Ein Killer, der in Rente gehen will, aber dann seine jüngeren Kollegen ausradieren muss. Fertig wäre das Rezept von Polar, Jonas Åkerlunds Action-Thriller mit reichlich John Wick-Anleihen (man achte nur auf die Ironie der Hundeszene). Der Netflix-Film startete am 25.01.2019 auf der Streamingplattform und ließ die Zuschauer eher mit gemischten Gefühlen den (umgekehrt laufenden) Abspann betrachten. Bei einer Community-Wertung von 5.9 dürfte der Schrei nach einem Sequel zum selbst für einen Netflix-Film erbärmlichen Actioner nicht allzu laut sein. Doch ein Polar 2 könnte trotzdem kommen, theoretisch.
So könnte es in Polar 2 weitergehen
Polar basiert nämlich auf einem Comic: Die Vorlage wurde von Victor Santos verfasst und erschien 2009 zunächst als Graphic Novel und wurde 2012 als Webcomic-Reihe weitergeführt. Der Film behandelt dabei das Werk Der aus der Kälte kam, den Erstling der vier Webcomic-Bücher. Dessen Nachfolger ist der zweite Band mit dem Titel Auge um Auge. Die Geschichte für einen zweiten Polar-Film wäre also vorhanden.
Achtung, Spoiler zu Polar: Am Ende von Polar schafft es der von Mads Mikkelsen verkörperte Black Kaiser, seine ehemaligen Auftragsgeber zum Großteil zu eliminieren und seine Nachbarin Camille (Vanessa Hudgens) aus den Fängen von Blut (Matt Lucas) zu befreien. Im zweiten Comic Auge um Auge wechselt die Perspektive zu einer jungen Frau namens Christy White, die einen Kopfschuss überlebt hat und dabei ein Auge verlor. Nun schwört sie Rache auf ihre Peiniger und bekommt dabei Hilfe vom Ex-Auftragskiller Duncan alias Black Kaiser, der sie fortan das Handwerk des Tötens lehrt.
Möglich wäre es, dass es sich im zweiten Polar-Film
bei Christy White um Vanessa Hudgens' Figur Camille handelt, ist sie doch am Ende des Action-Thrillers der Schützling des Black Kaisers. Camille ist
bekanntlich Opfer eines Angriffs, bei dem sie ihre Eltern verlor. Im zweiten
Film könnte sie mit der Unterstützung ihres Mentors Duncan also ihre Vergeltung bekommen
und im Zentrum der Handlung stehen.
Der Regisseur wäre sofort dabei
Aber ist so ein Film überhaupt in Arbeit? Regisseur Jonas Åkerlund schließt ein Polar 2 nicht aus. Im Gespräch mit Screen Rant meint der Schwede, dass man sich zwar bereits einige Anleihen aus dem zweiten wie dem dritten Buch genommen hätte, dass es aber trotzdem noch eine Menge zu erzählen gäbe:
Victor Santos hat fünf Bücher geschrieben und es gibt noch jede Menge Geschichten zu erzählen. Und die Charaktere sind großartig, also ja: Warum nicht?
Zunächst müsste Netflix einer Fortsetzung zustimmen oder Constantin Film übernimmt die Produktion. Das Münchner Studio wollte das Racheepos ursprünglich in die Kinos bringen, entschied sich aber Polar über Netflix als VOD-Titel zu vertreiben. Aufgrund des enorm hohen Gewaltgrads ist das auch nachvollziehbar, eine Kinoauswertung scheint daher für den Nachfolger erneut unwahrscheinlich.
Da Netflix keine Zahlen veröffentlicht, ist zudem schwer zu sagen, ob der Film von Erfolg gekrönt war. Das Schicksal des Polar-Sequels ist also ungewiss, eine grundlegende Handlung wie die offensichtliche Zusage des Regisseurs hätte das Projekt aber allemal.
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