Was gibt es Schöneres als Mittelerde?
Für mich nur ganz wenige Dinge. (Ok, ich gestehe, ich bin schon etwas mehr als ein typischer Fan) Tolkien hat es geschafft, eine einmalige Welt zu gestalten, die so wirklich und glaubhaft rüberkommt, dass man sich regelmäßig danach sehnt, dort einzutauchen. Wie schön wäre es, einmal im "Tänzelnden Pony" ein Bier zu trinken, mit Baumbart im Fangornwald zu wandern, oder bei Herr Elrond in "Bruchtal" zu entspannen.
Ich würde wirklich viel dafür geben, nur einen Tag an einem dieser Orte sein zu dürfen. Doch nicht nur die Orte faszinieren mich so sehr. Nein. Es sind vor allem die Lebewesen Illuvatars, die diese Welt so schön machen. Seien es die würdevollen Elben, die tapferen Zwerge oder die häuslichen Hobbits. In Mittelerde ist so ziemlich alles vertreten, und alle Völker haben so einige großartige Individuen hervorgebracht. Hier kommen nun meine 9 Lieblingsfiguren aus Mittelerde!
Platz 9 : Gerstenmann Butterblume.
Ja, der gute alte Gerstl wird (vermutlich) den Meisten (die nur die Filme gesehen haben) nicht viel sagen, denn obwohl er in Der Herr der Ringe: Die Gefährten vorkommt, wird er namentlich nicht erwähnt. Die Rede ist von dem sympathischen Wirt des "Tänzelnden Ponys". Verkörpert wurde er übrigens von David Weatherby. Da die Rolle im Film stark gekürzt wurde, ist es leider nur eine Art Cameo-Auftritt. Im Buch spielt der Gerstenmann eine größere Rolle, und man erfährt unter anderem auch, dass er ein guter Freund von Gandalf ist. Leider vergisst er im Buch einen Brief von Gandalf an Frodo weiterzuschicken, und richtet damit eine Menge Ärger an. (Natürlich ungewollt.) Später hilft er den Hobbits, indem er ihnen ein Pferd kauft. (Den Hobbits wurden im Buch die Pferde von einem widerlichen Kerl namens Lutz Farnrich geklaut, bzw. aus dem Stall verscheucht.) Ich jedenfalls mochte diesen Charakter schon immer sehr, und finde seine Darstellung im Film gelungen. Etwas mehr Leinwandzeit hätte ich dem Guten aber schon gegönnt.
Platz 8 : Lobelia Sackheimbeutlin.
Zugegeben, Lobelia ist nicht gerade eine Person ,mit der man gerne verwandt oder befreundet ist, aber ich finde das alte Weib einfach nur köstlich. Ihre stets unzufriedene und besserwisserische Art ist äußerst unterhaltsam, und auch ihr Hang zu (leichter) Kleptomanie ist ebenfalls erheiternd. So klaute sie Bilbo, während er mit den Zwergen auf seiner großen Reise war, sämtliche Silberlöffel und versuchte, Jahre später mehrere kleine Wertgegenstände in Beutelsend mitgehen zu lassen. Sie sind ihr "versehentlich" in den Regenschirm gefallen. Im Film hat Lobelia leider nur einen winzigen Auftritt, der nicht länger als 10 Sekunden dauert. Man sieht sie in der "Extended Edition" des ersten Films auf Bilbos Fest. Gespielt wurde sie übrigens von Elisabeth Moody. Sie spielte schon einmal in einem Peter Jackson-Film mit. Und zwar in Braindead, wo sie die unausstehliche Schwiegermutter darstellte. Echt schade, dass ihr im Film keine weitere Szene mehr gegönnt wurde. Es wäre bestimmt unterhaltsam gewesen, vor allem weil Frau Moody wirklich perfekt zu Lobelia passt!
Platz 7 : Balin.
Wenn ihr wissen möchtet, welcher Zwerg aus Thorins Gefolge mir persönlich am meisten sympathisch ist, dann wisst ihr es jetzt! Es ist natürlich der gute alte Balin. Der Bruder von Dwalin, und neben Bilbo das große Hirn der Gemeinschaft. Balin ist ein wirklich toller und herzensguter Bursche, der als einziger Zwerg Bilbo voll und ganz in sein Herz schließt. Nur Balin erkennt von Anfang an das Potential des kleinen Hobbits, und als Thorin ihn in Der Hobbit: Smaugs Einöde verächtlich einen Dieb nennt, besteht Balin darauf, Bilbo mit seinem richtigen Namen zu nennen. Gespielt wird Balin von Ken Stoot. Im "Herrn der Ringe" ist der alte Knabe leider schon verstorben. Er fiel in Moria, und wurde dort auch bestattet. Es ist das Grab, an dem Gimli weinend zusammenbricht, und wo Gandalf das alte Buch findet. Ich finde Balin wirklich großartig gespielt im Film, und auch wenn nicht alle Zwerge vom Design her meinen Vorstellungen entsprechen. Bei Balin hat Peter Jackson eindeutig ins Schwarze getroffen!
