La Boum-Ikone Sophie Marceau wird 45

17.11.2011 - 08:50 Uhr
Sophie Marceau in Anthony Zimmer
Galileo Medien AG
Sophie Marceau in Anthony Zimmer
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In La Boum träumte Sophie Marceau sich in die Realität einer Jugendgeneration, doch schauspielerisch entwickelte sie sich zur femme fatale weiter. Wir gratulieren dieser französischen Veführung zum 45. Geburtstag.

Sophie Marceau feiert heute ihren 45. Geburtstag. Egal, wo sie steckt und was sie macht, wir wollen die Gelegenheit nutzen, um einmal kurz über diese hübsche Schauspielerin nachzudenken. Sie hat das Schauspiel an keinem Punkt neu erfunden, doch sie hat definitiv Spuren hinterlassen. Zuletzt war sie in der Romanze Vergissmichnicht von Yann Samuell (Liebe mich, wenn du dich traust) zu sehen. In diesem Film empfängt die Französin einen Brief von ihrem eigenen Kinder-Ich. Der Brief erinnert sie an die Regeln, die sie sich als Kind für ihr eigenes Erwachsenwerden gestellt.

Diese Reise in den Geist der eigenen Jugend passt gut in Sophie Marceaus filmisches Leben. Denn viele kennen die Schauspielerin v.a. aus ihrem ersten Film, der sympathischen Jugend-Schmonzette La Boum – Die Fete – Eltern unerwünscht. Das macht Sophie Marceau zu einem interessanten Filmphänomen, denn wir kennen sie sowohl als französischen Backfisch mit süßem Schmollmund, als auch in diversen Rollen der femme fatale, von der Anna Karenina bis zum Bond-Girl.

La Boum – das wohl süßeste Kinodebüt seit es Filme gibt
Es gibt Filme, die keine wirklichen Meisterwerke sind, aber doch ihre ganz eigene Nische der Unsterblichkeit erobern konnten. La Boum ist genau das. Er ist auf bescheidene Art einzigartig. Und das liegt nicht zuletzt an Sophie Marceau und ihrer Rolle der 13-jährigen Vic. Vic kommt an eine neue Schule und freundet sich schnell mit … an, gemeinsam machen sie sich auf Jungensuche und suchen nach der ewigen Liebe.

Weil die Eltern gerade irgendwie in einer Krise stecken und in Sachen Beziehung und Schmetterlinge im Bauch nicht wirklich weiterhelfen können, sucht Vic Rat in der goldenen Generation der Großmutter. Die lebenslustige Musiker-Oma Poupette kann der jungen Vic beistehen und ihr die Angst vor der ersten Liebe und den ersten Problemen damit nehmen. Gerade durch die Lässigkeit der alten Dame bekommt der Film eine Unbedarftheit, die ihm sehr gut tut und die Vic auch verleitet sich am Ende einfach neu zu verlieben.

Vamp, femme fatale, besorgte Mutter – Wege aus der Jugend
Sophie Marceau hat noch zwei Fortsetzungen zu La Boum gedreht (La Boum 2 – Die Fete geht weiter, Die Studentin). Im Laufe der Zeit wurde aus der niedlichen Schauspielerin jedoch ein potentieller Vamp, eine französische Verführung der Sonderklasse. In James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug war sie das Bond-Girl, das Olga Kurylenko gerne gewesen wäre. In Anna Karenina spielte sie die wohl tragischste femme fatale der Literaturgeschichte. Doch vorher hatte sie einen Ruf zu zerstören.

Sophie Marceau stürzte sich in freiere Filme und übernahm zahlreiche Rollen in Filmen des radikalen Art-House Regisseurs Andrzej Zulawski (Possession). Um das Image des süßen Mädels unschuldiger Filme endgültig loszuwerden, schockte sie die französische Nation 1986 mit Abstieg zur Hölle. Claude Brasseur spielte in La Boum noch den Vater, in Abstieg zur Hölle ist er Sophie Marceaus trinksüchtiger Ehemann, der seiner jungen Lola nicht mehr genug bieten kann. Es gibt viele freizügige Aufnahmen von der 20-Jährigen Marceau. In diesem Fall ist die Sexualisierung fast emanzipatorisch, denn sie markiert den gezielten Bildersturm auf ein verhärtetes Image. Und das ist immer gut.

Zur Zeit ist es etwas ruhig geworden, um die schöne Französin. Doch in LOL – Laughing Out Loud, dem filmischen Versuch La Boum ins 21. Jahrhundert zu katapultieren, spielt sie die strenge Mutter und spielt noch einmal gelungen auf ihre erste Rolle an. Vic ist eben erwachsen und Mutter geworden. Durch ihren Aufstieg als 13-Jährige hat sich Sophie Marceau mit La Boum in die Popgeschichte eingeschrieben und mit anschließenden Karriere beweist sie die Möglichkeit einer künstlerischen Sozialisation von Kinder- und Jugendstars. Um Sophie Marceau musste sich keiner Sorgen machen, sie ist ihren Weg gegangen. Schön. Daher: Herzlichen Glückwunsch, die Fete geht weiter.

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