Mark Hamill - Im Zeichen von Lichtschwert und Joker

25.09.2016 - 09:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Mark Hamill im Making-of zu Batman: Arkham CityWarner Bros. Interactive
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Am heutigen Sonntag begeht Mark Hamill seinen 65. Geburtstag. Lest hier, warum nicht Luke Skywalker seine größte Rolle ist.

Luke Skywalker ist seine bekannteste, nicht aber größte Rolle. Zwar errang Mark Hamill mit der Rolle als eine der ikonischsten Filmfiguren der Geschichte in Star Wars Weltruhm. Seinen größten Auftritt legt der Darsteller allerdings seit bereits 22 Jahren hin.

Denn Luke Skywalker war auch gleichbedeutend mit einer Post-Sternensaga-Ära, die sich für Hamill als Zeit biederer Rollenangebote und rückblickend auch tristen Auftritten als Luke in diversen Shows wie den Muppets und Saturday Night Life herausstellte. Sie waren vor allem symptomatischer Ausdruck dessen, wie sehr die Person Hamill bis heute mit einer einzigen Figur verbunden scheint.

"Oh nein, du darfst Mozart nicht spielen, denn Leute würden es dem Luke Spacewalker nicht abnehmen, Mozart zu sein", erzählte ihm nach Hamills Aussagen  etwa Regisseur Milos Forman (Einer flog über das Kuckucksnest), als er auf die Hauptrolle im Oscar-prämierten Musikfilm Amadeus hoffte. Einen Part, den er kurz zuvor am Broadway verkörperte. Die Rolle ging an Tom Hulce (Jumper).

Dabei steckt ungleich mehr als nur die Macht in dem Darsteller, der heute seinen 65. Geburtstag feiert. Ein Grund zur Gratulation und Würdigung eined großen Talents und einen Comic-Nerds, der augerechnet selbst als Comic-Figur seinen urgewaltigen Ausdruck fand. Als Batmans Erzfeind, dem Joker.

Mark Hamill, Alan Moore-Fundamentalist und Joker

Als "echter Comic-Nerd" und "Alan Moore-Fundamentalist [Alan Moore schrieb u.a. die Comics V wie Vendetta und Watchmen]", wie sich Hamill selbst bezeichnet , lieh er der Rolle des wahnsinnigen Gegenspielers Bruce Waynes erstmals in der 1992 erschienenden noir'esken Zeichentrickserie Batman: The Animated Series seine Stimme. Es folgten stimmgewaltige Auftritte in darauffolgenden Batman-Animationsfilmen, aktuell: Batman: The Killing Joke, und mit seiner antagonisten Omnipräsenz in der Arkham-Reihe von Rocksteady verhalf er der Figur auch in drei populären Videospielen zu einer kinoreifen Glanzleistung.

Wer einen Blick hinter die Kulissen aus dem Synchronstudio wagt, erlebt einen Menschen, der von einem auf den anderen Moment eine Verwandlung durchlebt. Mark Hamill wird unmittelbar zum Joker. Sein Gestus springt in Dimensionen des Wahnsinns, die ihren furchteinflößenden Höhepunkt in der kratzigen, verzerrten Stimme findet, die nicht selten in schauderhaftes Gelächter mündet.

Er habe nach eigener Aussage  daher auch "mehr Screentime als Joker gehabt als jeder andere Schauspieler."

Ein Plädoyer für die große Leinwand

Dementsprechend umgibt ihn und seine Paraderolle daher auch in den diversen Auftritten als psychopathischer Mörder eine bedrohliche, einnehmende Präsenz. Wäre es nicht konsequent, ihn daher einmal mit einer Darstellung in einem Realfilm zu würdigen?

Bisher wurde dies auf der großen Leinwand vor allem gestandenen bzw. aufstrebenden Hollywoodstars zuteil - Jack Nicholson in der quietschbunten Variante in Tim Burtons erstem Batman, Heath Ledger in famoser Personifikation von Chaos in The Dark Knight von Christopher Nolan und zuletzt Jared Letos Randnotiz für David Ayers erst vor einigen Wochen gestartetem DC-Abenteuer Suicide Squad.

Luke Skywalker war über die Dekaden jedoch mehr Marke als Filmfigur, wenngleich ihr dramaturgisches Gewicht in der Sternensaga unbestreitbar ist. Doch ist sie eben auch Fessel und Reduktion. Sein Joker war und ist dagegen entfesselte Faszination. In rund zwei Jahrzehnten war er bereits in 19 verschiedenen Werken als Batmans Nemesis zu hören.

Ein Kinoauftritt fernab von Laserschwert und X-Wings im purpurfarbenen Dress wäre so ein echter Coup, der Hamills Vermächtnis als große Comic-Größe mit einer persönlichen Pointe abrunden würde: Der Schlussakt einer Karriere, die angesichts der wahren Fähigkeiten, seinem Talent für die leidenschaftliche Hingabe einer Figur.

Ich erhoffe es mir und wünsche es jenem Schauspieler, der allein mit seiner Stimmgewalt den wohl populärsten Superschurken der Welt prägte, wie kaum ein anderer. Möge das Lachen noch lange mit Ihnen sein, Mr. Hamill.

Alles Gute zum 65. Geburtstag!

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