Platz 6 : Baumbart.
Keine Ranking-Liste ohne Baumbart. Zumindest nicht bei mir! Baumbart war schon früh einer meiner absoluten Lieblings-Charaktere in "Der Herr der Ringe". Genau wie Tolkien, liebe auch ich Bäume über alles, und einen sprechenden Baum zu sehen, ist einfach bezaubernd. Wobei die Bezeichnung "Baum" auf diese Figur (eigentlich) gar nicht zutrifft. Baumbart ist selbstverständlich ein Ent. Ein Hüter des Waldes. Leider wurden Baumbart und auch seine Heimat der Fangorn-Wald im Film sehr stark in den Hintergrund gedrängt. Die Tiefe und Schönheit dieser Figur offenbart sich einem daher erst im Buch. Dort erfährt man viel mehr von Ents, und von ihrer langen Geschichte. Auch ihr größter Verlust. Die Entfrauen werden dort genau beschrieben. Mir persönlich gefällt Baumbart im Buch etwas besser, aber nur was den Charakter angeht. Optisch ist er im Film nämlich wirklich gut gemacht. Meistens war Baumbart im Film eine animatronische Puppe, in einigen Szenen wurde er aber auch komplett digital gemacht. Gesprochen wurde er übrigens von John Rhys-Davies. Also von Gimli!
Platz 5 : Saruman.
Ja, das dürfte so manchen hier verwundern, aber ich fand und finde Curunir (Saruman auf Elbisch) einfach faszinierend. Und das nicht nur wegen Christopher Lees grandioser Darstellung der Figur. Es ist seine allgemeine Ausstrahlung. Diese Mischung aus Weisheit, Machtgier, Charisma und Verdorbenheit ist äußerst ungewöhnlich, und vereint sich in Saruman schlicht perfekt. Früher war Saruman einer der Größten überhaupt in Mittelerde. Als mächtigster Istari war er einst das, was später Gandalf der Weiße wurde. Weise, aber stolz wird er im Buch beschrieben. Vor allem die Ringkunde. Der Großen, wie der Kleinen war sein Spezialgebiet. So konnte dank ihm (in früheren Zeiten) der Weiße Rat den bösen Mächten oft zuvorkommen. Doch Sarumans Herz verdarb mit der Zeit immer mehr, und er bemerkte, dass die Elben immer mehr auf Gandalf hörten, und diesen deutlich bevorzugten. Saruman wendete sich langsam, aber sicher immer mehr vom Guten ab, und begann im Geheimen, Kontakt mit Sauron herzustellen. Im Buch ist Saruman noch weitaus interessanter dargestellt, da er dort dermaßen machtgierig ist, und sogar versucht, Sauron zu hintergehen, um den Ring selbst zu erhaschen. Im Film wird er leider etwas zu sehr wie ein Lakai dargestellt. Auch die größte Macht Sarumans wird im Film leider nicht gezeigt. Es ist nämlich seine Stimme. Curunir schafft es selbst seine größten Kritiker geschickt mit Worten einzulullen, und damit zu manipulieren. Dass das auch in der Realität möglich ist, wissen wir ja bereits aus den Jahren 1933-1945. Saruman ist einer der bösartigsten, aber auch vielseitigsten, und spannendsten Charakteren die Tolkien geschaffen hat. Ich finde ihn jedenfalls deutlich interessanter als Sauron.
Platz 4 : Samweis Gamdschie.
