In Männersache spielt Dieter ‘Paul Panzer’ Tappert Hotte, den besten Freund von Paul (Mario Barth). Im Interview beantwortet der Comedian, der vor allem als Paul Panzer Berühmtheit erlangt hat, nun einige Fragen zu seiner Rolle:
Was für ein Typ ist Ihre Figur Hotte?
„Harte Schale, weicher Kern“ würde ihn am besten beschreiben. Er ist ein herzensguter Mensch, bei dem manchmal die geistige Argumentation versagt. Dann haut er auch schon mal auf den Tisch und schreit rum. Das kriegt dann meistens auf der Baustelle sein Mitarbeiter Marek ab und leider auch manchmal seine Freundin Susi. Aber ich mag an ihm, dass er einfach so ist wie er ist. Er ist authentisch.
Hotte ist Gerüstbauer, darum spielen viele Szenen auf seiner Baustelle. Sind Sie schwindelfrei?
Absolut, das macht mir gar nix. Klettern war schon immer mein Ding, und bevor ich Komiker wurde, habe ich ja auch eine Ausbildung in einem handwerklichen Beruf gemacht: Ich bin gelernter Schweißer und habe damals ganz oben auf Baggern herum klettern müssen. (Grinst) Natürlich habe ich damals schon geahnt, dass ich irgendwann mal diesen Gerüstbauer spielen würde, und darum habe ich diese dreijährige Lehre gemacht. „Das kannst du mal brauchen!“, hab ich mir gesagt.
Wie sieht die Freundschaft zwischen Hotte und Paul aus?
Das ist eine klassische Männerfreundschaft, die im Sandkasten ihren Ursprung hatte und bis heute erhalten blieb. Die Freundschaft hat schon etliche Höhen und Tiefen erlebt und steht jetzt vor ihrer schwersten Prüfung. Paul gerät nämlich in diesen inneren Konflikt: Er will reich und berühmt werden, andererseits will er seine Freundschaft nicht verlieren. Das scheint nicht zusammen zu passen, und er wird vor die große, allumfassende Frage gestellt: Entscheide ich mich für meinen besten Freund oder für meinen Traum? Im Film werden von Paul und Hotte ja sogar ein paar Tränen verdrückt.
Dürfen Männer weinen?
Um das erstmal klar zu stellen: Im Film ist Paul die viel größere Heulsuse – auch wenn Mario jetzt sagen würde: „Nää, det stimmt doch jar nüscht!“ Aber ich glaube, Männer dürfen das. Bei einem ist es mehr, beim anderen weniger ausgeprägt. Hotte ist, wie gesagt, der „harte Schale, weicher Kern“-Typ – der geht zum Heulen eher in seine Baubude.
Was macht Ihrer Meinung nach überhaupt eine echte Männerfreundschaft aus?
Sie sollte bedingungslos sein und den anderen nicht in Frage stellen. Den anderen eben so nehmen, wie er ist und nicht versuchen, ihn zu ändern. Das sind Grund- und Eckpfeiler einer jeden Freundschaft. Nur wenn man das respektiert, kann sie funktionieren. Männerfreundschaften sind mir persönlich natürlich sehr wichtig. Ich habe das Glück, vier, fünf richtige Freunde zu haben, und das ist schon was Tolles. Das ist genauso wichtig wie die Beziehung zu einer Frau. Das kann – anders als im Film – sehr gut nebeneinander existieren. Aber grundsätzlich sind richtige Freunde schon mit das Wichtigste im Leben.