Oscar 2016 - Academy entschuldigt sich für rassistische Witze über Asiaten

16.03.2016 - 17:00 Uhr
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Die #OscarsSoWhite-Debatte ist noch nicht zu Ende. Nun haben asiatischstämmige Academy-Mitglieder Kritik an der Show geäußert. Welche Vorwürfe es gegeben hat und wie die Academy reagiert hat, lest ihr hier.

Die Oscars in diesem Jahr standen vor allem wegen der #OscarsSoWhite-Debatte in der Kritik. Trotz geeigneter Kandidaten waren in den Schauspielerkategorien nur weiße Künstler und Künstlerinnen vertreten. Moderator Chris Rock und zahlreiche andere Laudatoren nutzten die Gelegenheit, um die Aufmerksamkeit auf diesen Missstand zu lenken. Allerdings vergaßen dabei viele, dass Multikulturalität auch alle anderen Minderheiten wie asiatische Amerikaner und Latinos mit einschließt. Besonders zwei Witze auf Kosten der asiatischstämmigen Community lösten eine zweite Kontroverse aus.

Sacha Baron Cohen verärgerte mit seinem doppeldeutiger Minion-Witz über die "hart arbeitenden, kleinen, gelben Menschen mit winzigen Schwänzen" und Chris Rock mit der Weiterverbreitung des Stereotyps, dass alle Asiaten gut in Mathe wären, wofür zudem Kinder auf die Bühne geholt wurden. Daraufhin schickten 24 überwiegenden asiatischstämmige Academy-Mitglieder einen offenen Brief, der eine Entschuldigung und Besserung forderte. Darin heißt es:

In Anbetracht der Kritik an #OscarsSoWhite hatten wir gehofft, dass die Sendung eine Möglichkeit für die Academy darstellte, ein spektakuläres Beispiel an Inklusion und Diversität zu liefern. Stattdessen wurden die Oscars von einer blinden Herangehensweise bei der Darstellung von Asiaten beschädigt.

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Unter den 24 Unterzeichnern waren große Namen wie Ang Lee, Sandra Oh und George Takei. Im Hinblick auf Hunderte Millionen weltweiter Oscar-Zuschauer, von denen 60 % asiatisch seien, heißt es in ihrem unter anderem bei Buzzfeed  veröffentlichten Brief:

Wir würden gerne wissen, wie solche geschmacklosen und beleidigenden Scherze entstehen konnten und welche Maßnahmen ergriffen werden, um solche unbewussten oder absichtlichen Vorurteile und Rassismen gegenüber jeder Gruppe künftig auszuschließen.

Die Antwort der Academy fiel etwas kürzer als der Brief ihrer asiatischen Mitglieder aus und antwortete auch nicht auf die Forderungen der Vierundzwanzig. Hier der gesamte Antwortbrief der Academy:

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Ihre Bedenken zu unseren 88. Oscars zu äußern. Wir schätzen Ihre Perspektive und nehmen Ihre Standpunkte sehr ernst. Es war niemals die Absicht der Academy, irgendjemanden zu verletzen.

Wir fühlen uns verpflichtet, unser Bestes zu tun, um sicherzustellen, dass das Material zukünftiger Oscar-Übertragungen kulturell sensibler ist.
Es schmerzt uns, dass ein Teil der Show als beleidigend aufgefasst wurde und ich entschuldige mich für jedes Leid, das die Sketche verursacht haben.

Unser Awards-Komitee und die Führungsebene der Academy werden mehr Kontrolle ausüben, um sicherzugehen, dass Bedenken wie Ihre vollständig angesprochen werden.

Laut Deadline  ist zu erwarten, dass es einen weiteren Antwortbrief geben wird, in dem konkrete Schritte gefordert werden, Rassismus aus den Oscars zu tilgen.

Was sagt ihr zu den Vorwürfen und der Antwort der Academy?

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