Es gibt viele große Helden in Mittelerde, die den Lauf der Geschichte maßgeblich verändert haben. Beren, Turin, Elessar und ohne Zweifel auch Samweis der Beherzte! Der edelmütige Freund und Gärtner von Frodo Beutlin zeichnet sich vor allem durch seine unglaubliche Liebe aus, die er seinem Herren entgegenbringt. Ich war schon immer begeistert und berührt davon, wie Sam immer wieder über sich hinaus wächst, und gegen Mächte ankämpft, die ihm deutlich überlegen sind. Eines ist sicher. Ohne Sam hätte Frodo es nicht sehr weit geschafft. Vermutlich hätte ihn Gollum einfach im Schlaf erdrosselt, und der Ring wäre wieder von der Bildfläche verschwunden. Auch wenn Sam auf den ersten Blick wie ein einfacher Bauer erscheint, steckt in ihm eine ganz besondere Intelligenz. Die emotionale Intelligenz nämlich. Sam denkt immer mit seinem Herzen, und erst dann mit dem Kopf. Er braucht keine großen Waffen, oder dicke Rüstungen. Es ist die Liebe, die ihn so mächtig werden lässt. Seine ehrliche Liebe. Und nein, Sam und Frodo sind nicht schwul, und es erzürnt mich immer sehr, wenn Leute diese Freundschaft parodieren, verhöhnen, oder schlecht darstellen. Es zeigt immer noch, wie primitiv manche Leute über die Männerfreundschaft denken. Es reicht schon aus, dass sich zwei Männer umarmen. Gleich gelten sie als homosexuell. Es ist wirklich bedauerlich, wie sehr die wahre Männerfreundschaft in den letzten Jahrzehnten gelitten hat. Sam und Frodo lieben sich, aber auf eine ganz andere Weise als jetzt vielleicht denkt. Sam sieht in Frodo mehr ein Kind, dass er beschützen muss. Sam weiß, dass Frodo (körperlich) schwach ist, und ohne ihn schnell sterben würde. Auch ist Sam klar, dass sein Herr die größte und schwerste Bürde von allen Gefährten trägt. Einen Freund wie Sam findet man kein zweites Mal, und Sean Astin verkörpert diese Rolle schlicht brillant. Es ist immer wieder aufs Neue ein unglaublich intensives Erlebnis, wenn Sam von den großen Geschichten erzählt, oder Frodo mühevoll den Schicksalsberg hinauf trägt, begleitet von den Worten: Ich kann IHN nicht für dich tragen, aber ich kann DICH tragen! Sam ist in Buch und Film einfach wundervoll.
Platz 3 : Bilbo Beutlin.
Der verschrobene Onkel von Frodo war schon immer eine meiner liebsten Figuren in Buch und Film. Bilbo ist wahrlich ein Ausnahme-Hobbit, und sticht besonders durch seine Freundschaft mit Gandalf und den Elben hervor. Von den anderen Auenländern (mit Ausnahme von Frodo) wird er als seltsamer Kauz angesehen. Aber er wird auch beneidet, wegen seinen angeblichen Reichtümern, die er von seinen Abenteuern mitgebracht hat. Vor allem im Buch wird einem schnell klar, dass auch die Hobbits bei Weitem nicht so selbstlos sind, wie der Film es zeigt. Bilbo ist eine wichtige Person in der Geschichte von Mittelerde, auch wenn seine Rolle im "Herrn der Ringe" eher klein ist. Im Buch wird Bilbo noch etwas mehr Platz eingeräumt. So nimmt er dort auch an "Elronds Rat" teil, und möchte sogar der Ringträger sein. Ich sehe Bilbo als einen echten Philosophen, der fast allen Hobbits in Mittelerde intellektuell weit überlegen ist. Und vermutlich ist Bilbo der einzige Halbling, der die elbische Sprache flüssig beherrscht. (Frodo kann nur ein wenig elbisch.) Bilbo scheint es übrigens zu genießen, von den anderen Hobbits als Kuriosität angesehen zu werden. In den Filmen wird Bilbo von zwei fantastischen Darstellern gespielt, die die Figur mit vielen wunderschönen Facetten schmücken. In "Der Herr der Ringe" verkörperte ihn Ian Holm, der in einem Hörspiel bereits die Rolle von Frodo übernahm. Holm ist als Bilbo eine echte Idealbesetzung, und es ist wirklich schade, dass er im Vergleich zu den meisten anderen Hobbits nur so wenig Screentime besitzt. In der neuen Trilogie übernimmt der hochtalentierte und super sympathische Martin Freeman diese Rolle. Freeman spielt Bilbo so wunderbar menschlich, dass man aufspringen, und ihn einfach knuddeln möchte:) Sein Bilbo vereint viele Aspekte in sich, und macht ihn zu einem der vielschichtigsten Charaktere überhaupt. Bilbo ist und bleibt mein persönlicher Lieblings-Hobbit!
