Lieblingsplatz auf der Insel, an dem tagsüber zwischen Barracudas und Neonfischen geschnorchelt wird und Johnny abends mit den Resten vom Grillen die Ammenhaie füttert – taufte er Heath’s Place. Heathcliff Andrew Ledger wäre sicher stolz auf diese Ehre, auch wenn es beileibe nicht die erste und auch sicher nicht die letzte Huldigung ist, die dem verstorbenen Schauspieler zuteil wird.
Da sehen wir unseren Johnny Depp mal aus ganz anderen Augen. Ein bisschen schrullig ist das ja schon. Aber mich macht dieser Benennungswahn ganz furchtbar neugierig. Denn wenn unser Johnny allem, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, einen Namen verleiht, dann gibt es da Dinge, die mich viel mehr interessieren würden als die doofen Strände seiner doofen Privatinsel. Das ist ja alles nur eitel Sonnenschein für die Yellow Press. Viel interessanter wäre da die Frage: Wie zum Beispiel nennt Johnny seine Frau, wenn sie alleine sind und keiner zuhört? Was benennt der Schauspieler vielleicht noch so alles nach berühmten Kollegen?
Nüscht für unjut. Dit Leben jet weiter, Eure Cindy Ast.