Kulinarische Highlights in Twin Peaks

29.11.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Kyle MacLachlan als FBI-Agent Dale Cooper in Twin Peaks: "damn good coffee"
Paramount
Kyle MacLachlan als FBI-Agent Dale Cooper in Twin Peaks: "damn good coffee"
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Schwarzer Kaffee & frischer Kirschkuchen sind nicht nur Leibspeisen von FBI-Agent Dale Cooper, der Hauptfigur in David Lynchs Erfolgsserie Twin Peaks. Sie verbinden auch die Geschicke der Einwohner in dem Holzfällernest am äußersten, nordwestlichen Zipfel der USA zu Kanada.

Twin Peaks verzauberte Anfang der 1990er Jahre eine ganze Fernsehgeneration. Noch bevor die heute allseits beliebten Serienformate wie Breaking Bad und Boardwalk Empire auf den us-amerikanischen Pay-TV-Kanälen rauf- und runterlaufen brach Twin Peaks von David Lynch und Mark Frost alle Zuschauerrekorde. Jede Woche saßen die Fans vor dem Fernseher, um die Ermittlungen von FBI-Agent Dale Cooper (Kyle MacLachlan) im Fall der ermordeten Abschlussballkönigin Laura Palmer immer wieder aufs neue gebannt zu verfolgen.

Jähes Ende eines der besten Serieformate
Als die Serienmacher gezwungen waren, zu Beginn der zweiten Staffel den Mörder des armen Mädchens zu entlarven, war die Luft schnell raus. Die Zuschauer verloren an der sich zunehmend verwirrenden Geschichte das Interesse und David Lynch arbeitete an anderen Projekten, sodass eine wechselnde Regisseuren-Riege der bis dahin ungesehenen Mischung aus Horror-, Humor- und Seifenoper-Elementen nicht mehr den nötigen Drive verpassen konnte. Nichtsdestotrotz wurde die Serie mit der Zeit zu dem, was wir gerne als “Kult” bezeichnen. Heute wollen wir uns den kulinarischen Highlights der Serie zuwenden, welche immer wieder prominent in Szene gesetzt worden sind: Kaffee, Donuts und Kirschkuchen, die nicht nur Dale Cooper “verdammt gut” fand.

Schwarzer Kaffee
Wollten wir uns die skurrilen Figuren und Situationen anschauen, die den Charme der Serie ausmachen, könnten wir eine ellenlange Liste mit irren und halbirren Stadtbewohnern, magischen Orten und psychopathischen Mördern im Zwischenreich von Leben und Tod füllen. Daher betrachten wir etwas, dass sich sowohl in alle Handlungsstränge hineinzieht als auch eine magisch-berauschende Wirkung hat: die Unmengen schwarzen Kaffees, die in Twin Peaks getrunken werden. Im Double R Diner, wo er Agent Cooper nach am besten schmeckt, kommen sie alle irgendwann zusammen, um sich eine oder mehrer Tassen davon zu genehmigen, die verschrobenen Einwohner und Besucher von Twin Peaks: Etwa die Log Lady (Catherine E. Coulson), die zukunftsweise Signale von ihrem Baumstück empfängt, das sie ständig mit sich herum trägt oder Coopers Vorgesetzter Gordon Cole (David Lynch selbst), der als Schwerhöriger ständig am schreien ist, bis ihn die Kellnerin Shelly (Mädchen Amick) von diesem Leiden befreit. Was aber hat es mit der stetigen Betonung des Kaffees auf sich?

Wirkung des magischen Heißgetränks
Das schwarze, koffeinhaltige Getränk kann – gerade bei einem starken Aufguss – berauschend wirken. Nehmen wir die Laufzeit der einzelnen Episoden zusammen bis sich die Ereignisse soweit zugespitzt haben, dass Dale Cooper endlich die ominöse schwarze Loge betritt, von der immer wieder die Rede ist und in der er sich Antworten auf Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges verspricht, so ist der andauernde Kaffeekonsum erst die Voraussetzung dafür, das Übersinnliche zu erfahren. Er ist eine legale Droge, um auf die “andere” Seite zu gelangen, die übersinnliche Erfahrung erst zu ermöglichen.

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