Wenn Alex Garland einen neuen Film dreht, darf man sich auf eine außergewöhnliche Erfahrung freuen. Als Drehbuchautor war er an Werken wie 28 Days Later, Sunshine und Dredd beteiligt. Unter seiner Regie entstanden Ex Machina, Auslöschung und Men. Letzte Woche startete sein bisher größtes Projekt in den USA.
Die Rede ist von Civil War, einem dystopischen Journalismus-Thriller, der in eine gar nicht allzu weit entfernte Zukunft entführt, in der in den USA ein Bürgerkrieg ausgebrochen ist. Im Vorfeld wurde der Film aufgrund seines Timings kontrovers diskutiert. Zum Start überzeugte er dafür umso mehr an den Kinokassen.
Alex Garlands umstrittener Kriegsfilm Civil War erobert die Kinocharts und schlägt Godzilla x Kong
Wie der Hollywood Reporter berichtet, konnte Civil War am Startwochenende über 25 Millionen US-Dollar in den USA einspielen und Godzilla x Kong: The New Empire vom Thron stoßen. Im Vergleich zu den Zahlen, die etwa ein Marvel-Blockbuster zum Start einfährt, sieht das nach wenig aus. Doch lasst uns das größere Bild betrachten.
Bei Civil War handelt es sich um keine 200-Millionen-Produktion von einem der großen Filmstudios in Hollywood. Vertrieben wird der Film von dem Indie-Verleih A24, der für von der Kritik gefeierte Filme wie Past Lives, Minari und Moonlight sowie geschickt vermarktete Genre-Perlen à la Midsommar und Der Leuchtturm bekannt ist.
Mit Civil War konnte A24 nun zwei Box-Office-Rekorde aufstellen:
- Erster Rekord: Civil War ist der erste Film von A24, der es in den USA auf Platz 1 der Kinocharts geschafft hat. Das ist nicht einmal dem A24-Überflieger Everything Everywhere All at Once gelungen.
- Zweiter Rekord: Die 25 Millionen US-Dollar, die Civil War am ersten Wochenende eingespielt hat, markieren den bis dato erfolgreichsten A24-Start überhaupt.
- Bonus: Auch Alex Garland darf sich über einen Rekord freuen. Keine seiner anderen Regiearbeiten kommt an die Startzahlen von Civil War heran.
Geschicktes Marketing und Timing: Mit Civil War hat A24 einen ersten Blockbuster-Testlauf gewagt
Selbstverständlich ist dieser Erfolg nicht. Civil War basiert auf keiner bekannten Marke, sondern erzählt eine originäre Geschichte. Zudem ist der Film mit einem Budget von 50 Millionen US-Dollar der bisher teuerste, den A24 je ins Kino gebracht hat. Wie Variety anmerkt, dürfte sich die Investition jetzt schon gelohnt haben.
Nicht nur konnte Civil War zum Start die Hälfte seines Budgets wieder einspielen. A24 hat bereits die Rechte in vielen internationalen Märkten verkauft. Somit dürfte der Film profitabel werden, bevor seine Kinoauswertung abgeschlossen ist. A24s Vorhaben, fortan auch kostspieligere Projekte ins Kino zu bringen, scheint zu funktionieren.
- Zum Weiterlesen: Die 25 erfolgreichsten Filme von A24 im Überblick
Wie bei vielen anderen A24-Filmen erweist sich eine clevere Marketingkampagne und der Zeitpunkt der Veröffentlichung als Schlüssel zum Erfolg. Civil War kommt in den USA in einem Wahljahr ins Kino und wirkt auf den ersten Blick wie ein Film, der den Zeitgeist trifft, in dem er die politisch angespannte Lage mit Genre-Elementen weiterdenkt.
A24 hat Civil War zudem als Blockbuster positioniert und in den USA sogar eine IMAX-Auswertung ermöglicht. Obwohl das Budget nicht mit Dune: Part Two und Co. mithalten kann, strahlt der Film die Aura eines Kino-Events aus, das man nicht verpassen darf und das wie geschaffen ist, um den Filmdiskurs der nächsten Wochen zu dominieren.
- Zum Weiterlesen: Der neue Sci-Fi-Film mit Robert Patinson klingt richtig gut
Wann startet Alex Garlands Civil War in Deutschland?
Nachdem Civil War vergangene Woche in den USA angelaufen ist, müssen wir uns nicht mehr lange gedulden, bis Alex Garlands neuer Film nach Deutschland kommt. Bereits am Donnerstag, dem 18. April 2024, erobert Civil War hierzulande die große Leinwand. Zum Cast gehören u.a. Kirsten Dunst, Wagner Moura und Cailee Spaeny, die kürzlich in Priscilla brilliert und demnächst auch den neuen Alien-Film anführt.