Kristen Stewart wächst in Sils Maria über sich hinaus

24.05.2014 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Juliette Binoche und Kristen Stewart
IFC Films
Juliette Binoche und Kristen Stewart
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Mit Juliette Binoche, Kristen Stewart und Chloe Grace Moretz lockt Olivier Assayas in Clouds of Sils Maria zwei Generationen von Schauspielerinnen vor die Kamera. Ob der Film die Kritiker in Cannes überzeugt hat und wie die Darstellerinnen abschneiden, könnt ihr in unserem Pressespiegel lesen.

Für Die Wolken von Sils Maria konnte der Filmkritiker, Drehbuchautor und Regisseur Olivier Assayas (Irma Vep, Carlos) ein internationales Cast aus Veteranen und Jungstars gewinnen und macht genau dies zum Thema seines Films. Als Gegendosis zur bitterbösen Hollywood-Abrechnung Maps to the Stars von David Cronenberg besetzt Assayas Juliette Binoche als alternde Schauspielerin und Kristen Stewart als ihre junge Assistentin. Beide verbindet bald eine ungesunde psychische Abhängigkeit, doch trotz seines satirischen Angriffs auf das Filmgeschäft verbeugt sich Assayas vor der Schauspielerei und ihren Veteranen. Wir haben die ersten Kritiken zum Wettbewerbsbeitrag Clouds of Sils Maria aus Cannes für euch.

Worum geht es in Clouds of Sils Maria?
Maria Enders (Juliette Binoche) ist eine Schauspielerin mittleren Alters. Sie zieht sich in die Schweiz zurück, genauer gesagt in den Ort Sils Maria. Begleitet wird sie von ihrer Assistentin Valentine (Kristen Stewart). Maria bekommt eine Rolle in dem Remake des Theaterstückes, mit dem sie vor 20 Jahren ihren Durchbruch als Schauspielerin feierte. Doch Maria muss in der Neuauflage in die Rolle der Helena schlüpfen, die von der jüngeren Protagonistin Sigrid (deren Rolle sie damals einnahm) in den Selbstmord getrieben wird. Die Rolle der Sigrid, die Maria eigentlich haben wollte, wird ihr von einer jungen Schauspielerin (Chloë Grace Moretz) weggeschnappt und Maria entwickelt nun eine ganz besondere Obsession für ihre junge Konkurrentin.

Mehr: Wettbewerb für Cannes Filmfestival 2014 steht fest

“Als Schauspielerin Maria und persönliche Assistentin Val eine Szene eines kommenden Theaterstücks proben, wird offenbar, dass der Dialog selbst ihre Beziehung imitiert. […] Aber Assayas, der schon immer an sich verändernden Perspektiven interessiert war […] ist keiner, der solche Unverblümtheit als Krücke nutzt; es ist ein Ausgangspunkt.”. Das schreibt Peter Labuza bei The Film Stage über die nicht immer subtile Art und Weise, in der in Clouds of Sils Maria die fiktiven Ebenen verschwimmen. So sei der Film Assayas’ Persona. “Val ist eine komplexe Rolle, in der [Kristen Stewart niemals ihre ‘echte’ Star-Persona fahren lässt, sondern diese umarmt und in ein dynamisches Wechselspiel mit Binoches klassischerer Darbietung bringt.”

Peter Debruge lobt in der Variety Chloe Grace Moretz und deren witzige Szenen als von Paparazzi verfolgtes Starlet, das in einem an X-Men erinnernden Film mitspielt. “Letztlich ist es [Kristen] Stewart, die tatsächlich die Ängste von Binoches Figur verkörpert, in dem sie der kontrollierteren Technik der älteren Schauspielerin mit der selben spontanen, aufgeregten Energie begegnet, die sie zu einer der unwiderstehlichsten amerikanischen Schauspielerinnen ihrer Generation gemacht hat.”

“Der Film bietet uns Alles über Eva ohne den Biss und Bergmans Persona ohne das Fieberhafte. Aber er kompensiert mit seiner Wärme, seinem Mitgefühl und einer ganz eigenen Autorität”, heißt es in der Kritik von Peter Bradshaw im Guardian.

Deutlich weniger begeistert ist dagegen Jessica Kiang von The Playlist. Demnach sei der Film viel zu dialoglastig und buchstabiere alles aus. Zwar sei Kristen Stewarts Leistung überraschend gelungen, doch für einen Assayas sei Clouds of Sils Maria einfallslos inszeniert und seltsam geschnitten. “Substanzlos wie eine Wolke”, lautet ihr Fazit zum Wettbewerbsbeitrag.

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