Seit mehreren Jahren beschäftigt sich Regisseur David Fincher (Fight Club, Zodiac – Die Spur des Killers) mit dem Projekt Der seltsame Fall des Benjamin Button. Immer wieder wurde das Drehbuch verändert und besonders private Erlebnisse führten dazu, dass das Projekt nie in einer Schublade verschwand und letztlich realisiert wurde.
“Vor fünf Jahren starb mein Vater, und ich erinnere mich noch genau, als er aufhörte zu atmen”, berichtet der Filmemacher in einem Interview. “Das war eine unglaublich tiefgründige Erfahrung. Wenn wir jemanden verlieren, der unsere Persönlichkeit mitgeformt hat, der uns ‘nach Norden ausrichtet’, dann verlieren wir den Kompass unseres Lebens. Jetzt wollen wir es niemandem mehr recht machen, wir haben niemanden mehr, auf den wir reagieren können. In mancher Hinsicht sind wir dann völlig allein.” Schon bei den ersten Treffen mit dem Produzenten Kathleen Kennedy und Frank Marshall wurde es persönlich. “Schon 15 Minuten sprachen wir über Menschen, die wir geliebt und verloren hatten oder die uns nicht gebührend beachteten, Menschen, die uns nachgelaufen oder denen wir nachgelaufen waren. In dieser Hinsicht ist der Film sehr interessant – er lässt niemanden kalt.”
Zu seinem Hauptdarstellern Brad Pitt sagt der Regisseur. “Benjamins Lebensreise hatte es Brad Pitt angetan. Viele Schauspieler beurteilen eine Rolle danach, was sie auf der Leinwand zu tun bekommen. Nun, Benjamin tut eigentlich recht wenig, und trotzdem macht er eine Menge durch. Dafür war Brad die perfekte Besetzung. Ein weniger fähiger Darsteller würde in dieser Rolle passiv wirken.” Als Partnerin besetzte der Filmemacher Cate Blanchett. Sie ist ihm laut eigenen Aussagen nicht aus dem Kopf gegangen, seit er sie in Elizabeth gesehen hat. “Ich weiß noch, wie ich den Film im Kino Sunset 5 sah und dachte: ‘Wer ist denn das, meine Güte!’ Man bekommt nicht jeden Tag Leute mit derartigen Fähigkeiten, mit einer solchen Ausstrahlung zu sehen.”
David Fincher ist für seinen Film Der seltsame Fall des Benjamin Button für den Golden Globe sowie den Britischen Filmpreis als Bester Regisseur nominiert worden. Die Kritiker des British Academy Awards haben ihm diesen Titel schon zuerkannt. Der Film steht nicht nur mehrfach auf der Nominierungsliste für den Oscar, sondern auch der Regisseur selbst. Zu wünchen wäre es eine der Trophäen, denn bisher hat ihn die American Academy schnöde übergangen.
Quelle: Mit Material von Warner Bros.