Heute startet Dragon Ball Super: Super Hero endlich in unseren Kinos. Dass der Anime-Blockbuster in den USA die Kinocharts dominiert , hätte nicht jede:r kommen sehen. Im Vorfeld hagelte es Kritik am 21. Kinofilm des legendären Franchise.
Nachdem der Vorgänger, Dragon Ball Super: Broly, ein visuelles Feuerwerk auf der Kinoleinwand abfackelte, konnten sich viele Fans zunächst nicht mit dem neuen, sehr CG-lastigen Animationsstil anfreunden. Doch lasst euch davon nicht unnötig beunruhigen, denn dieser ist die größte Stärke des Kino-Hits!
Super Hero durchlief einen enorm aufwendigen Animationsprozess
Ehe ihr jetzt womöglich die Fackeln und Mistgabeln zückt, lasst es mich bitte erklären. Im Vorfeld stand ich diesen großen Veränderungen ebenfalls kritisch gegenüber. Kampf der Götter, Resurrection F und auch der Broly-Film experimentierten bereits mit CG-Elementen, allerdings sahen diese wirklich ziemlich schlecht aus.
Nachdem ich auf der Crunchyroll Expo 2022 in San Jose (Kalifornien) die ersten 20 Minuten von Super Hero vorab sehen durfte, begann sich meine Meinung zu ändern. Inzwischen durfte ich den zweiten Dragon Ball Super-Kinofilm mehrfach anschauen und der neue Animationsstil hat mich komplett überzeugt.
Schaut euch den Trailer für Dragon Ball Super: Super Hero an
Das liegt insbesondere an einem Umstand: Es sieht in den meisten Szenen nicht nach 3DCG aus. Zu verdanken ist dies einem sehr aufwendigen Animationsprozess, bei dem jede Szene mehrere Phasen durchläuft. Wie das im Detail aussieht, könnt ihr euch hier ansehen.
Kurz gesagt: Super Hero ist kein reiner 3DCG-Anime, sondern kombiniert diesen modernen Stil geschickt mit 2D-Elementen. Beachtenswert sind hierbei die Details, etwa minimale Ungereimtheiten bei den Umrandungen der Figuren oder eine teils unsauber wirkende Bildrate. Das erzeugt den Eindruck, wir hätten es mit einem klassischen, handgezeichneten Anime zu tun.
Das Ergebnis ist ein in sich sehr homogener Look, der deutlich stimmiger ist, als es bei den drei vorherigen Dragon Ball-Kinofilmen der Fall war. Dragon Ball Super: Super Hero erweckt die von Akira Toriyama geschaffene Welt rund um Son-Goku, Son-Gohan und ihre Freunde ungeheuer detailgetreu zum Leben. Aus jeder Szene sprudelt die Energie des Schöpfers und darüber wird sich jeder Fan freuen.
Super Hero nutzt seine technischen Möglichkeiten
Apropos Toriyama: Dieser sagte zur Ankündigung des Anime-Blockbusters in einer kurzen Mitteilung , das Werk würde hinsichtlich seiner Ästhetik “durch unentdecktes Territorium” wandern. Das mögen auf den ersten Blick ziemlich hoch gegriffene Worte sein, doch es stimmt. Obwohl Super Hero mit seinen ikonischen Designs sehr vertraut aussieht, wirkt er zugleich frisch.
Der an Manga-Zeichnungen erinnernde Stil in Kombination mit den warmen Farben, die bei der Haut der Charaktere sowie beispielsweise Son-Gohans Verwandlung zum Super-Saiyajin zum Einsatz kommen, erinnern stark an die alten Dragon Ball Z-Filme aus den 90ern und lassen Fan-Herzen höher schlagen. Gleichzeitig macht der Film wunderbaren Gebrauch von seinen neuen technischen Möglichkeiten.
In klassischen 2D-Animationen ist bekanntlich ein enormer Aufwand erforderlich, um flüssige Kamerabewegungen, beispielsweise eine 360°-Aufnahme, zu erstellen. 3D-Animationen erlauben dem Animationsteam hingegen mehr Freiheiten. Dragon Ball Super: Super Hero nutzt diese mit seinen kreativen und dynamischen Kamerafahrten gekonnt aus.
Wenn Son-Gohan und Cyborg-Krieger Gamma 1 im strömenden Regen aufeinanderprallen und sich einen heftigen Kampf liefern, setzt die Kamera die wundervoll ausgearbeiteten 3D-Charaktermodelle fantastisch in Szene.
Ihre Fäuste prallen markerschütternd aufeinander, der Boden zerbricht unter ihren gewaltigen Attacken. Explosionen und Rauch erfüllen die Luft, während kleine Regentropfen an ihnen abperlen. Dank einer dynamischen Kamera, einigen herrlich übertriebene Posen sowie den tollen Kampfchoreographien erwartet uns ein visuelles Fest. Das ist Dragon Ball in Reinform!
Toei Animation will Risiken mit Dragon Ball eingehen
Der jüngste Leinwand-Ableger der kultigen Anime-Marke zeigt eines ganz deutlich: Toei Animation ist weiterhin gewillt, Risiken mit dieser Reihe einzugehen. Nach dem gewaltigen internationalen Erfolg von Broly hätte das Studio einfach auf Nummer sicher gehen können, doch das tat es nicht.
Mit dem großen Comeback des ikonischen Franchise in Form von Dragon Ball Z: Kampf der Götter wurde klar, dass Toei Animation moderne Techniken bei der Umsetzung der kommenden Projekte einsetzen würde. Statt wie in den alten Filmen und Serien alles per Hand zu zeichnen, mischten sich immer mehr CG-Elemente in die Werke. Ein Trend, der nun seinen Höhepunkt erreicht.
Das muss natürlich nicht bedeuten, dass alle kommenden Dragon Ball-Anime-Projekte überwiegend auf 3DCG-Animationen setzen werden. Super Hero macht jedoch Hoffnung, dass sich diese computergenerierten Elemente künftig sehr viel geschmeidiger ins Gesamtbild einfügen werden als bisher. Der neue Animationsstil von Super Hero ist die größte Stärke des Films, auch weil er der Reihe einen vielversprechenden Weg in die Zukunft ebnet.
Dragon Ball Super: Super Hero startet am 30. August 2022 in den deutschen Kinos.
Wie gefällt euch der neue Animationsstil von Dragon Ball Super: Super Hero?