Monty Python erzählt aus dem Leben des Brian

30.12.2012 - 08:13 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Urkomische Momente in Das Leben des Brian
Columbia TriStar
Urkomische Momente in Das Leben des Brian
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Die britische Komikergruppe Monty Python ist bekannt für äußerst schwarzhumorige Eskapaden. Dieses Kennzeichen trägt auch der 1979 entstandene Das Leben des Brian, der politische sowie religiöse Dogmen satirisch auf die Schippe nimmt.

Obwohl sich das britische Komiker-Ensemble Monty Python 1983 aufgelöst hat, ist das Vermächtnis der Gruppe nachhaltig präsent. Egal ob in Form der unerreichten Fernsehserie Monty Python’s Flying Circus oder einem der zahlreichen Spielfilm wie Die Ritter der Kokosnuß, Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft oder Der Sinn des Lebens. Heute Abend strahlt RTL II um 20:15 Uhr die Satire Das Leben des Brian aus, der nicht nur zu den bekanntesten Werken der schrägen Truppe gehört, sondern zu Zeiten seiner Erstveröffentlichung 1979 äußerst gespalten aufgenommen wurde. Aufgrund bissiger Seitenhiebe in Richtung der großen Weltreligionen, löste der Film heftige Debatten aus, die sogar zum Boykott führten. Aller Vorwürfe zum Trotz ist Das Leben des Brian keine schamlose sowie alberne Parodie, sondern vielmehr eine gekonnt durchdachte Satire, die sogar tiefgründig begeistert.

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In der Krippe liegt das Kind, seine Mutter steht glücklich daneben und drei Magier aus dem Orient huldigen dem Neugeborenen mit ihren kostbaren Gaben. Als idyllisches Beisammensein könnte die Situation beschrieben werden, bis der vorliegende Irrtum festgestellt wird: Das Messias wurde im Stall nebenan geboren. Bevor sie sich versieht, sitzt Brians Mutter wieder alleine und ohne Geschenke mit ihrem Nachwuchs in der ärmlichen Behausung. Auch später nimmt das Spiel der Verwechslungen kein Ende, denn anstatt dem Sohn Gottes zu folgen, schließt sich das Volk Brian an, der, ehe er sich versieht, Mitglied der Volksfront von Judäa (oder war es doch die judäische Volksfront?) wird. Was der Wundertäter wider Willen allerdings nicht weiß: Das ihm auferlegte Schicksal schließt den Tod am Kreuz mit ein.

Dieser Moment der Kreuzigung, wenn die Verurteilten gemeinsam im Chor You Always Look On The Bright Side Of Life singen und pfeifen, ist bis heute unvergessen. Alles andere in Das Leben des Brian ist trotzdem keinen Deut weniger sehenswert, denn Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin jagen auch im restlichen Geschehen einer urkomischen Pointe die nächste hinterher. Daraus resultiert prächtige Unterhaltung und das wahre Meisterstück das Satire wird deutlich, wenn gekonnt mit Vorurteilen, Konventionen und Klischees gespielt wird. Das Leben des Brian gestaltet sich dennoch keineswegs als respektlose Hanswursterei, denn unterm Strich sind alle angesprochenen Themengebiete im Film wohl durchdacht untergebracht, was mitunter den bis heute anhaltenden Kultstatus des Werkes stärkt.

Was: Das Leben des Brian (1979)
Wann: 20:15 Uhr
Wo: RTL II

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