Kevin Bacon wird demnächst in dem Film R.I.P.D. – Rest in Peace Department an der Seite von Ryan Reynolds und Jeff Bridges zu sehen sein. Im ersten Trailer zum Film ist Kevin Bacon praktisch gar nicht zu sehen. Das Aushängeschild und die eigentlichen Stars des Films sind ganz klar Reynolds und Bridges. Schauen wir uns Bacons Karriere genauer an, wird es zahllose solcher Beispiele geben. Obwohl er immer eine Bereicherung ist und in zahllosen sehr erfolgreichen Werken an der Seite großer Stars spielte, ist er häufiger in kleinen Nebenrollen, denn als Leading Man zu sehen. Er agiert im Hintergrund, zwar nicht unbedingt unscheinbar, aber auch selten so, dass er den Hauptdarstellern die Show stiehlt. Heute feiert Kevin Bacon seinen 55. Geburtstag. Wir werfen einen Blick auf seine Karriere und schauen, wie er es zum Charakterdarsteller geschafft hat.
Die frühen Jahre und der Durchbruch mit Footloose
Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger begann Kevin Bacon seine Karriere ganz klassisch in Teenie-Filmen. So hatte er zum Beispiel eine kleine Nebenrolle in Freitag der 13. und machte ein erstes Mal in American Diner auf sich aufmerksam. Doch erst zwei Jahre später mit Footloose sollte ihm der Durchbruch gelingen. Als Großstadtjunge zieht er in dem Film in eine Kleinstadt, in der Tanzen verboten ist. Rebellisch wehrt er sich gegen diese Ungerechtigkeit und fordert die Stadt dazu auf, das Tanzverbot wieder aufzuheben. Nach Footloose wurde dem jungen Bacon eine Karriere als großer Leading Man prophezeit. Aber er wollte in der Folgezeit nicht auf die Rolle des gutaussehenden Teenagers reduziert werden. Aus diesem Grund versuchte Kevin Bacon Charakterrollen an Land zu ziehen, jedoch leider mit sehr mäßigem Erfolg.
Die durchwachsenen Achtziger
Selbstreflektierend behauptete Kevin Bacon einst, er habe sich seine Karriere nach Footloose versaut. “Ich wollte sein wie Kevin Kline”, sagte Bacon, “Shakespeare auf der Bühne mimen, danach losziehen und in einem großen Film mitspielen und jeder denkt du bist der Beste.” Dies war dann auch der Grund, weshalb Bacon viele Chancen und Angebote auf der Straße liegen ließ. Er wollte ein großer Charakterschauspieler werden und nicht in irgendwelchen Teenie-Schmonzetten mitwirken. Filme wie Big Picture und Der Frauenmörder fanden leider kein großes Publikum und so dauerte es einige Jahre, bis seine Karriere einen neuen Anschub bekommen sollte.
Der zweite Aufwind in den Neunzigern
Kevin Bacon musste seine Ausrichtung ändern, um wieder an die Spitze des Erfolgs zurückzukehren. Er entschied sich dazu, nicht mehr so wählerisch zu sein und kleine (Charakter-)Rollen in Mainstreamfilmen anzunehmen, die eventuell Erfolg haben könnten. 1991 sollte es dann zu Bacons Comeback in dem Film JFK – Tatort Dallas von Oliver Stone kommen. Dort spielte er zwar nur eine Nebenrolle, die allerdings in Erinnerung blieb. JFK zementierte seinen zweiten Karriereschub, den er mit starken Figuren in Eine Frage der Ehre, Am wilden Fluß und Apollo 13 fortsetzte. Auf Nebenrollen gebucht, schaffte er es Anfang des neuen Jahrtausends auch wieder Hauptrollen an Land zu ziehen. Hollow Man sollte den Anfang machen und gerade mit seinen schauspielerischen Leistungen in The Woodsman – Kann man etwas Schlimmeres tun?, Mystic River und Wahre Lügen sollte er im Gedächtnis bleiben.
Kevin Bacon lässt sich auf keinen Rollentypen festlegen und so kann er den sensiblen Helden in Dramen genauso gut spielen, wie den grausamen Bösewicht in X-Men: Erste Entscheidung und Super – Shut up, Crime!. Ob Action, Komödie, Drama, Thriller oder eben Tanzfilm, Kevin Bacon beweist stets, dass er zu den großen Schauspielern gehört, jedoch traurigerweise von vielen nicht als dieser wahrgenommen wird.