Spätestens seit die Winchester-Brüder das letzte Mal in ihrem Impala durch die Konflikte zwischen Himmel und Hölle rasten, gab es nur wenig neue Serienkost für Fans schauriger Dämonenjäger-Geschichten wie Supernatural. Jetzt liefert Amazon passenden Fantasy-Horror-Ersatz.
Die Serie The Bondsman streamt seit dem 3. April 2025 bei Prime Video mit acht Episoden und schickt Kevin Bacon als von den Toten wiederauferstandenen Kopfgeldjäger und Ex-Country-Sänger in den Kampf gegen Dämonen und Familienprobleme. Ob ihr die Serie auf eure Watchlist setzen solltet, erfahrt ihr hier im Serien-Check.
Fantasy-Horror bei Amazon: Darum geht's in The Bondsman
Die Geschichte von The Bondsman führt ins urige US-Hinterland, genauer gesagt in die Kleinstadt Landry im Herzen von Georgia. Hier macht der Kopfgeldjäger und Kautionsagent Hub Halloran (Kevin Bacon) Jagd auf Kriminelle, die ihre Rechnung nicht bezahlen wollen. Wie gefährlich dieser Job ist, stellt bereits die erste Szene drastisch unter Beweis: Hub gerät in einen Hinterhalt und wird ermordet – und wenig später erwacht er mit aufgeschlitzter Kehle in einer Motelzimmerwand.
Hier könnt ihr den Trailer zu The Bondsman schauen:
Von den Toten zurückgekehrt, erhält Hub eine zweite Chance, sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Konkret bedeutet das: das zerrüttete Verhältnis zu seinem Sohn (Maxwell Jenkins) retten und seine Ex-Frau (Jennifer Nettles) aus den Fängen ihres neuen Partners (Damon Herriman) zu befreien. Hubs Wiederauferstehung kommt aber nicht ohne Bedingung. Eigentlich sollte seine Seele in der Hölle schmoren, aber Luzifer schickte ihn zurück auf die Erde, um als Kopfgeldjäger fortan entflohene Dämonen zu jagen und zu töten.
The Bondsman: Dämonen, Gore und Country-Musik
Wenn Hub Halloran nach seiner Höllenrückkehr erstmal eine Kippe anzündet, sind gewissen Parallelen zum Keanu Reeves-Horror Constantine nicht zu leugnen. Die Serie besticht dabei vor allem durch einen morbiden Humor, wenn der Bondsman beim Rauchen lässig Zigarettenqualm durch die Schnittwunde in seinem Hals ausatmet und in jeder noch so grotesken Situation einen witzigen Oneliner auf den Lippen hat.
Trotz ihrer Kürze mit nur acht Folgen ist die Amazon-Serie recht episodisch erzählt und stellt größtenteils den Kampf gegen jeweils einen neuen aus der Hölle entkommenen Dämon in den Fokus. Als verbindende Elemente der Episoden dienen die Hintergründe dämonischer Menschenopfer sowie die Beziehungen unter den Charakteren und das Rätsel, warum Hubs Seele überhaupt zur Hölle verdammt wurde.
Auch wenn die Blumhouse-Produktion eher im Bereich Low-Budget-Horror einzuordnen ist, überzeugt The Bondsman vor allem mit harter Gewalt und genüsslichen praktischen Effekten – egal, ob schleimig abfallende Gesichter, zermatschte Körper oder jede Menge Kunstblut. Der Gore-Höhepunkt findet sich schließlich in einem Dämonenkampf, in dem Hub seinem Gegner in bester Evil Dead-Manier eine ratternde Kettensäge ins Gesicht presst und die Kamera unbequem lange diesen Moment auskostet.
Im Kern ist The Bondsman aber die Geschichte einer dysfunktionalen Familie, die inmitten höllischer Ereignisse langsam wieder zusammengeschweißt wird, während ihre Leidenschaft für Country-Musik einen spannenden Nährboden für Konflikte und Verbundenheit liefert. Und spätestens, wenn die Dämonenjagd zur Familiensache wird, drängt sich vor allem der Vergleich zur Fantasy-Horror-Serie Supernatural auf.
Lohnt sich das Supernatural 2.0?
Fans von Dean und Sam Winchester, die 15 Staffeln lang Dämonen und andere übernatürliche Gestalten durch amerikanische Kleinstädte gejagt haben, bietet The Bondsman einen spannenden Ersatz – allerdings erst in späteren Folgen der Staffeln, wenn sich das ganze Ausmaß der Dämonenverschwörung offenbart.
Im direkten Vergleich schwächelt The Bondsman aber gerade zu Beginn ausgerechnet an der Dämonenfront. Als krächzende Kreaturen besitzen sie so gut wie keine eigene Persönlichkeit und sind lediglich durch die Menschen, von denen sie Besitz ergreifen, zu unterscheiden.
Aufgrund der Kürze der Episoden – sie sind lediglich um die 25 Minuten lang – werden die charakterlosen Gegner oft viel zu schnell aufgespürt und besiegt. Das rasante Pacing überträgt sich auch auf die Entwicklung der Charaktere, die etwas zu selbstverständlich die Existenz höllischer Wesen akzeptieren.
Trotz kleiner Kritikpunkte ist The Bondsman aber ein willkommener neuer Beitrag eines Serien-Genres, das mittlerweile nahezu vollkommen in der Versenkung verschwunden ist. Der ungewöhnliche Mix aus Dämonen-Gemetzel, Familiendrama und Südstaaten-Vibes liefert kurzweilige Horror-Unterhaltung, die mit bluttriefenden Effekten punktet und besonders in den späteren Folgen mit einem interessanten Ausbau der Mythologie direkt Lust auf eine 2. Staffel macht.
The Bondsman und mehr: Hört den Podcast zu den 15 besten Serien im April
Ihr braucht noch mehr frische Streaming-Tipps? Die spannendsten Serien im April, die bei Netflix, Amazon, Disney+ und Co. starten, stellen wir euch in der Monats-Übersicht vor:
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Die 15 Serien-Highlights im April umfassen neben neuen Staffeln von The Last of Us, Black Mirror und Andor auch knallharte Horror-Action bei Amazon, die neue Serie der Gilmore Girls-Schöpferin sowie ein Yellowstone-Ersatz bei Netflix und das Finale einer der besten Sci-Fi-Serien.
Alle acht Folgen The Bondsman stehen seit dem 3. April 2025 bei Prime Video zum Abruf bereit. Grundlage für diesen Serien-Check ist die komplette Staffel.