‘Komm, Pinky, wir müssen uns auf morgen Abend vorbereiten.’ – ‘Wieso, was wollen wir denn morgen Abend machen, Brain? – ’Genau dasselbe was wir jeden Abend machen, Pinky. Wir versuchen, die Weltherrschaft an uns zu reißen.’ Dieser kleine Dialog, der jede Episode ausklingen lässt, erklärt schon recht gut die Essenz der Zeichentrickserie Pinky und der Brain. Sie erzählt die Geschichte zweier Labormäuse, die es auf die Weltherrschaft abgesehen haben. Die Serie, die als Spin-off zu Animaniacs begann und auf eine Idee von Steven Spielberg zurückgeht, hat es auf vier Staffeln und insgesamt 65 Episoden gebracht.
Narf! Zort! Poit!
Die beiden Labormäuse Pinky und Brain sind auf Grund von Genmanipulationen überdurchschnittlich intelligent. Bei Brain äußerst sich die Intelligenz in genialer, aber auch größenwahnsinniger und niederträchtiger Form. Pinky hingegen ist dumm wie Brot, kann aber immerhin sprechen. Dementsprechend sind die Aufgaben im Team Pinky und der Brain klar verteilt. Brain ist für das Denken zuständig, Pinky ist sein nicht immer sonderlich hilfreicher Handlanger. Gemeinsam versuchen sie, mit abstrusen Plänen die Weltherrschaft an sich zu reißen. So bauen die beiden beispielweise eine zweite Erde aus Pappmaché, um die Menschheit mit Gratis-T-Shirts hinüber zu locken und dann ungestört die verwaiste Erde einzunehmen oder versuchen eine Weltraumbotschaft so zu manipulieren, dass eventuelle außerirdische Invasoren Brain für den Weltherrscher halten.
Pinky ist der Freigeist der Beiden. Die Weltherrschaft ist ihm eigentlich egal, aber für seinen Freund Brain würde er eben alles tun. Sein Markenzeichen sind sinnlose Wörter wie ‘Narf!’, ‘Zort!’ oder ‘Poit!’. Pinky befindet sich hart an der Grenze zum Wahnsinn, was auch durch seine sinnlosen Lachanfälle und seinen Hang zur Hyperaktivität deutlich wird. In lichten Momenten beweist er aber immerhin soziale Intelligenz.
Diese geht Brain vollständig ab. Er ist besessen von seinem Ziel der Weltherrschaft und sieht sich in einer Reihe mit den verrücktesten Diktatoren der Weltgeschichte. Bei seinen Plänen beweist er extreme Kreativität und lässt sich auch durch zahlreiche Fehlschläge nicht entmutigen. Trotzdem hat einen leichten Hang zur Depression, vor allem wenn er sich wieder mal über Pinkys Begriffsstutzigkeit aufregen muss.
Denkst du das selbe, was ich denke, Pinky?
Besonders beliebt ist Pinky und der Brain auf Grund seiner zahlreichen Running Gags. Legendär – die Szenen, wenn Brain eine neue Idee zur Machtergreifung hat und Pinky fragt, ob er denn das Gleiche denke. Dieser bejaht die Frage, beweist aber mit seinen anschließenden – in jeder Episode veränderten, aber immer gleich abstrusen – Gedanken, dass er wie immer absolut nichts verstanden hat. ‘Denkst du das selbe, was ich denke Pinky?’ – ‘Ich denke schon Brain, aber wenn das Huhn die Strumpfhose nicht anziehen will?’ Auch wenn Brain auf beinahe poetische Weise seine Verzweiflung über Pinkys Blödheit kundtut, wird es witzig. ‘Pinky, wenn es Suppe regnen würde, würdest du dir eine Gabel holen’
Vor allem für Filmfans ist Pinky und der Brain ein Genuss. Die Episoden sind voll von cineastischen Anspielungen, Huldigungen an bekannte Filmszenen und Neuinterpretationen von Filmklassikern. Beispiele gefällig: Verwurstet werden unter anderen Der dritte Mann, In 80 Tagen um die Welt, The Three Stooges, Jurassic Park, Robin Hood, Der Zauberer von Oz oder Uhrwerk Orange. Klar, dass wir moviepilot-Filmfreaks den verrückten Labormäusen unser Herz für Serie schenken.
Wer liebt Pinky und der Brain noch? Im Kommentarbereich ist noch Platz für Pinky-Lieblingszitate!