Ridley Scott, der Großmeister des Visuellen

28.11.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Königreich der Himmel
20th Century Fox
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Regie-Altmeister Ridley Scott prägte mit seinem Händchen für beeindruckende Bilder nicht nur die Kinolandschaft, sondern beeinflusste auch die filmhistorische Entwicklung maßgeblich. Wir haben uns einmal angeschaut, welche seiner Filme bei euch am besten abschneiden.

Der Brite Ridley Scott gehört vielleicht zu den Spätankömmlingen im Hollywoodbusiness, doch er zählt dafür zu einen der visuell beeindruckendsten Künstler im Medium Film. Er studierte Grafikdesign und beendete das Studium mit Auszeichnung. Danach fing er zuerst bei der BBC an, doch gründete er schon sehr früh die Ridley Scott Associates. Das Studio avancierte schnell zu einem der erfolgreichsten Werbefilm-Häuser in Europa.

Nach über 200 Werbefilmen wollte Ridley Scott weg vom kurzen Einspieler, hin zum großen, langen Werk. Also verlagerte er seinen ausgeprägten visuellen, ästhetischen und malerischen Stil zum Spielfilm. Er dreht das vielbeachtete Action-Drama Die Duellisten, das ihm die erhoffte Aufmerksamkeit brachte, wodurch er die Chance bekam Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt zu realisieren. Kritiker werfen Ridley Scott oft vor, sich nie richtig von der Werbefilmbranche abgenabelt zu haben und immer noch Stil über Geschichte zu stellen. Mit seinem Film Thelma & Louise konnte er zwar das Gegenteil beweisen, doch es sind vor allem die visuellen Elemente, die nach wie vor das Markenzeichen Scotts bilden. Mit seinem Film Blade Runner, der eine ganze Generation von Cyberpunk, Literatur, Musik und Kunst als Inspiration diente, beeinflusste Ridley Scott nicht nur das Filmgeschäft, sondern er revolutionierte mit seinen Filmen auch die Erzählweisen mehrerer Filmgenres, darunter auch des modernen Hollywood-Action-Films.

Ridley Scott arbeitete schon immer schnell und effektiv und trotz Millionenbudgets für seine Filme, dreht er diese in einem unglaublichen Tempo ab, für die einige seiner Kollegen sicher mehr Zeit einplanen müssten. Er beeinflusste die filmhistorische Entwicklung maßgeblich und mit The Counselor kommt nun sein neustes Werk in die Kinos. Wir haben uns einmal angesehen, welche Filme des Regie-Titanen in der moviepilot-Community am besten abschneiden.

7. Platz: Tricks (2003)
Community: 7,0
Kritiker: 7.0
Bewertungen: 3796
50 Liebhaber und 11 Hasser

Die auf dem Roman Matchstick Men: A Novel about Grifters with Issues des US-amerikanischen Autors Eric Garcia basierende Tragikomödie Tricks dreht sich um die beiden Ganoven Roy und Frank, die mit Tricks und Betrügereien ihren Lebensunterhalt bestreiten. Roy erfährt, dass er eine 14-jährige Tochter hat, die auch sofort in das Geschäft der beiden Jungs eintreten will. Als kleine Ganovin macht sie sich ganz gut, bis ein Mann erschossen wird und Roy beschließt, dass seine Tochter in diesem Geschäft nichts verloren hat. Er will auf eigene Faust die Leiche wegschaffen und schickt seine Tochter, zusammen mit seinem Partner Frank, weg. Doch nicht nur die Leiche ist plötzlich verschwunden, sondern auch von seiner Tochter und seinem Partner fehlt jede Spur. Tricks war nicht nur bei den Kritikern sehr beliebt, sondern schlug auch an den Kinokassen ordentlich ein, denn er konnte das Produktionsbudget fünfmal wieder einspielen.

6. Platz: Der Mann, der niemals lebte (2008)
Community: 7,1
Kritiker: 6,2
Bewertungen: 9682
129 Liebhaber und 14 Hasser

Der erfahrene CIA-Agent Roger Ferris ist einer der besten Agenten des amerikanischen Geheimdienstes, doch wenn im Einsatz seine Tarnung einmal auffliegt, ist er ein Mann ohne Identität. Bei seinen weltweiten Einsätzen ist oft eine Stimme am anderen Ende einer abhörsicheren Telefonverbindung seine letzte Rettung. Sie gehört dem CIA-Agenten Ed Hoffman, der mit einem Laptop bewaffnet von zu Hause aus Krieg führt und Ferris auf Schritt und Tritt überwacht. Hoffman jagt einen wichtigen Drahtzieher der Terrorszene und seine wichtigste Waffe ist dabei Ferris, der sich in die dunkle Welt des Terrors einschleusen soll. Doch Ferris bemerkt in Der Mann, der niemals lebte schnell, dass er nicht jedem blind vertrauen sollte.

5. Platz: Alien (1979)
Community: 7,1
Kritiker: 8,3
Bewertungen: 35304
3117 Liebhaber und 961 Hasser

Mit seinem Film Die Duellisten konnte Ridley Scott in Hollywood auf sich aufmerksam machen und bekam daraufhin die Chance, auf dem Regiestuhl von Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt nach dem Drehbuch von Dan O’Bannon Platz zu nehmen. Darin erhält der Raumkreuzer Nostromo auf dem Weg zur Erde einen Notruf von einem fremden Planeten und als die Crew, rund um Ripley, dem Signal nachgeht, stoßen sie auf ein verlassenes Raumschiff. Die Analyse des Signals ergibt, dass es sich dabei keinesfalls um einen Notruf handelte, sondern um eine Warnung. Doch die Erkenntnis kommt zu spät, denn die verhängnisvollen Ereignisse nehmen ihren Lauf. Ridley Scott setzte gegen alle Widerstände durch, dass die ursprünglich männliche Figur Ripley in eine Frau umgeschrieben wird und etablierte damit eine starke Frauenfigur im von Männern dominierten Action-Genre. 

4. Platz: Black Hawk Down (2002)
Community: 7,2
Kritiker: 5,7
Bewertungen: 16590
490 Liebhaber und 78 Hasser

In diesem Kriegsdrama, basierend auf dem gleichnamigen Roman des Journalisten Mark Bowden, inszeniert Ridley Scott das Desaster der amerikanischen Intervention in Mogadischu am 3. Oktober 1993. Um einen Clan-Chef zu schwächen, sollen zwei seiner Generäle entführt werden, doch was als kurzes Unternehmen geplant war, endet mit 18 toten Soldaten und Hunderten getöteten Somalis. Black Hawk Down konnte sich in den Kategorien Bester Schnitt und Bester Ton zwei Oscars in die Tasche stecken. Die Kameraarbeit des Action-Dramas prägte die Darstellung des Actionfilms nachhaltig und verhalf der dokumentarischen Kameraführung zu ihrem Durchbruch.

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