Letzten Freitag berichteten wir, dass die Streamingseite Movie2k vorerst nicht mehr online ist. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war offenbar eine Hausdurchsuchung in Sachsen, bei der ein Uploader festgenommen wurde, der unter dem Nutzernamen Hologramm um die 120.000 Filme auf diversen Plattformen (u.a. auch Kino.to) hochgeladen haben soll. Während sich die Internetgemeinde aufgrund dieser Ereignisse in Aufruhr befindet, spielt sich hinter den Kulissen ein ganz anderer Kampf ab: Wer übernimmt das Zepter der Movie2k-Macher? Wie gestern in der Welt zu lesen war, scheint die Antwort schnell gefunden, denn dank simpler Domainänderung, ist das ominöse Streamingportal nun unter dem Namen Movie4k im Netz unterwegs. Obwohl sich die Seite im gleichen Design präsentiert und der Content der gleiche geblieben ist, sind kleine Änderungen wie ein F**k Police-Button erkennbar. Dieser vermittelt mehr oder weniger penetrant ein politisches Statement sowie die dezente Aufforderung, die Piratenpartei zu wählen. Fragwürdig sind diese Inhalte jedoch immer noch.
Abseits davon zerfleischt sich die Konkurrenz der dubiosen Film- und Serien-Anbieter: Dubiose Domain-Kopien nutzen den kurzzeitigen Ausfall von Movie2k und starten ihren eigenen Versuch, ein Stück vom großen Kuchen des Streamings in der Grauzone abzubekommen. Dass es allerdings weder Movie4k noch einem seiner Trittbrettfahrer um das verlautete Credo Das alles hier ist das Resultat eines kollektiven Bedürfnisses der Menschen nach kostenfreien Medien geht, wird sofort mit dem Besuch einer dieser Seiten ersichtlich: Die altruistische Gesinnung, wie Movie2ks Einstellung in der Welt beschrieben wird, ist nur pure Fassade, denn tatsächlich generieren die Betreiber bemerkenswerte Summen mit der überschwänglichen Platzierung und Schaltung von Werbeanzeigen aller Couleur. Ein äußerst zweifelhaftes Unternehmen also.
Mehr: Legale Streaming-Seiten für Filme in Deutschland
Schließlich stellt sich in diesem Kontext eine weitere Frage: Welche legalen Alternativen gibt es überhaupt in Anbetracht des Übermaßes an illegalen – oder zumindest zwielichtigen – Webseiten. Ein Blick auf die deutsche Streaminglandschaft mag zwar auf den ersten Blick ernüchternd sein. Dennoch gewähren die hiesigen Anbieter oftmals eine unkomplizierte sowie transparente Herangehensweise, die immerhin mit ein gewissen Standardrepertoire aufwarten kann. Natürlich bleibt der Vergleich zu US-amerikanischen Pendants wie Netflix ein hinkender und kostenpflichtig sind die entsprechenden Dienste ebenfalls – nichtsdestotrotz deckt der offerierte Film- und Serien-Content so viele Interessen ab, dass sich Streamingplattformen wie Maxdome, Lovefilm oder die noch recht junge Seite Watchever ihr Publikum und ihre Konsumenten finden.
Selbstverständlich ist mit den drei genannten Namen das Angebot hierzulande noch nicht ausgeschöpft. Auf Video on Demand gibt es einen hilfreichen Überblick, der die prominentesten Vertreter gegenüberstellt und kurz die wichtigsten Fakten zusammenfasst. Dass sich das Film- und Serien-Spektrum nicht zwangsläufig auf die üblichen Verdächtigen beschränkt, demonstriert Mubi ganz vorbildlich, denn dort wird jeden Tag ein neuer Film für einen Monat den Usern zur Verfügung gestellt – egal ob Klassiker, Kunstfilm oder Geheimtipp. Wer dennoch auf den kostenlosen Verbrauch besteht, gelangt auf ganz legalem Wege schließlich zu YouTube und MyVideo. Erstgenanntes Videoportal bietet zum Beispiel Kanäle wie Netzfilm und Movie – Worldwide, die eine Ansammlung von Filme wie Austin Powers, The 6th Day oder Life in a Day – Ein Tag auf unserer Erde beinhalten. MyVideo konzentriert sich im Gegenzug auf ein breitgefächertes Serien-Sortiment.