Der größtes Feind jedes Drehbuchautors ist wohl die Schreibblockade. So erging es auch Charlie Kaufman (Synecdoche, New York), der ein Skript des Buches The Orchid Thief für 20th Century Fox anfertigen sollte. Da Charlie Kaufman allerdings zu den kreativeren Köpfen gehört, die aktuell im Filmgeschäft tätig sind, ließ er sich von solchen Nichtigkeiten nicht herunterziehen und verarbeitete seine Probleme mit der Adaption einer Literaturvorlage in einem Drehbuch. Dazu erfand er sich einen fiktiven Bruder, der im Verlauf der Handlung stirbt. Aufgrund dieser tragischen Gegenbenheit ist der als Adaption betitelte Film postum Donald Kaufman gewidmet worden – auch wenn er nie existierte.
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Charlie Kaufman (Nicolas Cage) ist frisch als Autor in der Filmwelt angekommen. Sein einfallsreiches Drehbuch Being John Malkovich wird aktuell von Regisseur Spike Jonze verfilmt und sogar namenhafte Darsteller wie John Cusack oder Cameron Diaz werden in dem Film zu sehen sein. Trotzdem ist Charlie äußerst unzufrieden mit seinem Leben. Er fühlt sich alt, fett und allgemein ziemlich abstoßend. Und als ob er nicht schon zur Genüge mit sich selbst beschäftigt wäre, erschwert ihm sein Bruder Donald (Nicolas Cage) ebenfalls das Leben. Trotzdem lässt er sich deswegen nicht vom Arbeiten abbringen und adaptiert im Auftrag der attraktiven Managerin Valerie (Tilda Swinton) einen Bestseller von Susan Orlean (Meryl Streep). Allerdings entpuppt sich diese Arbeit als absolute Autorenhölle.
Die kurze Inhaltsbeschreibung mag sich vielleicht verwirrend und absurd anhören. Lasst euch davon aber nicht abschrecken. Adaption ist ein Film, der bewusst mit Realität und Fiktion spielt und dabei täuschend echt von Regisseur Spike Jonze inszeniert wurde. Angefangen bei Aufnahmen nachgestellter Dreharbeiten vom Set zu Being John Malkovich bis hin zum dekorierten Cast, erweist sich Adaption als einfallsreiches Filmereignis und funktioniert als Tragödie, Satire und Hommage an die Probleme des Filmschaffens. Nicolas Cage (Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen) brilliert in einer komplexen Doppelrolle, die durchaus zu seinen besten Darbietungen des vergangenen Jahrzehnts gezählt werden darf. Adaption wirft jede Regel des konventionellen Geschichtenerzählens über den Haufen und erfindet sich mit jedem weiteren Schritt neu. Selten war ein Film der letzten Dekade so erfrischend und reich gefüllt mit Einfällen und Ideen, die natürlich nicht jedem zusagen. Insofern ist es wichtig, sich auf das Gezeigte einzulassen.
Was: Adaption (2003)
Wann: 22:15 Uhr
Wo: sixx
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