My Name is Khan verursacht Mumbai-Krise

15.02.2010 - 15:00 Uhr
Szene aus My Name is Khan
Dharma Productions
Szene aus My Name is Khan
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Eigentlich wollte Bollywood-Superstar Shah-Rukh Khan zur Berlinale seinen Film My Name is Khan vorstellen, als aus der indischen Heimat die Nachrichten von Protesten und Boykottaufrufen des Filmes eintrafen.

My Name is Khan ist die Film gewordene Political Correctness: Die Rolle der Muslime nach dem 11. September ist Gegenstand des Filmes. Doch obwohl der Film sich hauptsächlich mit der Rolle und dem Verhalten der USA auseinandersetzt, gibt es auch einzelne Hinweise auf die Situation in Indien.

Diese Hinweise stoßen nicht nur auf Gegenliebe. In seiner Heimat gibt es Gruppen, die mit dem Film und Shah Rukh Khan unzufrieden sind: Die Anti-Pakistanische Hindu-Partei Shiv Sena, die in und um Mumbai aktiv ist, kritisiert den Moslem Shah Rukh Khan, da dieser in My Name is Khan die Diskriminierung pakistanischer Spieler in der indischen Cricket-Liga verurteilt.

Die Partei, die offensichtlich Pakistanis mit Terroristen gleichsetzt, polemisiert: “Shah Rukh Khan möchte den Roten Teppich für pakistanische Kricketspieler auf dem Blut von Indern ausrollen, die von Pakistanischen Terroristen von Kashmir bis Mumbai abgeschlachtet wurden.” Damit spielt die Gruppe auf terroristische Anschläge in Indien an, die auf den andauernden Konflikt mit dem muslimischen Nachbarn Pakistan zurückzuführen sind.

Schon mehrmals stand Shah Rukh Khan in der Kritik Anti-Pakistanischer Kräfte, da ihm unter anderem das Cricket-Team Kolkata Knight Riders gehört, bei dem auch pakistanische Spieler beschäftigt waren. Vor einigen Wochen sprach sich Shah Rukh Khan auch öffentlich für die erneute Aufnahme pakistanischer Spieler in die indische Cricket-Profiliga aus, die seit der Verschärfung des Konflikts ausgeschlossen wurden.

Aufgrund der Protestaufrufe der radikal-hinduistischen Gruppen konnten die Vorführungen von My Name is Khan in Mumbai nur unter Polizeischutz durchgeführt werden, was die Debatte zusätzlich anheizte. Shah Rukh Khan, von dem eine Entschuldigung verlangt wird, weigert sich dies zu tun. In einem Interview mit Hanns-Georg Rodek von der Welt erklärt er: “Man darf weder ein Land, noch eine Gruppe von Menschen als „schlecht“ bezeichnen. Politiker verlangen nun eine Entschuldigung. Nun habe ich mich in der Vergangenheit durchaus dafür entschuldigt, wenn ich mit einem Film eine Gruppe verletzt haben sollte. Aber in diesem Fall ging es um meine persönliche Meinung. Und für die werde ich mich nicht entschuldigen.”

Quellen:
Welt-Online
TruthDive

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