Kung Pow und die herrliche Sinnlosigkeit

25.07.2011 - 08:50 Uhr
Aktion Lieblingsfilm: Kung Pow- Enter the Fist
20th Century Fox/ moviepilot
Aktion Lieblingsfilm: Kung Pow- Enter the Fist
5
7
In der Aktion Lieblingsfilm schreiben moviepilot User über ihren Lieblingsfilm. Hier erklärt uns jemand, wieso die besten Zitate manchmal nur Laute sind und warum Kung Pow für ihn der beste Film ist.

„Wiu wiu wiu piu wiu!“ Kaum ein anderes filmisches Zitat ist besser bekannt als diese von Ling gesprochenen Worte. Passend umschreiben sie die dramatische Handlung des Filmes Kung Pow: Enter the Fist. In diesem wortgewaltigen Epos erzählt uns Steve Oedekerk den tragischen Werdegang des Protagonisten, dem Auserwählten.

Noch im zarten Babyalter muss er mit ansehen, wie seine Eltern auf grausamste Art mit martialischen Instrumenten geradezu abgeschlachtet werden. Er entkommt seinen Häschern nur aufgrund seiner außergewöhnlichen Kräfte, die ihn aber auch gleichzeitig zum Ziel machen.

Die Jahre gehen ins Land und aus dem Auserwählten wurde ein einsamer Kämpfer, nur ein Hund an seiner Seite. Immer wieder wird er von einer mysteriösen Organisation attackiert, doch stets gelingt es ihm seine Feinde auszuschalten. An dieser Stelle sei die hohe Gewaltdarstellung des Filmes angemerkt, die sich zuweilen stark in Richtung Gore bewegt: Mal werden Augen mit bloßen Händen ausgestochen, Innereien werden geradezu aus Körpern geschlagen und auch Folterszenen mit Quecksilber und Feuer fehlen nicht in diesem Film! Nichts für zarte Gemüter also.

Im Laufe der Geschichte findet der Protagonist Verbündete: Zum einen seinen Meister Tang, der ihn in harten Trainings vorbereitet. Seine hübsche und redegewandte Schülerin Ling unterstützt den Protagonisten ebenfalls und zwischen den beiden entwickelt sich im Laufe des Films eine zarte Romanze, die durch harte Schicksalsschläge auf eine Probe gestellt wird. Diese und auch die weiteren Nebencharaktere des Films werden außerordentlich tiefgründig und vielschichtig dargestellt und stets bleiben die Handlungsweisen nachvollziehbar.

Schnell wird auch deutlich, wer der große Gegenspieler in dieser Geschichte ist: Master Pain, der sich selbst den furchteinflößenden Namen Betty gibt. Hier ist auch der größte Kritikpunkt des Filmes: Betty ist als einzige Figur stark übertrieben gezeichnet. So werden die meisten Zuschauer bei einer Kraftdemonstration Bettys aufgrund der übertriebenen Darstellung die Stirn runzeln. Auch die Stimme mag nicht so ganz zu dem grausamen Charakter passen. Hier hat der Regisseur zum Teil die Glaubwürdigkeit der Story und die Realitätsnähe des Filmes verspielt.

Als Zuschauer tappt man lange im Dunkeln. Wer steckt hinter Betty? Wer verleiht ihm seine Kräfte, was ist das für eine mysteriöse Organisation? Man muss den ganzen Film über achtsam bleiben, um die dezent eingestreuten Hinweise zu verstehen. In einem fulminanten Endkampf wird dann schließlich klar, welche grausame Macht hinter all dem steckt.

Abschließend kann man diesen Film uneingeschränkt weiterempfehlen. Er vereint die Stärke des Plots von The Sixth Sense, die tiefgründigen Dialoge eines Tarantino Films und die Choreographien guter Jet Li Filme. Einziger großer Kritikpunkt ist die zum Teil sehr schlechte Synchronisation. Hier muss den Tontechnikern ein grober Fehler unterlaufen sein.

Und jetzt mal im Ernst: Schnappt euch Bier und ein paar Freunde und erfreut euch an der herrlichen Sinnlosigkeit dieses Films!


Sollte der Text euer Gefallen finden und ihr möchtet ihn gern in der weiteren Auswahl für die Jury sehen, dann drückt bitte auf den Button “News gefällt mir” unter diesem Text. Wir zählen am Ende der Aktion Lieblingsfilm alle moviepilot-Likes zusammen.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News