Herbert Lom verstarb gestern im Alter von 95 Jahren in London. Der tschechischstämmige Schauspieler ist vor allem für seine Rolle als Chefinspektor Dreyfus in den Pink Panther-Filmen (zum Beispiel Ein Schuß im Dunkeln) bekannt. Darin glänzte er als Boss und humoristischer Sidekick von Peter Sellers alias Inspektor Clouseau.
Herbert Lom wurde 1917 in Prag mit dem für Filmplakate sicher ungünstigen Namen Herbert Karel Angelo Kuchacevič ze Schluderpacheru in Prag geboren. Nachdem er dort Schauspiel studiert und kleinere Rollen gespielt hatte, wanderte er im Jahr 1939 nach England aus.
In seiner langen Karriere spielte er einige interessante Rollen und arbeite mit vielen Größen des Business zusammen. So verkörperte er den französischen Feldherr Napoleon in The Young Mr. Pitt oder Das Phantom der Oper in Das Rätsel der unheimlichen Maske. In Spartacus wurde er von Stanley Kubrick inszeniert, gemeinsam mit Kirk Douglas oder Peter Ustinov und auch ein weitere Starregisseur setzte Herbert Lom in Szene. In Dead Zone arbeite der Tscheche mit David Cronenberg – er verkörperte den Arzt Dr. Weizak, der Christopher Walken behandelt. Auch an der Seite von Charlton Heston und Sophia Loren (El Cid) war er zu bewundern. Dem deutschen Publikum ist er womöglich auch als Bösewicht in der Karl May-Verfilmung Der Schatz im Silbersee in Erinnerung geblieben. Er spielte den fiesen Colonel Brinkley, Chef einer Gruppe von Banditen. Für die Rolle musste er im Übrigen nicht synchronisiert werden, denn das Sprachtalent beherrschte Deutsch fehlerfrei.
Herbert Lom hinterlässt drei Kinder, sieben Enkel und eine Menge Fans und Sympathisanten. Er war ein Tscheche, der in einem englischen Film einen französicher Inspektor und in einem deutschen Film einen amerikanischen Bösewicht spielte. Ein echter Kosmopolit und natürlich noch viel mehr als das. Herbert Lom, wir zwinkern dir ein letztes Mal zu.