Platz 2 : Galadriel.
Die Herrin des Lichtes, und Königin von Lorien hat mein Herz im Sturm erobert. Galadriel war für mich sofort eine ganz besondere Figur, und ich bin überglücklich, dass sie ausgerechnet von Cate Blanchett verkörpert wird. (Eine meiner absoluten Göttinnen.) Im Film wird sie unglaublich erhaben, und fast schon engelsgleich dargestellt, was dieser Figur mehr als entspricht. Galadriel ist eines der mysteriösesten Wesen in Mittelerde. Auch wenn sie eine Elbin ist, scheint sie teilweise über Macht zu verfügen, die (eher) den Valar entspricht. So kann sie in die Zukunft sehen, oder die Gedanken anderer lesen. Im Film scheint sie auch die Telepathie zu beherrschen. Galadriel war eine der Ersten, die Saurons dunkle Absichten durchschaute, und sich von seiner Tarnung als "Annatar" nicht täuschen ließ. Im Ringkrieg half sie Frodo dabei, die Wichtigkeit seiner Aufgabe zu verstehen, und ließ ihn in ihren magischen Spiegel blicken, der Frodo offenbarte was geschehen wird wenn er versagt. Galadriel ist übrigens die Trägerin von Nenya. Einer der drei Elbenringe. Ich finde diese Figur sehr anziehend und interessant. Galadriel ist genau wie Tom Bombadil schwer zu ergründen. Einerseits scheint sie sanft und friedlich zu sein, andererseits stark und mächtig. Doch selbst als der "Eine Ring" sie in Versuchung führen wollte, war sie weise genug, kurz bevor die Falle zuschlug, auf ihre Weisheit zu hören, und der Macht des Bösen zu entsagen. Kurzum. Ich liebe Galadriel, und ich liebe Cate Blanchett!
Platz 1 : Gandalf.
So, jetzt sind wir bei der großen "Nummer 1" angekommen! Mein absoluter Lieblings in Mittelerde ist Mithrandir. Auch Tharkun, Olorin, Graurock oder Sturmkrähe genannt. Der weise Istari, der in der Gestalt eines alten Mannes auf Mittelerde wandelte, und das Schicksal der ganzen Welt maßgeblich beeinflusste. Von allen Zauberern war Gandalf der Einzige, der seine ihm von den Valar auferlegte Mission erfolgreich beendete. Saruman scheiterte an seinem korrupten und machtgierigem Herz. Radagast überließ die Welt weitgehend sich selbst, und mischte sich kaum in die großen Geschehnisse der Welt ein. Allatar und Pallando verschwanden spurlos im Osten. Ohne Gandalf wäre Mittelerde wahrscheinlich vom Bösen vernichtet worden. Das was Gandalf vor allem auszeichnet ist sein großes Herz, und seine gewaltige Weisheit. Gandalf erkannte sofort, dass nicht die großen Mächte das Schicksal der Welt entscheiden werden, sondern es die kleinen Dinge sind, auf die man Wert legen muss. Gandalf war sich nicht zu schade mit Halblingen, abgerissenen Wanderern oder einem dicken Gastwirt in Bree zu verkehren. Er stellte sich nie über die anderen, obwohl er eines der mächtigsten Lebewesen Ardas ist. Erst recht nachdem er zum Weißen erhoben wurde. In den Filmen übernahm Ian McKellen diese Rolle, und erschuf einen Gandalf, wie er im Buche steht! Alle Rollen in den Filmen wurden hervorragend besetzt, aber bei Ian McKellen ist es schlicht unglaublich, wie sehr er Gandalf ist. Es ist mir daher eine große Freude, dass er auch in den drei Hobbit-Filmen jene Rolle wieder übernommen hat. Ich möchte keinen anderen Darsteller mehr in dieser Rolle sehen. Er ist einfach Gandalf, und das ohne wenn und aber!
Ich liebe Gandalf über alles, und für mich ist er der beste, Charakter der von Tolkien geschaffen wurde. Mithrandir ist mein Held, und meine unverrückbare Nummer 1 in Mittelerde!
Abschließende Worte :
Ich hoffe, euch hat meine Top 9 zu den Charakteren aus Mittelerde gefallen.
Wer ist euer absoluter Lieblingscharakter aus "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe"? Wen liebt ihr in diesen Filmen einfach über alles, und mit wem würdet ihr gerne mal ein Abenteuer in Mittelerde bestehen? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
Euer Agent Smith.